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Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition)

Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition)

Titel: Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Rex
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und hörte zu.
    »Vor unserer Ankunft haben Kapitän Smek und die OberBoov uns erzählt, dass die Menschens uns zu brauchen. Dass die Menschens wie Tiere wären und wir sie besser machen zu könnten. Ihnen allens beibringen. Sie haben gesagt, die Menschens wären ungezogen und zurückgeblieben. Das … haben wir zu gedacht.«
    »Und was denkst du jetzt?«, fragte ich.
    J.Lo sah aus, als wollte er etwas sagen, doch es kam nichts. Er machte den Mund auf und wieder zu und wieder auf. Dann ballte er die Fäuste und zog die Beine an.
    »Ich denke, es tut mir sehr leid, Gratuity«, sagte er.
    Und ich: »Sag Tip zu mir.«
    So, egal. Ihr wisst alle, was dann passiert ist, oder ihr glaubt es zumindest. Ihr wisst, was mit den Gorg geschehen ist. Und was Smekday mir nun bedeutet, das sage ich euch jetzt: Jedes Jahr an Smekday – beziehungsweise an Weihnachten – denke ich an diesen Tag in Florida und daran, was J.Lo gesagt hat, und an meine Entscheidung. Und daran, dass damals nichts dabei war. Kein Blitz schlug ein, ich dachte nicht, na gut, dann ab in die Hölle, wenn ihr meine Ausdrucksweise verzeiht. Ich beschloss einfach, meinen Freund nicht im Stich zu lassen.
    Für die meisten ist Smekday gleichbedeutend mit der Ankunft der Boov auf der Erde und ihrem Abzug ein Jahr später. Doch je länger sie fort sind, umso unwichtiger finde ich das. So besonders waren die Boov auch nicht. Sie waren ein Volk wie alle anderen, zu schlau und zu dumm, um etwas anderes zu sein.
    ENDE

Das Nationale Zeitkapsel-Komitee
124 F Street, Vierter Stock
Washington, D. C.
    6. September
    Miss Gratuity Tucci
c/o Daniel-Landry-Schule
    Liebe Miss Tucci,
    ich freue mich sehr Ihnen mitteilen zu dürfen, dass Ihr Aufsatz aus über 15 000 Einsendungen für die Nationale Zeitkapsel ausgewählt wurde. Ihre Geschichte und Ihre Perspektive sind so einzigartig, dass die Komposition von vielen Jurymitgliedern als herausragend ausgezeichnet wurde. Außerdem haben Sie mindestens das Zehnfache Ihrer Mitschüler geschrieben, was unserer Meinung nach ebenfalls positiv bewertet werden sollte. Wir fügen den Sparbrief über zweihundert Dollar bei, den Sie mit Erlangen der Volljährigkeit einlösen können, sowie zwanzig Gutscheine von Taco Stocko für einen kostenlosen Taco Taco, die Sie bei jedem teilnehmenden Wall Street Taco Exchange einlösen können.
    Wir hoffen, dass diese Erfahrung Sie zum Weiterschreiben inspiriert. Sie könnten Schriftstellerin werden! Landesweit werden viele Zeitungen Ausschnitte aus Ihrem Gewinneraufsatz abdrucken und es würde mich nicht überraschen, wenn die Menschen auf eine Fortsetzung Ihrer Geschichte neugierig wären und sich fragten: Haben Sie Ihre Mutter wiedergefunden? Was ist aus J.Lo geworden? Was halten Sie von Daniel Landrys heldenhaftem Sieg über die Gorg? Wie lautet die Moral Ihrer Geschichte?
    Ich bin sicher, dass ich eines Tages Ihre Biografie kaufen werde.
    Noch einmal: Herzlichen Glückwunsch!
    Bev Doogan
Vorsitzende des Komitees

Gratuity Tucci
Daniel-Landry-Schule
8. Klasse

DIE WAHRE BEDEUTUNG VON SMEKDAY – TEIL 3
    Angriff der Klone
    Die Dame vom Zeitkapsel-Komitee hatte gar nicht so unrecht. »Inspiriert« ist nicht der richtige Ausdruck, vielmehr war ich … innerlich gezwungen, könnte man sagen. Mein Verstand ließ mich nicht in Ruhe, er spielte mir das Video der Restgeschichte immer wieder wie einen Film im Kopf vor. Indem ich alles aufschreibe, werde ich es hoffentlich endgültig los.
    Doch ich werde es niemandem zeigen. Dafür gibt es gute Gründe. Möglicherweise hinterlasse ich Hinweise darauf, dass dieses Tagebuch erst ans Licht kommen darf, wenn die Zeitkapsel geöffnet wurde. Dann bin ich sicher längst tot und muss nicht mehr darüber reden.
    Nichts für ungut.
    Ihr seid bestimmt alle sehr nett.
    Egal.
    * * *
    Als wir Orlando verließen, war der Himmel wolkenverhangen. Ich sah nicht einmal auf die Landkarte, sondern fuhr einfach von der aufgehenden Sonne weg. Ich war wild entschlossen, einen großen Abstand zu den Boov herauszuschinden, für den Fall, dass sie es sich doch anders überlegten und die Verfolgung wieder aufnahmen. Wir glitten durch die Straßen und über die Highways, immer den Schildern Richtung Westen folgend, bis zu einer breiten Grenze, hinter der – wie zu Zeiten der Expedition von Lewis und Clark – nun wieder das wilde Unbekannte lauerte.
    Wir fuhren an einem Schwarm Flamingos vorbei, die über das nasse Land flogen wie pompöse Schirme, getragen vom Wind. Damals

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