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Harald Glööckler - Glööckler, H: Harald Glööckler

Titel: Harald Glööckler - Glööckler, H: Harald Glööckler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Stella Harald;Bongertz Glööckler
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bitte – so wenig wie nur möglich zu tun haben. Auf einer Party hörte ich zufällig, wie am Nebentisch eine Prominente – eine von mehreren, die Cremes unter ihrem Namen über das Fernsehen anbot – tönte, dass sie »das Zeugs« privat natürlich nicht benutze. Die Qualität stimme nicht. Das erzählte sie in ihrer Verkaufssendung selbstverständlich nicht, da wurde »das Zeugs« als das Beste vom Besten angepriesen.
    Ich war der Erste, der zum Teleshopping stand. Ich war auch zu dankbar, dass ich damit meinen Traum verwirklichen konnte. In einem Regal zu Hause standen mittlerweile sechs dicke Ordner mit Briefen von Kundinnen, deren Leben sich durch meine Kleider zum Teil dramatisch zum Besseren verändert hatte. Vor allem Kundinnen mit den etwas voluminöseren Größen schickten mir Fotos von sich in der preisgünstigen Pompöös-Linie. Sie bedankten sich, dass sie jetzt endlich nicht mehr in Hängerchen herumlaufen mussten. Diese Frauen waren glücklich, Mode gefunden zu haben, die ihre weiblichen Kurven sexy betonte, anstatt sie zu verhüllen und ihre Trägerin zu einer Art Neutrum abzuwerten.
    Das machte mich glücklich. Was wäre ich für ein Mensch, wenn ich anfangen würde, diese Frauen zu betrügen? Stattdessen las ich alle Briefe und beantwortete sie, wenn ich die Zeit dazu fand – manchmal entwickelte sich eine richtige Korrespondenz.
    Sehr verehrter Herr Glööckler,
    ich bedanke mich sehr für Ihren netten Brief. Er hat mein Herz berührt, mir liefen vor Rührung die Tränen. Ich bewundere Sie sehr, Ihre Liebenswürdigkeit und Ihren Charme. Solche Menschen, wie Sie es sind, sollte es mehr auf dieser Welt geben. Was mich auch so sehr gefreut hat: dass Sie auch an die Macht der Engel glauben – wie ich. Sie geben mir Kraft und Mut. (…) Ich wünsche Ihnen von ganzem Herzen, dass Sie so bleiben, wie Sie sind. Die Engel sollen Ihnen Gesundheit, Glück und Erfolg bringen. Auch wenn mir das Glück noch verwehrt bleibt, macht es mich froh, wenn andere Glück haben. Ihre Autogrammkarte sowie der Brief haben bei mir einen Ehrenplatz bekommen.
    In Liebe und Dankbarkeit,
    Heike J.
    Oder:
    Lieber Harald Glööckler,
    ich gehöre noch nicht ganz zum »alten Eisen«, denn ich bin siebenundfünfzig Jahre alt. Vor drei Wochen ist mein Mann verstorben, er wurde gerade neunundfünfzig Jahre. Sie können sich denken, wie tief der Schmerz sitzt. Zuvor hatte ich noch Ihr phantastisches Handtuchset in Schwarz gekauft, wie auch die schwarze Bettwäsche – die mit den vielen Kronen und mit der großen Krone. Mein Mann sagte noch: Du bist meine Königin mit den vielen Kronen, und ich bin der King mit einer.
    Ich möchte Ihnen auf diesem Wege von Herzen danken für Ihre aufmunternden Worte in jeder Sendung. Für Ihren absoluten Optimismus, der für mich sehr ansteckend ist. Ihre Art, Produkte zu präsentieren und dabei Menschen so viel Fröhlichkeit und Mut zu geben. Auch Sie gehören mit zu den Menschen, die mir in meiner schweren Situation Aufmunterung, Lebenswillen und Kraft geben. Schön, dass es Sie gibt.
    Liebe Grüße,
    Karin H.
    Dass Kleidung und schöne Dinge Macht haben, habe ich schon mit sechs Jahren gewusst, als ich meine Mutter in Anitas Stadtvilla begleitet habe. Mode kann Selbstbewusstsein zurückgeben. Denn eine Frau, die sich lange Zeit als unsichtbar empfunden hat, als ungeliebtes Mauerblümchen, und die plötzlich Komplimente bekommt, verändert sich: Sie strahlt von innen. Für mich waren all diese Dankesbriefe ein Wunder und ein Grund, trotz aller Querelen weiterzumachen. Außerdem gab es noch einen Punkt: Während für viele meiner »Kollegen« das Homeshopping den Endpunkt einer Karriere markierte, fühlte ich, dass da noch viel mehr auf mich wartete. Sehr viel mehr.
    Der Himmel ist wolkenlos und durchdringend blau. Vor mir plätschert das Meer an den Strand. Heute habe ich leichte Chiffon-Sommerkleider im Angebot. Ich sitze in meinem Regiestuhl und warte, dass die Sendung losgeht. Dass man da vorher noch nicht draufgekommen ist, Außenshows zu machen. Ich sehe, wie sich am Ufer vor dem glitzernden Meer die Silhouette einer Frau nähert, die ein elegantes dunkelblaues Kleid im Stil der Zwanziger und einen großen Hut trägt. »Da ist Marlene! Dann können wir gleich anfangen!«, höre ich Gina Lollobrigida rufen. Ich drehe mich zu ihr um, sie sitzt neben mir und ist jung und strahlend schön. Marlene Dietrich kommt näher, ich springe auf, um sie zu begrüßen. Auch sie ist jung, ganz wie in

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