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Hard Man

Hard Man

Titel: Hard Man Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Guthrie
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dutzendweise in Edinburgh. Das war nicht gut.
    »Vielleicht sollten wir ‘nen Krankenwagen rufen«, sagte May.
    Und Flash hörte sich sagen: »Die Sanis würden auch nicht wissen, wo du bist, May. Das war zwecklos.«
    »Aber vielleicht könnten die mich ja finden.«
     
    Die linke Seite von Jacobs Gesicht war nass. Im Flur drunten hörte er Norrie aufschreien. Ein erstickter Aufschrei. Immer noch Lebenswille in dem ollen Bastard.
    Jacob dachte daran, sich vom Boden aufzurappeln und noch mal zu wählen, glaubte aber nicht, dass er es schaffte. Der Schmerz, der in seiner linken Seite nach unten ausstrahlte, war zu heftig. So heftig, dass er den Schmerz in seinem Auge gar nicht mehr spürte. Wenn er Druck auf seine linke Seite ausübte, hatte er das Gefühl, sein Herz würde platzen. Er lag platt auf der Erde, wusste, dass er nicht besonders gut atmete. Etwas flach. Er hob den Kopf, das ging ganz gut. Jetzt wollte er nur noch die Hand über die Brust heben. Doch es gelang ihm nicht, sie in Position zu bringen. Es war sowieso dumm, was er wollte, aber er wusste, dass es wichtig für ihn war. Die Geste wäre ihm ein seltsamer Trost gewesen.
    Er atmete durch die Nase, so gut es durch den Verband ging. Wenigstens dachte er, er würde es tun. Aber in Wirklichkeit atmete er nicht durch die Nase. Er atmete auch nicht durch den Mund. Und seine Sehkraft ließ nach. Nicht rot. Nicht blutverschmiert. Nein, sie schrumpfte zusammen, wurde schwarz an den Rändern.
    Er wollte nicht so gehen, ohne zu wissen, was mit May geschehen würde. I Aber er schien nicht viel daran ändern zu können.
     
    !
    »Wenn die Sanis dich finden können«, sagte Flash zu May, »dann kann ich’s auch.«
    »Und dann?«
    Gute Frage.
    »Flash, ich glaub wirklich, ich hab ihn umgebracht.« Jetzt deutete sie also an, dass es keinen Zweifel daran gab. »Atmet er noch?«
    »Bleib dran.« Pause. Dann schrie sie. »May? May? Sag was. Was ist los?«
    »Er hat nach mir gegrapscht.«
    Oh Scheiße, bloß das nicht. Das durfte nicht sein. Das Einzige, was noch gefährlicher war als Wallace, war ein verletzter Wallace. »Mach, dass du wegkommst. Lauf! Los!«
    »Schon gut. Alles klar. Er hat losgelassen. Ich glaub, er ist jetzt tot. So richtig.«
    »May, du musst da weg. Wenn er noch lebt, ist er gefährlich. Mach jetzt, dass du wegkommst.«
    »Ich kann nicht.«
    »Natürlich kannst du. Geh einfach los. Such ein Straßenschild. Sag mir, wo du bist, dann hol ich dich ab.«
    »Ich kann nicht.«
    »Mach schon, May. Du kannst nicht wissen, ob er tot ist. Du musst da weg. Ein Fuß vor den andern. Ein Schritt und dann noch einer. Komm schon.«
    »Ich kann Schnuckelchen nicht hierlassen.«
    Der Scheißköter von Pearce. Gequirlte Kacke! »Was hat das Mistvieh da zu suchen?«
    »Hör auf zu fluchen.«
    »Tut mir leid, May. Was ist mit dem Hund?«
    »Da war so ein Typ, der hat Schnuckelchen überfahren.« Ihre Stimme war schmerzhaft laut. Flash musste das Handy vom Ohr weghalten. »Wallace hat gesagt, er würde den Hund zum Tierarzt bringen.«
    Wie käme Wallace dazu? Er war nicht gerade bekannt für sein weiches Herz, vor allem nicht wenn es um die Baxters ging. Flash musste Ruhe bewahren, und er musste May ruhig halten. »May, du musst für mich zur nächsten Straße gehen und mir sagen, wo du bist.«
    »Ich kann nicht.«
    »Mach es, May. Mach, was ich dir sage.«
    »Flash, bitte.«
    »Jetzt sag nicht, dass du’s nicht kannst, verdammte Kacke! Mach’s einfach!« Verdammt. Er hatte schon wieder geflucht. Reiß dich am Riemen, verflucht, amigo.
    »Flash, ich hab überall Blut an mir.«
    »Dein eigenes?«
    »Ein Teil kommt von Schnuckelchen. Ein Teil von Wallace.«
    »Auch von dir, May?«
    »Nein.«
    Das hieß, sie war nicht verletzt, Gott sei Dank. Er hätte sie als Erstes danach fragen sollen. Mann Gottes, was für ein Bruder war er? »Steig aus dem Auto aus. Geh ein paar Meter, bis du mir sagen kannst, wo du bist. Dann kannst du bei dem Hund am Auto warten, bis ich da bin.«
    »Meinst du nicht, wir sollten ‘nen Krankenwagen rufen?«
    »Find zuerst mal raus, wo du bist«, sagte Flash. »Dann entscheiden wir. Und jetzt beweg dich. Und red weiter mit mir.«
    »Die Leute werden mich mit dem Blut überall sehen. Dann rennen sie schreiend weg. Die Polizei kommt. Ich wird verhaftet. Ich wird …«
    »Langsam, May. Es wird nicht so schlimm, wie du denkst.«
    »Doch, Flash. Ich kann mich so nicht blicken lassen. Die flippen aus. Ich wird eingesperrt.« Flash dachte einen Moment

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