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Hard Man

Hard Man

Titel: Hard Man Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Guthrie
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an, als sei irgendwas gebrochen. Vielleicht nur ein Knochen im Arm, vielleicht auch eine Rippe oder zwei. Die Bank, an die Pearce gebunden war, war mit einer Matratze gepolstert, aber Pearce war massiv und unnachgiebig, und Jesus hatte sich auch nicht besser schützen können als Pearce selbst.
    Jesus machte einen Heidenlärm. Nicht gut. Er musste mit dem Schmerz fertig werden, sonst war der ganze Aufstand umsonst gewesen. Was er möglicherweise sowieso war, doch Pearce wollte erleben, was als Nächstes kam.
    Pearce kannte sich aus mit Schmerzen und wie man damit umgehen musste. Der Kreuzbalken drückte seinen Kopf an die Bank, und es fing an wehzutun. Und zwar richtig übel. Grelle Blitze, zweifellos denen ähnlich, die Jesus gerade sah, aber die hier wurden nicht von Drogen hervorgerufen. Scheiße, nein, er verlor das Bewusstsein, und das war alles andere als gut.
    Jesus brauchte ihn. So sehr, wie er Jesus brauchte, genau genommen. Eine perverse Art gegenseitiger Abhängigkeit.
     
    Der Innenraum des Autos stank nicht mehr so schlimm nach Hund, obwohl das wahrscheinlich daran lag, dass Flash sich an den Geruch gewöhnt hatte und die Sorge um May bewirkte, dass ihm der Gestank scheißegal war, weil er nur noch qualmenden Gummi riechen wollte.
    Er wünschte sich verzweifelt, das Gaspedal bis zum Anschlag durchzutreten, aber er wusste, dass er langsam fahren musste, wenn er sie finden wollte.
    Er fuhr die Ardmillan Terrace hinauf und bog in die Slateford Road ab. Nach Mays Erinnerung, wo Wallace hingefahren war, musste die Kirche hier irgendwo in der Nähe sein.
    »May«, sagte Flash ins Handy. »Die Kirche, hat die ‘ne große Turmspitze?« Dann würde er sie mühelos von der Straße aus sehen und konnte beschleunigen, wie er es gerne gemacht hätte.
    »May?« Aber May antwortete nicht. Flash dachte, er müsste gleich kotzen, und weil das Gefühl so stark war, kurbelte er für alle Fälle das Fenster runter.
    Das Auto bewegte sich nur schleichend vorwärts. Von Zeit zu Zeit sagte Flash den Namen seiner Schwester ins Telefon, während er beide Seiten der Straße nach einer Kirche, einer Turmspitze, einer Einfahrt, May, dem Hund absuchte, wohl wissend, dass er schön langsam machen musste, obwohl jede Sehne in seinem Körper danach schrie, einen Zahn zuzulegen, weil jede Sekunde kostbar war und sie nicht antwortete, obwohl er immer wieder ihren Namen sagte, und er redete sich gut zu, sich endlich zu beruhigen, und deshalb kniff er den Mund zu, denn nur so konnte er sich davon abhalten, zu schreien, und er dachte, dass es keine große Hilfe war, dass er sich in der Gegend nicht besonders gut auskannte, und wieso hatte er nie ein bisschen besser aufgepasst, wenn er früher hier langgekommen war, und er konnte nicht anders, nein, er schrie ins Handy: »May! Bist du da? May!«
    Diesmal kam eine Antwort. Eine Männerstimme.
    Flash wurde wieder übel.
    »May hat dir was zu sagen«, sagte Wallace. »Hör gut zu.«
    Und Flash hörte den Motor aufheulen und einen dumpfen Schlag und einen Schrei, und er schrie ins Telefon, verfluchte die beschissene Drecksau und war still, oh, ganz still, als er den Range Rover von Wallace ausmachte, der gerade sechs Meter vor ihm im Begriff war, aus einer Einfahrt auf die Straße einzubiegen.
    Mit einer eingedrückten Scheißstoßstange.
    Wallace saß am Steuer. Blutverschmiert, den Hemdsärmel zerfetzt und um den Arm geschlungen, und er sah aus wie besoffen.
    Flash schaute nach rechts. Ein Kirchturm.
    Er dachte nicht darüber nach. Er trat das Gaspedal durch.
    »Du bist tot«, brüllte er ins Handy.
    Was ein Fehler war, denn Wallace entdeckte ihn und bog mit quietschenden Reifen in die Straße ein.
    Flash nahm den Fuß vom Pedal. Er hätte ihm folgen können, und ein, zwei Sekunden lang schoss ihm der Gedanke durch den Kopf, aber er konnte May nicht zurücklassen.
    Sein Gesicht war heiß und verschwitzt, und er packte das Steuer, als wollte er ihm das Leben herausquetschen. Er bog in die Einfahrt ein und überraschte sich echt selbst: Er fing an zu beten.
     
    »Hör auf mit dem verdammten Krach«, brachte Pearce gepresst hervor, das Gesicht flach auf die Matratze gedrückt. Vielleicht war er ja zu streng mit Jesus. Wahrscheinlich war es genau der Krach, der ihn davon abhielt, ohnmächtig zu werden. Er hätte ihm dankbar sein sollen, aber Scheiße, es fiel schwer, jemandem dankbar zu sein, der einen derart kindischen Lärm machte. Und Herrgott, roch dieser junge Jesus übel!
    Pearce kam zu

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