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Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition)

Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition)

Titel: Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Rex
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signierten Foto von Betty Grable und einem eher peinlichen Pin-up-Gemälde von einem Mädchen, dessen Rock von einem Pelikan hochgezogen wird.
    J.Lo kniete neben der Teleklonzelle und zog die Stecker raus.
    »Ich kann die Zelle in Einzelteile zu zerlegen«, sagte er. »Danns kann man sie besser zu transportieren. Wir nehmen sie direkts mit.«
    »Super«, sagte ich. »Was glaubst du, warum hat der Häuptling diese Hälfte des Tunnels so weit nach hinten beleuchtet? Er hat sein ganzes Zeug hier vorne gelagert.«
    J.Lo quasselte auf Boovisch vor sich hin. »Noch fünf Minuten!«, rief er dann, ohne aufzusehen.
    Ich ging durch den Tunnel in die andere Richtung, bis ich zu einem Knierohr und einer Leiter gelangte, die nach oben führte. Plötzlich hatte ich ein ganz komisches Gefühl, als wäre ich immer noch in Florida und die Leiter würde in Endlosschleife auf den Broadway im Königreich der Glücksmäuse führen.
    Ich stieg ein Stück die Leiter hoch, das Rohr wurde rasch enger und dunkler. Doch über mir, sehr weit über mir, war ein kleines Viereck aus Mondlicht.
    »Irgendwann demnächst«, sagte ich zu mir selbst, »wird Mom fragen, was ich die ganze Zeit allein getrieben habe, und dann werde ich sagen ›Ich bin Leitern rauf- und runtergeklettert‹.«
    Das zweite Déjà-vu hatte ich gleich danach, als ich bemerkte, dass ich zu weit und über das Erdgeschoss hinaus geklettert war. Ich dachte, ich wäre im Wasserturm gelandet, in der Nähe des Tanks. Als es im Rohr wieder etwas heller wurde, entdeckte ich über mir eine Luke, die mit Stacheldraht bedeckt war. Das Mondlicht sickerte hindurch, wahrscheinlich durch das große Loch an der Seite des Wassertanks, wo dem Häuptling zufolge angeblich seine Untertasse aus Pappmaché gelandet war. Ich klappte die Luke auf und steckte den Kopf hindurch, um mich umzusehen.
    »Oh«, sagte ich. »Das soll wohl ein Witz sein.«
    »Nicht zu schieben!«, beschwerte sich J.Lo. »Leitern sind nicht meine Stärke.«
    »Ach echt?«
    »Du hättest es mir genausoguts erzählen können. Statt allens diese Kletterei.«
    »Wir sind gleich da«, sagte ich.
    J.Lo klappte seinen Helm auf und drückte damit gegen die Luke aus Draht im Boden des Wassertanks. Der Helm schnappte wieder zu.
    »Kubisch!«
    Er krabbelte in den großen zylindrischen Raum und lief zu dem größeren der beiden Tiere.
    »Naaa-aa-aa-a-aaah!«
, sagte das Kubisch.

    »Maa’apla nah!«
, sagte J.Lo.
    »Ich dachte mir schon, dass es Kubisch sind«, sagte ich. »Sie sehen genauso aus wie auf deinen Bildern.«
    Sie hatten vier Beine und drahtiges, dicht gelocktes Fell. Die runden Füße machten beim Laufen
pock-pock
. Als das kleinere Kubisch zu J.Lo kam, biss er ein Stück von seinem Ohr ab.
    »Hey!«, sagte ich. »Was machst du da?«
    »Keine Sorge.« J.Lo strahlte. »Sie kennen keinen Schmerz. Es geht ihnen gut, solange man nicht ihren Kopf isst.«
    »Huh.«
    »Probier ein Stückchens vom Schwanz. Total knackig.«
    »Nein.«
    Stattdessen gab ich dem Kleineren einen freundlichen Klaps und es wieherte freudig. Der Häuptling hatte es ihnen gemütlich gemacht. Der Turm war mit Wassertrögen ausgestattet und mit Heu ausgelegt. Ja, es gab sogar ein Bäumchen, das in einem Blumentopf unter dem Loch im Tank stand, das von dem UFO gerissen worden war.
    Ach …, dachte ich.
    »J.Lo?«
    »Ja?«
    »Und wenn 1947 wirklich ein Raumschiff in dieses Ding gestürzt ist? Ein Boov-Schiff?«
    »Ja! Selbstverständlichs jetzts! Das Raumschiff mit der Bruchlandung in Roswell gehörte bestimmt zur Haanie-Expedition!«



»Aber …«, sagte ich, »das heißt … dass der Häuptling wirklich ein Raumschiff hat.«
    Wir sahen uns eine Minute ernst an.
    Ich war schon wieder auf der Leiter unterwegs nach unten, da lief J.Lo erst zur Luke. Und dann lief er wieder zurück, biss noch ein Stück Kubisch ab und trat über mir auf die Leiter.
    »Können die Kubisch überleben?«, fragte ich und lauschte dem Echo meiner Stimme. »Nach Arizona können wir sie nicht mitnehmen.«
    »Das müsste eigentlich gutzugehen. Sie haben genug Wasser, um hundert Babys zu machen und der Häuptling hat ihnen genug Chlor hingestellt. Das reicht für ein Jahr, ein Erdjahr.«
    Da ich auf der Leiter fixer bin, hatte ich einen deutlichen Vorsprung, als ich draußen ankam. Der Kellereingang war nur noch ein klaffendes Loch mit den zersplitterten Überresten von Türen, die gerade noch von verbogenen Angeln zusammengehalten wurden. Ich eilte die Stufen hinunter und tastete

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