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Hard Man

Hard Man

Titel: Hard Man Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Guthrie
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Horrorfilm und hinter ihr herjagen. Sie würde es nie schaffen. Die einzige Methode, ihn aufzuhalten, war, ihn dauerhaft außer Gefecht zu setzen, oder? Und genau das hätte sie schon längst tun sollen.
    Sie stieg aus. Ging um das Auto zur Fahrerseite, bereit zu flitzen, wenn er auch nur zuckte. Seine Hand war leer. Er musste die Kanone fallen gelassen haben. Keine Spur davon auf der Erde. Sie musste unters Auto gerutscht sein, und sie würde nie im Leben drunterkriechen, um nach ihr zu suchen, denn dann saß sie in der Falle, wenn er aufwachte. Na schön. Was sollte sie also tun?
    Ihn außer Gefecht setzen. Endgültig. Genau. Sie wollte ihn nicht anfassen, aber sie wusste, dass es nicht anders ging. Sie zwang sich, ihn hinten am Gürtel zu packen. Er war schwer. Sie musste kräftig ziehen, um ihn überhaupt zu bewegen, doch schließlich rutschte er auf sie zu, wobei sein Gesicht über die Lederpolster scheuerte, bis er fast vollständig aus dem Wagen war und nur noch die Stirn auf dem Sitz ruhte.
    Gut. Alles klappte prima. Jawoll. Und jetzt würde sie ihn gleich endgültig unschädlich machen.
    Sie riss die Tür zurück und knallte sie fest wieder zu. Auf seinen Kopf.
    Und Scheiße] Wenn der Drecksack davon nicht aufwachte.
    Er setzte sich kerzengerade auf. Als hätte er nur rumgealbert und die Zeit zum Spielen sei jetzt vorbei. Er sah ziemlich benommen aus. Und dann verengten sich seine Augen.
    Sie machte kehrt und rannte los. Aber sie war nur ein paar Schritte weit gekommen, als das Geräusch des Motors ihre Knie zu Brei werden ließ.
    Sie schaute sich um. Er war wieder ins Auto gekrochen, saß auf dem Fahrersitz und wischte sich Blut von der Augenbraue.
    Jetzt war sie dran. Es sei denn, sie rannte schneller als das Auto. Wie gesagt, jetzt war sie dran.
    Pearce sprach ermutigende Worte, während Jesus noch einmal kräftig vor- und zurückruckte und vor Schmerz schrie, als seine Hände gegen die Nagelköpfe stießen.
    Das Kreuz prallte von der Wand ab und klatschte gegen die Eierkartons.
    Jesus weinte, aber er war ein tougher kleiner Wichser.
    Pearce versuchte noch einmal mit ihm zu reden, doch sein Gehirn war definitiv zu sehr durch den Wind. Aber durch den Wind oder nicht, Pearce war sich sicher, dass Jesus eine vage Vorstellung von dem hatte, was er schaffen wollte. Er versuchte das Kreuz umzustürzen.
    Okay. Vielleicht auch nicht. Schwer zu sagen. Vielleicht tat er nur, wonach seinem Körper war. Hatte er einen Plan? Wusste er, wieso er vor- und zurückruckelte? Ganz bestimmt, egal wie verrückt im Kopf er war. Sonst hätte er sich doch nicht freiwillig diesen Schmerzen ausgesetzt. Oder vielleicht war das ja seine Absicht, sich diesen Schmerzen auszusetzen, den Schmerz irgendwie dazu zu nutzen, den Verstand nicht zu verlieren.
    Na, egal ob Jesus wusste, was er machte oder wieso er es machte, bei genügendem Schwung würde er umkippen. Und das wäre schon was. Pearce war sich nicht ganz sicher, was, aber er wusste, dass sie beide ein Gefühl des Erfolgs daraus ziehen würden.
    »Na los, J.«, sagte Pearce. »Streng dich mal ‘n bisschen an.«
    Brüllend warf sich Jesus ein weiteres Mal nach vorn.
    Das war die richtige Einstellung. Er konnte vielleicht nicht sprechen, aber er wusste, was Pearce gerade gesagt hatte.
    Pearce kam es so vor, als würde alles in Zeitlupe passieren. Das Kreuz löste sich von der Wand und blieb in der Schwebe, als wüsste es nicht, ob es nach vorn oder nach hinten fallen sollte. Jesus schien es auch nicht zu wissen. Er beugte sich noch mal nach vorn, und das reichte, endlich, um sich und das Kreuz in Richtung Pearce kippen zu lassen.
    Scheiße. Geplant oder nicht, in diesem Moment erkannte Pearce den großen Scheißhaken an der Sache. Als die fünfzig, fünfundfünfzig Kilo des zugegebenermaßen unterernährten, an zwei massive Holzbretter genagelten Jesus sich ihm entgegensenkten, wurde Pearce klar, dass es ihm unmöglich war, sich zu schützen. Er würde einen mächtigen Schlag abbekommen. Er drehte den Kopf zur Seite, und machte sich darauf gefasst.
    Was auch gut so war. Er bekam einen Schlag seitlich auf den Kopf ab. Und noch einen, wo das Kinn von Jesus ihn auf halbem Weg zwischen Magen und Eiern traf. Hätte schlimmer kommen können. Hätte dreißig Zentimeter tiefer sein können. Oder ihm in die Seite krachen, wo seine Rippen immer noch kein Ruhe gaben.
    Jesus war nicht so billig davongekommen. Er schrie ins Hemd von Pearce hinein; sein Atem war warm und feucht.
    Er hörte sich

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