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Harald Glööckler - Glööckler, H: Harald Glööckler

Titel: Harald Glööckler - Glööckler, H: Harald Glööckler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Stella Harald;Bongertz Glööckler
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ähnelte der in meinem Traum sehr.Ich hatte sie dann zusammen mit einigen anderen Schmuckstücken für unseren Laden in Stuttgart erstanden, eigentlich eher zu Dekorationszwecken als mit der Absicht, sie zu verkaufen.
    Doch eines Tages war bei uns eine Dame in den Laden gekommen, die sich als Antiquitätenhändlerin vorstellte – und diese Kette unbedingt kaufen wollte. Keine andere – nur dieses eine Schmuckstück.
    Ich konnte es nicht erklären, aber ich hatte in diesem Moment das überwältigende Gefühl, dass sie die Frau war, die im Traum die Kette vom Hals meiner Freundin gerissen hatte. Aber natürlich hielt ich meinen Mund – ich konnte ja schlecht eine Kundin mit Anschuldigungen konfrontieren, die aus ihrer Sicht nur wahnsinnig geklungen hätten.
    Doch einige Tage später war sie wieder vorbeigekommen. »Können Sie sich an die Kette erinnern, die Sie mir vor ein paar Tagen verkauft haben? Damit ist etwas ganz Merkwürdiges passiert …«
    Ich hatte ihr einen Kaffee angeboten, sie hatte sich gesetzt und sah ehrlich verwirrt aus.
    »Wissen Sie, ich war zu einer Feier eingeladen und hatte die Kette an. Und plötzlich ist sie gerissen, alle drei Reihen, wie von Geisterhand und ohne Vorwarnung, und die Perlen haben sich überall auf dem Boden verteilt. Ich habe ewig gebraucht, um sie wieder aufzusammeln.«
    Ich hatte eine Gänsehaut bekommen und sie ungläubig angesehen. »Aber die Perlen waren einzeln zwischen Knoten aufgereiht!«
    »Das ist ja das Merkwürdige.«
    Das Entwerfen des Schmucks für Pranda & Kroll war wieder eine Arbeit, in der ich vollkommen aufging und bei der ich die Zeit vergaß. Mindestens ebenso gut fand ich, dass der Lizenznehmer von Anfang an alles genauso produzierte, wie ich es vorgab. Ohne Diskussionen, ohne Gezeter.
    Dieter und ich flogen wenig später nach Bangkok. Die Metropole riss uns sofort hin, dieser Hexenkessel mit den Hunderten Motorrädern, mindestens so vielen Rikschas, den farbenprächtigen Märkten und den duftenden Essensständen.
    Begeistert waren wir aber vor allem vom Enthusiasmus und der Professionalität der Leute im Unternehmen dort. Die Menschen waren mit viel Liebe und Leidenschaft bei der Arbeit. Die ganze Firma war so sozial eingestellt, davon können sich die meisten deutschen Firmen mehrere Scheiben abschneiden. Es gab ein kostenloses kleines Krankenhaus und einen Kindergarten für den Nachwuchs der Angestellten. Außerdem konnte jeder Mitarbeiter gratis in der Kantine zu Mittag essen, selbst während des Urlaubs.
    Die Firmenphilosophie ähnelte meiner eigenen – für Pranda war es ganz selbstverständlich, zu spenden. Einem Kinderheim in der Nähe, das regelmäßig von der Firma unterstützt wurde, statteten Dieter und ich auf meinen Wunsch sogar einen Besuch ab. Es war toll zu sehen, wie liebevoll die Kleinen dort betreut wurden. Es gab für jede Altersgruppe ein anderes Haus: für Babys, für Kinder bis drei Jahre, bis sechs Jahre und so weiter. Alles luftig und licht und mit viel Platz zum Toben und Spielen. Natürlich hätte ich niemals nach Hause fahren können, ohne selbst eine großzügige Spende dort zu lassen.
    Den Schmuck präsentierte ich zum ersten Mal im März 2007 auf der wichtigsten Schmuckmesse der Welt, der Baselworld in der Schweiz. Der Messestand war gigantisch. Auf sechzig Quadratmetern hatten mir Pranda & Kroll eine barocke Wunderwelt gebaut, eine »Pompöös-Suite«. Zwei Models flanierten in meinen Haute-Couture-Kleidern wie wunderschöne Feen über den Stand und trugen immer wieder andere Colliers.
    Noch viel toller war: Die Einkäufer rannten mir die Bude ein.
    Das lag nicht nur am Schmuck. Es war der Trend, dass Modemacher auch Schmuck verkauften. Die Leute orderten nicht nur Colliers, Armreife und Ringe, sondern wollten gleich Pompöös-Fashion mitbestellen. Am zweiten Messetag stellten sich bei mir auch zwei britische Einkäufer vom Shopping-Sender QVC in London vor. Die beiden waren ganz aus dem Häuschen und sagten in herrlichem British English: »Herr Glööckler, Ihre Mode und der Schmuck sind genau das, was die britischen Frauen lieben. Glauben Sie uns!« Und sie wollten nicht nur meine Kreationen, sondern mich gleich mit einkaufen. Für Pompöös-Shopping-Sendungen, wie ich sie in Deutschland mit HSE24 produzierte.
    Ich war total überrascht. Bisher hatte ich immer nur gehört, dass die Briten eigentlich nicht so sehr auf deutsches Design standen. Man sagte, weil sie annahmen, dass die Deutschen modisch gesehen immer

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