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Harald Glööckler - Glööckler, H: Harald Glööckler

Titel: Harald Glööckler - Glööckler, H: Harald Glööckler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Stella Harald;Bongertz Glööckler
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öffentlichen Auftritte geworden, sodass die Veranstalter es fast selbstverständlich fanden, dass sie dazu gehörte. Zum Glück hatte Gina noch immer viel Spaß an diesen Events, und so gab es nie ein Problem.
    Die Ankunft der Filmdiva hatte sich in ganz Stuttgart herumgesprochen. Auf der gesperrten Königstraße standen mehr als fünftausend Schaulustige, als ich mit Gina vorfuhr. Sie sagte nur: »Oh mein Gott, das ist ja mehr Aufruhr als 1963 bei der Premiere von Cleopatra mit Liz Taylor und Richard Burton – und da dachte ich schon, dazu gibt es keine Steigerung.« Im Kaufhaus kam es zu einem solchen Auflauf, dass man die Rolltreppen sperren musste, als oben Kaviar und Champagner gereicht wurden. Anschließend gab es eine Autogrammstunde von uns beiden, und die sonst so nüchtern veranlagten Schwaben rannten uns förmlich die Bude ein.
    Die ganze Aktion schien ein unternehmerisches Wagnis zu sein, aber die Rechnung ging auf – schon am ersten Tag verkauften sich meine Modelle wie geschnitten Brot. Und das war für uns ein Zeichen, dass in Pompöös noch ein viel größeres Potenzial schlummerte, als wir bisher ausgeschöpft hatten. Es war auch diese Erfahrung, die uns dann schließlich bewog, den Schritt zu wagen …
    Die Sonne strahlt vom wolkenlosen Mai-Himmel. Auf dem Gehweg in der Stuttgarter Ludwigstraße stehen ein barockes Plüschsofa, ein Rokoko-Tischchen, mehrere verschnörkelte Sessel und ein Schrank. Es sieht aus, als hätte jemand sein Wohnzimmer wegen des tollen Wetters kurzerhand auf den Gehweg verlegt. Dieser Jemand sind wir: Pompöös zieht um. Dieter sitzt gemütlich mit ausgebreiteten Armen auf dem Sofa und wartet auf den Möbelwagen, als plötzlich ein Polizeiauto auf der Straße anhält. Der Beamte auf dem Beifahrersitz ruft aus dem offenen Fenster heraus: »Aber Herr Schroth, ich hoffe, das hier bedeutet nicht, wonach es aussieht. Sie werden uns hier in Stuttgart doch wohl nicht verlassen wollen?« Dieter lacht: »Es tut mir leid, Sie da enttäuschen zu müssen – genau das bedeutet es. Wir gehen nach Berlin.«
    Nach langem Überlegen und vielen Diskussionen hatten Dieter und ich uns also doch für Berlin entschieden. Wir waren zu dem Schluss gekommen, dass wir die schlimme Sache mit Mr. X da lassen mussten, wo sie hingehörte: in der Vergangenheit. Sie sollte nicht die Macht haben, uns künftige Karrierechancen zu verbauen, weil sie uns zu ängstlich gemacht hatte.
    Wir konnten mit ziemlicher Sicherheit ausschließen, dass man beim Modecenter ein anderes als nur beruflich motiviertes Interesse an unserer Anwesenheit hegte. Außerdem war Berlinfür uns wirklich ein Siebenmeilenschritt in die richtige Richtung. Trotzdem hatten wir unsere Lektion gelernt und legten nun jede Kleinigkeit vorher vertraglich fest.
    An meinem Geburtstag, dem 30. Mai des Jahres 2000, gaben wir in unserem neuen großen Showroom in Berlin ein erstes Fest mit einer kleinen, aber feinen Pompöös-Show. Dazu gab es Live-Musik, der Champagner floss in Strömen, und auf unsere geladenen Gäste wartete ein Buffet mit über zweitausend Scampis, das ein Berliner Feinkostgeschäft gesponsert hatte. Und das, ohne dass wir uns auch nur darum hätten bemühen müssen.
    Berlin, das spürten wir, hatte auf uns gewartet. Tout le monde gab sich im Modecenter die Klinke in die Hand. »Meine« treuen Prinzen, Prinzessinnen und Fürstinnen waren extra aus der ganzen Bundesrepublik angereist. Stars wie Musical-Ikone Angelika Milster, Schauspielerinnen wie Barbara Schöne und Anouschka Renzi spazierten herein, und auch so schillernde Damen wie Diplomatentochter Ariane Sommer und unsere liebe Freundin Romy Haag waren gekommen, um mit uns zu feiern. Ein besseres Entree hätte ich mir kaum vorstellen können. Hätte uns das jemand ein Jahr zuvor prophezeit – ich hätte es vermutlich nicht geglaubt.
    Schon einige Monate später fuhren wir auf Einladung von Eberhard Diepgen und des Staatsministers von Polen nach Krakau – unser erster offizieller Auftritt als Mode-Botschafter der Stadt Berlin und damit stellvertretend auch ganz Deutschlands. Krakau war im Jahr 2000 Kulturhauptstadt, und so durften wir im ältesten und schönsten Theater Krakaus, dem klassizistischen Stary Teatr mit seinen Logen, Samtvorhängen und Plüschsesseln, meine Kreationen von Pompöös vorstellen. Außer uns waren Modeschöpfer aus ganz Europa eingeladen, aber das Highlight des Abends war definitiv unsere Couture-Show – meine glitzernden Roben wurden

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