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Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition)

Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition)

Titel: Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Rex
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wird.«
    »Diamond Sun …«, sagte Mitch und fuhr mit dem Finger über ein Ortsverzeichnis. Er bemühte sich, einen amtlichen Eindruck zu machen, doch die Liste stand auf der Rückseite eines RavioliOs-Etiketts. »Diamond … Diamond … hier! Ich hab’s. Diamond Sun Casino. Ach, das liegt ja in Daniel Landrys Bezirk! Das nenne ich Glück.«
    »Daniel Landry?«, sagte ich. »Ist das nicht der Mann, dessen Bericht ich mir nicht angehört habe?«
    »Richtig. Er ist dort Aufseher.«
    »Aufseher.«
    Mitch nickte. »Mmm-hmm. Eine Art Gouverneur. Oder Bürgermeister. Ich weiß nicht, wie er das gerne nennen würde. Der Anführer von Ajo besteht darauf, dass ihn alle King Geil nennen.«
    »Das heißt, an jedem Ort gibt es so einen Anführer?«, fragte ich. Das war alles so schnell gegangen.
    »Allerdings. Die meisten sind ehemalige Bundesstaaten-Gouverneure oder Senatoren oder so was. Der Präsident leitet eine Kleinstadt namens Rye.«
    »Nur eine Kleinstadt?«
    »Ja«, antwortete Mitch. »Wegen der Invasion ist er nicht mehr so beliebt. Die Leute vermuten, dass es irgendwie seine Schuld ist. Aber wir brauchen Anführer. Es muss eine Regierung geben.«
    »Stimmt wahrscheinlich«, sagte ich.
    »Daniel Landrys Bezirk liegt sehr weit südlich von hier«, sagte er, »auf ehemaligem Indianerland.«
    »Indianerland? Meinen Sie ein Reservat?«
    »Genau.«
    »Ist dieser Dan Indianer?«
    »Nein, ich glaube nicht. Ich bin ziemlich sicher, dass er ein Weißer ist. Er war zwar vorher nicht Gouverneur oder so was, aber er ist sehr reich, deshalb gehe ich davon aus, dass er ein guter Anführer ist.«
    »Aha. Aber er ist weiß«, sagte ich. »Die Indianer haben einen Weißen gewählt?«
    »Hm … keine Ahnung. Wahrscheinlich haben ihn alle anderen gewählt. Mittlerweile leben vor allem Weiße in dem Reservat.«
    Ich runzelte die Stirn. »Und die Indianer sind damit einverstanden?«
    »Was meinst du damit?«
    »Ja, also, es war doch ein Reservat«, antwortete ich. »Land, das wir den Ureinwohnern Amerikas versprochen haben. Für immer.«
    Mitch sah mich an, als würde ich in fremden Zungen reden. »Aber wir
brauchten
es dringend«, erwiderte er.
    Ich lief zu der Wandkarte. Das war mir jetzt alles ganz egal. Ich konnte nicht schnell genug wegkommen.
    »Okay«, sagte ich. »Ich fahre zur Road … 17? Und in Phoenix auf die 10?«
    »Mmm. Ich glaube, das lässt du lieber. Phoenix ist ein … heißes Pflaster.«
    »Inwiefern?«
    »Gesetzlos«, antwortete Mitch. »Gewalt, Plünderei und so weiter. Alle drei Tage stürzen sie dort die Regierung.«
    »Kein Problem, dann umfahren wir Phoenix weiträumig. Durch die Wüste, ist mir ganz egal«, flötete ich. »Danke, Phil! Danke, Mitch! J.Lo! Es geht los!«
    »Komme!«, sagte J.Lo und schnappte sich eine Flasche Tipp-Ex für den Weg.
    »J.Lo?«, sagte Mitch. »Wartet! Allein könnt ihr doch nicht fahren!«
    Ich glaube jedenfalls, dass er das gesagt hat. Wir waren schon so was von weg.
    * * *
    »Bin ich froh, das Laken zu lossein«, sagte J.Lo schon zum dritten Mal. »Ja, ich bin.«
    »Du solltest dich aber vielleicht dran gewöhnen«, sagte ich. »Ich fürchte, du musst es noch eine Weile tragen.«
    Er machte mich nervös. Im Auto konnten uns alle sehen. Und was Phoenix anging, hatte Mitch recht behalten.
    Ich merkte bereits in den Außenbezirken, dass hier die Hölle los war. Ständig knallte es wie Popcorn; in der Ferne quietschten Reifen und irgendwer hörte voll laut Foghat. Da ich in dem Glauben aufgewachsen war, dass Städte wie diese Besuch von Engeln mit flammenden Schwertern bekamen, war ich froh, dass ich drum herumfahren konnte.
    Südlich von Phoenix kam nicht mehr viel. Eine Stadt namens Casa Grande sah aus, als würde sie hauptsächlich aus Outlet-Stores und Zelten bestehen. In der Nähe von Dirt Farm, Arizona, liefen Strauße am Highway entlang.
    »Mah! Großer Vogel!«, rief J.Lo.
    »Wir
halten nicht an
«, sagte ich. »Was interessiert mich, ob da Strauße laufen? Und es ist mir auch egal, wenn ich nicht verstehe, warum da Strauße laufen. Das kann mir auch später noch jemand erklären, kein Grund anzuhalten.«
    Wir waren schon kurz vor Tuscon und mein Herz flatterte wild in meiner Brust. Oben sausten zwei leuchtende Boov-Raumschiffe vorbei und irgendwo westlich, in der Wüste, gab es eine sehr laute und grelle Explosion. Ich fand, das passte total, weil ich so aufgeregt war, dass ich nichts mehr sagen konnte, und mein Bauch sich anfühlte wie an der Stelle in
Ouvertüre

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