Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition)
herumgeflogen, um Katzen abzuschießen. Pass bloß gut auf deine auf.«
»Wie, die essen sie?«, fragte ich. »Ich dachte, sie
mögen
sie.«
»Ich glaube, sie erschießen sie einfach gerne. Jedenfalls bleibt zum Essen nichts mehr übrig, wenn sie sie mit ihren Pistolen pulverisiert haben.«
»Pulverisiert?«
»Ja.« Bärty sah hoch zu den Sternen. »Du hast doch gesehen, was sie mit den Pistolen anstellen, oder? Sie sind geräuschlos, aber die Dinge verschwinden einfach. Kat glaubt, dass sie Antimaterieteilchen ausstoßen. Ich weiß es einfach nicht.«
»Aber diese Pulverisierungspistolen benutzen die Boov«, sagte ich. »Gorg stehen auf Krach und Explosionen und so.«
Bärty sah mich einen Augenblick mit harten Augen an. »Wo ist JayJay?«
»Noch auf dem Schrottplatz. Ich fahre jetzt zu ihm zurück.«
»Also, Kat ist sicher, dass dein Bruder unter dem Laken ein Boov ist«, sagte Bärty. »Was du bist, hat sie noch nicht rausgefunden.«
Ich zögerte zu lange mit meiner Antwort.
»Das ist lächerlich. Wie könnte mein Bruder ein Boov sein? Das geht doch gar nicht. Diese Kat sollte ihren Kopf …«
»Mir ist das egal«, sagte Bärty. »Hol nur deinen Bruder und haltet euch danach an mich. Kat regt sich mächtig darüber auf.«
Das reichte mir. J.Lo und ich mussten sofort abhauen.
»Wie heißen Sie eigentlich? Ich habe nie gefragt.«
»David.«
»Okay«, sagte ich und ging zu Slushious.
Ich machte die Tür auf und schob den Wagen herum, bis er mit dem Bug wieder in Richtung Schrottplatz zeigte. Sau war nicht mehr im Auto. Hatte ich ein Fenster aufgelassen? Nein – sie waren eingedrückt, aber nicht offen. Vielleicht war sie bei dem Tohuwabohu um den Häuptling hinausgeschlüpft. Oder J.Lo hatte sie.
»J.Lo!«, zischte ich.
Die Scheinwerfer funktionierten schon seit Tagen nicht mehr, doch das Standlicht ging noch. Ich schaltete es ein und aus und dann sah ich jemanden in dem mattorangefarbenen Schein.
Es war Vicki Lightbody und sie hielt Sau auf dem Arm.
»Oh. Sie haben sie gefunden«, sagte ich in dem Versuch, höflich zu bleiben. Doch nachdem ich noch mal genauer hingesehen hatte, merkte ich an der Art, wie sie wie ein blonder Kobold über Sau buckelte und ihre Hände um ihren Fellnacken krampfte, dass sie gerade volle Kanne durchdrehte.
»Allerdings, ich habe deine kleine J.Lo gefunden«, sagte Mrs Lightbody. »Und das ist gut für uns alle! Sie ist eine Katze! Du hast immer noch eine Katze!«
Manchmal will man einfach nur »Ach nee« sagen, aber das geht nicht. Gehört wahrscheinlich zum Erwachsenwerden dazu.
»Geben Sie sie doch einfach mir«, sagte ich. »Tut mir leid, dass sie abgehauen …«
»Oh nein. Niemand bekommt die kleine J.Lo außer den Außerirdischen. Weißt du eigentlich, was sie mit uns gemacht hätten, wenn sie herausgefunden hätten, dass wir nach Sonnenuntergang eine Katze verstecken? Hast du dir darüber mal Gedanken gemacht? Ich glaube nicht.«
Sau miaute kläglich. Mrs Lightbody tat ihr weh. Ich sah mich um, hoffte auf David und fürchtete mich vor Licht am Himmel oder dem Surren der Katzenjäger.
»Das hätte ich von der kleinen Grace auch nicht erwartet. Ich weiß alles über dich. Die anderen hast du vielleicht hinters Licht geführt, aber
ichdurchschauedich
.«
Was sie nicht durchschaute, war, dass J.Lo sich von hinten anschlich. Er hatte ein neues Laken gefunden und steckte wieder in einem Geisterkostüm. Ich überlegte, wie ich ihm begreiflich machen könnte, dass er sich hinter ihr ducken solle. Dann würde ich ihr einen Schubs geben. Das wollte ich immer schon ausprobieren, seit ich es in einem Marx-Brothers-Film gesehen hatte. Doch als J.Lo sein Laken auszog und den Helm einzog, fiel mir gar nichts mehr ein. Jetzt trug er kein Kostüm mehr und Vicki Lightbody musste sich nur umdrehen.
»Entschuldigung«, sagte er und sie drehte sich um.
Es tat gut, sie kreischen zu hören, als sie den Boov vor sich sah. Doch ich konnte mir nicht vorstellen, was er damit bezweckte.
»Guten Abend«, sagte J.Lo. »Ich bin der Oberste Offizier der Tierkontrolle … Cher. Wie ich zu sehe, haben Sie eine Katze für uns.«
Vicki war wie gelähmt. Sau brummte wie eine elektrische Zahnbürste.
»Woher … woher wissen Sie das?«, fragte Vicki.
»Über unsere starken Teleskope.«
»Oh. Uh-hu.« Mrs Lightbody nickte.
»Stecken Sie die Katze in den Sack, bitte«, sagte J.Lo. und hielt ihr sein Laken hin. Mrs Lightbody gehorchte ihm auf der Stelle.
»Das Mädchen hat sie
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