Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition)

erheblich schicker gekleidet war als die anderen, richtete das Wort an die Menge.

    J.Lo atmete scharf ein.
    »Smek!«, wisperte er. »Kapitän Smek höchstpersönlich!«
    »Das sind grässliche Wesen«, sagte Smek nun, »die den Edlen Wilden von Smekland nicht den Respekt erweisen werden, den sie von den Boov zu erfahren durften. Die Gorg sind in der ganzen Galaxis als Greifer bekannt, und das ist allens, was sie zu können: zu greifen, zu greifen, zu greifen.«
    Die Boov, die zu Smeks Schutz abgestellt waren, schnipsten unablässig mit den Fingern. Das tun Boov, um zu applaudieren.
    J.Lo drängte sich zitternd immer näher an mich. Ich legte ihm die Hand auf die Schulter und schob ihn ganz nach hinten. »Wir wissen von dem Treffen der Gorg mit den Führern von Smekland gesterns«, fuhr Smek fort. »Die Gorg haben Ihnen wahrscheinlich hübsche Versprechungen zu gemacht. Glauben Sie ihnen nichts! Sie lügen! Sie werden Ihr Volk versklaven, so wie sie es mit vielen anderen zu gemacht haben. Sie werden Ihre Welt zu zerstören!«
    Im Publikum wurde erregtes Murren laut. In diesem Teil der Milchstraße war Smek aus nachvollziehbaren Gründen nicht gerade beliebt.
    »Zum Ende«, sagte Kapitän Smek, »flehen die Boov Sie an: Übergeben Sie unsere Welt nicht aus unnötigem Groll zuden Gorg! Kämpfen Sie mits uns!«
    Ein WachpostenBoov flüsterte Smek etwas zu.
    »Kämpfen Sie
zuneben
uns«, sagte Smek. »Für ein schöneres, glänzendes Smekland!«
    Die WachpostenBoov schnipsten wieder mit den Fingern.
    Smek holte tief Luft. »Repito. Señoras y Caballeros del Estado Unido de América …«
    »Das bringt doch nichts«, flüsterte ich J.Lo ins Ohr. Doch damit lag ich falsch. Es gab tatsächlich Leute, die sich den Boov anschlossen, um gegen die Gorg in den Kampf zu ziehen. Nicht, dass sie viel bewirkt hätten.
    Die Menge zerstreute sich bereits, die Zuhörer diskutierten und versicherten sich meist gegenseitig, dass sie Smek kein Wort glaubten. J.Lo erntete mehrere irritierte Blicke, was aber nicht verwunderlich war, auch wenn niemand ihn verdächtigte, ein Boov zu sein. Es erscheint geradezu verrückt, dass er so locker durchkam, doch ich glaube, die Menschen sehen vor allem, was ihren Erwartungen entspricht. Man konnte uns ansehen und für ein Mädchen und ihren außerirdischen Freund halten, der mitten im August ein Halloween-Kostüm trug, oder man konnte zwei Kids als Kids sehen. Was würdet
ihr
sehen, jetzt mal ehrlich?
    »Sieh nicht hin«, sagte sogar eine Mutter, als ihre Tochter J.Lo anstarrte. »Er will sich nur in den Vordergrund drängen.«
    Smek drang erst wieder in unser Bewusstsein, als er den letzten zusammenfassenden Satz seiner Rede aussprach:
    »…
para una Tierra luminosa de Smek!
«
    Und wieder wurde mit den Fingern geschnipst. Die kleineren Kinder weiter vorne machten auch schon mit. Mehrere Erwachsene buhten, doch die meisten, die noch geblieben waren, verhielten sich still.
    Kapitän Smek stieg von seinem Hocker und verließ das Podium. Ein kleiner Mann nahm seinen Platz ein.
    »Da«, sagte ich zu J.Lo. »Das ist Mitch vom Vermisstenamt.«
    Er hob beide Hände und schüttelte den Kopf, weil einige Zuhörer weiter Smek verhöhnten. Gleichzeitig wollte er sie am Gehen hindern, während Smek und seine Männer wie verlegene Kinder vom Platz schlichen.
    »Hallo Leute, hallo?«, sagte Mitch. »Wie wäre es mit ein wenig Gastfreundschaft? Kapitän Smek hat sich die Zeit genommen, die Situation zu erklären. Für diesen Mut hat er meiner Meinung nach Applaus verdient. Nein? Sie gehen alle? Nur noch einige Ankündigungen? Der Geschäftsführer des Tucson Airport District, Dan Landry, berichtet heute Abend von der Konferenz mit den Gorg? Das findet im Prochnow-Auditorium um acht Uhr statt … außerdem … hallo, Leute? Außerdem wurden weitere Prüfungstermine für Ärzte festgelegt, die eine neue Zulassung beantragen? Sie stehen an dem großen Baum neben dem … Dings … Sie wissen schon. Und Leute, denkt dran, bis wir Beweise dafür haben, wer nun ein echter Arzt ist und wer nicht: Am besten verlässt man sich auf sein Gefühl. Nur weil jemand ein Skalpell sein Eigen nennt, sollte man ihm nicht erlauben, Ihren Blinddarm herauszunehmen.«
    Mittlerweile waren fast alle weg. Ich ging mit J.Lo zur Bühne.
    »Eine letzte Bekanntmachung? Leute, hallo? Nein? Kommen Sie nicht zum Amt und heulen mir was vor, wenn Sie nicht wissen, woher Sie ihre Milchshake-Gutscheine bekommen! Oh, hallo, Gratuity.«
    Da er