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Hard News

Hard News

Titel: Hard News Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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Konferenzschaltung, bei der Maisel mit Krueger und offenbar mit der Polizei sprach. Sie schloss daraus, dass sie sich alle in einer halben Stunde im Sender treffen sollten – in Studio E, einem alten, unbenutzten Raum im Erdgeschoss des Gebäudes, wo sie ungestört zusammenkommen konnten.
    Maisel schaltete sein Handy aus und kam wieder ans andere Telefon. »Rune, sind Sie noch da?«
    »Hier bin ich.«
    »Ich habe mit Jim und unserer Rechtsabteilung gesprochen.«
    »Ich hab’s gehört.«
    Maisel bestätigte, dass sie sich mit zwei Beamten der Mordkommission in Studio E treffen würden.
    »Ich werde da sein«, sagte Rune.
    »Halten Sie sich zurück, bis die Cops da sind. Wir wollen doch nicht, dass Piper Sie sieht.«
    »Klar.«
    »Mann, ist das übel«, jammerte er. Das war die einzige Gefühlsregung, die er erkennen ließ. Sofort war er wieder der Nachrichtenprofi. »Sie haben gute Arbeit geleistet, Rune«, sagte er zu ihr. »Was auch immer dabei herauskommt, Sie haben Ihre Sache gut gemacht. Wir sehen uns in einer halben Stunde.«
     
    Es waren die längsten Minuten ihres Lebens.
    Es war spät, aber ein Fernsehsender schläft nie, und sie fürchtete, dass, wenn sie vor Maisel oder Krueger oder der Polizei in Studio E eintraf, ein Wächter sie sehen könnte und Piper oder Dan Semple es erfahren würde.
    Sie saß daher in ihrer Nische in dem griechischen Diner, trommelte mit den Zehen auf das Linoleum und verspürte den schrecklichen Stich des Verrats.
    Und Angst. Wenn sie an die ganze Zeit dachte, die sie allein mit Piper verbracht hatte, nur Zentimeter neben ihr, einer Mörderin, deren Herz so kalt war wie ihr Journalistenblick.
    Nach einer Viertelstunde hielt Rune es nicht länger aus und verließ das Deli, um sich wieder auf den Weg zum Sender zu machen. Sie schlüpfte durch die Tür, die Bradford präpariert hatte, um sie hereinzulassen, dann ging sie durch den Korridor in einen Teil des Studios, in dem weniger Menschen waren.
    Ein Geräusch ganz in der Nähe. Rune erstarrte.
    Es war Bradford.
    »Was ist los?«, fragte er, als er ihr angstvolles Gesicht sah.
    Sie schaute sich um. »Nur unter uns, okay?«
    »Top secret«, flüsterte er.
    »Piper Sutton hat Lance Hopper umbringen lassen.«
    »Ist das dein Ernst?«
    »Absolut«, antwortete sie. »Er wollte sie rausschmeißen. Sie hat’s rausgefunden und Boggs und seinen Freund engagiert, um ihn umzubringen.«
    »Um Himmels willen.«
    »Ich treff mich gleich mit Lee in Studio E.« Auf ihr Gesicht trat ein Lächeln. »Und wenn sie im Knast ist, dann werd ich Lee dazu überreden, dass er mich den Bericht für den Sender machen lässt.«
    »Dich?«
    »Na klar. Wieso nicht?«
    Bradford fiel offensichtlich kein Grund ein, wieso nicht, und so nickte er nur. »Junge«, sagte er schließlich, »über umgekippte Ammoniaklaster bist du echt raus«, sagte er schließlich. »Sag mal, wie steht’s nach deinem Treffen mit unserem Bier?«
    »Wie wär’s mit Champagner? « , fragte Rune.
    »Der geht dann auf mich«, sagte er.
    Das Sendergebäude glich einem Labyrinth – es war so kompliziert und groß wie eine riesige Highschool.
    Rune verirrte sich mehrmals auf dem Weg zu Studio E, das am Ende eines Dutzends düsterer Korridore lag. Wenigstens brauchte sie sich keine Sorgen mehr zu machen, gesehen zu werden. Das Studio lag in einem völlig abgeschiedenen Teil des Sendergebäudes.
    Sie drückte die Tür auf und winkte Lee Maisel zu, der in einem verkratzten Drehstuhl saß und in ein ernstes Gespräch mit jemandem vertieft war, der mit dem Rücken zu Rune saß. Das musste entweder Jim Eustice oder Tim Krueger sein. Die Cops waren noch nicht da.
    »Rune, kommen Sie rein«, sagte Maisel. Er nickte in Richtung ihrer Hand. »Haben Sie die Akten dabei, die Sie in der Personalabteilung gefunden haben?«
    »Hier sind sie«, sagte sie.
    »Gut.« Maisel kam auf sie zu und nahm die Akten entgegen.
    Rune nahm an dem Tisch Platz und wandte sich zu dem anderen Mann, um ihn zu fragen, wann die Polizei eintreffen würde. Sie erstarrte.
    Der Mann war Jack Nestor.
    Er musterte sie von oben bis unten. »Da haben wir’s, Lee«, sagte er. »Ich hab’s dir doch gesagt, dass sich die Mädels ähnlich sehen. Kein Wunder, dass ich die falsche abgeknallt hab.«

32
    Es fühlte sich an wie damals, als sie drei Frozen Margaritas getrunken hatte – im Kopf schwindelig und körperlich hundeelend. Sie spannte sich, um aufzuspringen. Aber Jack schüttelte den Kopf. »Nee, nee, gib dir keine Mühe.« Er

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