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Hard News

Hard News

Titel: Hard News Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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irgendeine Art Boot im Hof stehen.
    In New York jedoch wirkte es ziemlich verrückt, auf einem Boot zu wohnen.
    Fünf Kartoffeln, sechs Kartoffeln, sieben Kartoffeln, mehr …
    Nestor hatte in der 10 th Street unweit des Flusses geparkt. Er hatte das Auto gemietet, was er nicht gerne tat, weil das Spuren hinterließ. So jedoch bestand nach dem, was geschehen würde, eine reelle Chance dafür, dass man seine Beschreibung in der ganzen Stadt, einschließlich der Polizei im Hafen, auf den Flughäfen und an den Bahnhöfen, verteilte. Aber niemand konnte einen daran hindern, New York mit dem Auto zu verlassen.
    Die Sonne war inzwischen untergegangen, und der Himmel hatte einen Blauton, wie es ihn in Florida nie gab. Es war ein Graublau, Metallblau, Schrottplatzblau. Nestor hatte Durst, wollte aber kein Deli aufsuchen – wo ihn noch viele andere gesehen hätten. Er setzte sich daher auf eine Bank mit Blick auf die Stadt und wartete darauf, dass es noch dunkler wurde. Er drückte seine Zigarette aus, nachdem er einen langen letzten Zug genommen hatte, und hatte das Gefühl, das Menthol hätte seinen Durst gemildert.
    Acht Kartoffeln, neun Kartoffeln, keine Cops mehr …
    Der Streifenwagen, der am Highway in der Nähe des Hausbootes geparkt hatte, während die Cops Sandwiches gegessen und Kaffee getrunken hatten, fuhr los, wendete langsam und machte sich auf in Richtung Norden.
    Zeit, sich an die Arbeit zu machen. Er zog seine Pistole und schlenderte lässig zum Hausboot.
     
    »Erst mal hab ich ’ne Menge über Recht gelernt. Es gab einen Haufen Jurabücher Drinnen. Ein paar von den Jungs haben ihre Anträge selbst geschrieben. Die sind ziemlich gut da drin.«
    Rune nickte. Boggs war mit seinem Corona beschäftigt – er war immer noch nicht betrunken oder auch nur müde, wie es schien –, und Rune schlürfte Kräutertee und aß Kekse. Sie hatte ihn eigentlich aufnehmen und noch weitere Fragen über das Leben im Gefängnis stellen wollen. Aber er hatte sie gebeten zu warten. Er war müde. Morgen, sagte er. Morgen könne sie ihn so viel aufnehmen, wie sie wolle.
    Courtney hatte zu quengeln angefangen; es war noch etwas zu früh fürs Bett, aber sie hatte einen anstrengenden Tag hinter sich, an dem sie einem Menschen geholfen hatte, aus dem Gefängnis entlassen zu werden, indem sie die Rolle der Tochter eines Gefangenen spielte, und deshalb badete Rune sie und brachte sie danach zu Bett. Das Mädchen schlief fast augenblicklich ein. Rune kam in den Wohnzimmerbereich der Kabine zurück und sah, dass Boggs missmutig und nervös auf dem Sofa saß.
    Er räusperte sich und schaute sie eine ganze Weile an, um dann den Blick abzuwenden.
    Etwas ging ihm durch den Kopf, und sie fragte sich, ob jetzt der Augenblick gekommen war, da er die Schlafensfrage wieder ansprechen oder sogar einen Annäherungsversuch machen würde.
    À la, ein Mann und eine Frau allein zusammen.
    À la, ein Mann, der drei Jahre lang hinter Gittern gesessen hat, plötzlich allein mit einer Frau zusammen.
    Aber Annäherungsversuche blieben aus. Boggs holte sich noch ein Bier und fuhr mit seinem nervösen Geschnatter fort.
    Eine Weile sprachen sie über das Leben in der Stadt, über Atlanta, über Politik und Washington (für jemanden, der so hinterwäldlerisch wirkte, schien er eine ganze Menge zu wissen). Rune war darauf gefasst, dass jeden Moment der Satz fiel: Wissen Sie, ich dachte mir grade, es könnte schwer werden, ’n Zimmer zu finden … Aber gerade als ihr das durch den Kopf ging, gähnte Boggs und schaute auf seine Uhr. »Ich sollte mir langsam ’n Zimmer für heut Nacht suchen«, sagte er.
    Zu ihrer eigenen Überraschung antwortete sie: »Wenn Sie wollen, können Sie im Wohnzimmer schlafen. Courtney liegt auf dem Futon, aber wir könnten irgendwas arrangieren.«
    Aber er schüttelte den Kopf. »Nein, es ist komisch, ich kann’s nicht erklären, aber mir wäre echt danach, die Nacht alleine zu verbringen, wissen Sie?«
    »Klar.« Sie verstand überhaupt nichts, war aber erleichtert, dass er es so haben wollte. »Ich pack Ihnen noch die restlichen Biere ein. Und ich gebe Ihnen noch ’n Stück Pizza zum Frühstück mit.«
    »Äh, nein danke. Ich steh mehr auf Haferbrei.«
    »Ich hab ein paar Päckchen Instantzeug da«, sagte sie.
    »Wollen Sie zwei?«
    Eine Frage, die niemals beantwortet werden sollte.
    Mit einem lauten Krachen wurde die Eingangstür aufgestoßen, so dass sie an den Tisch knallte und einen Stapel von Runes Büchern umstieß.
    Sie

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