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Hard News

Hard News

Titel: Hard News Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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ja«, sagte das kleine Mädchen.
    »Und ich sagte dieser jungen Lady«, sagte Megler, »dass, wenn wir kein Band oder einen zweiten Zeugen haben …«
    Rune unterbrach ihn, um die Sache mit Bennett Frosts Tod zu erklären.
    Boggs runzelte die Stirn. »Hat sich selber umgebracht?«
    »Die ärztliche Untersuchung ergab, dass es ein Unfall war, aber wer weiß das schon genau?«, sagte Megler, der wieder das Wort führen wollte. »Wie dem auch sei, mit ihm als Leiche sah es nicht allzu gut aus. Aber da Sie ja für ein goldiges kleines Mädchen zu sorgen haben …«
    Megler übersah den Blick, den Boggs Rune zuwarf und die Miene, mit der sie die Augen zur Decke hob.
    »… dachte ich, dass wir vor Gericht nicht schlecht dastehen. Es gibt eine Aussage der ersten Zeugin, Miss Breckman, die zugab, dass ihre Identifikation vor allem darauf beruht hatte, dass sie Sie im Fernsehen gesehen hatte, nachdem Sie verhaftet worden waren. Dann …«, er legte eine Kunstpause ein, »erreichte ich eine Ein-Parteien-Anhörung und präsentierte meine neue geheime Zeugin.«
    Boggs hob ruckartig den Kopf. »Sie haben noch eine Zeugin gefunden?«
    Rune verbeugte sich. »Mich!«
    »Ich rief Rune in den Zeugenstand, um Frosts Aussage zu bezeugen. Frost hatte ihr erzählt, dass er gesehen hatte, dass der andere Kerl Hopper umgebracht hatte. Normalerweise gilt das als Hörensagen und könnte nicht zugelassen werden, aber da Frost tot ist, darf sie bezeugen, was Frost gesagt hat.«
    »Oh, ich war toll«, sagte Rune. »›Schwören Sie feierlich …‹«
    »Ich habe außerdem erwähnt«, fuhr Megler fort, »dass sie Reporterin bei Current Events ist. Ich meine, Gerechtigkeit ist eine Sache, aber die Medien? Vergessen Sie’s … Der Richter vergewisserte sich praktisch nur, ob sie die richtige Schreibweise seines Namens wusste.«
    »Und paff, hat er Sie auf freien Fuß gesetzt«, ergänzte Rune.
    »Von der Bank weg«, sagte Megler feierlich. »Das kommt nicht grade oft vor.«
    »Ich bin frei?«
    »Vorbehaltlich der Entscheidung des Staatsanwalts bezüglich eines neuen Verfahrens. Wahrscheinlich lassen sie es einfach fallen. Aber Sie müssen in New York City bleiben, bis es entschieden ist. Sie können reisen, wenn Sie es dem Büro des Bezirksstaatsanwalts mitteilen, aber Sie dürfen den Bundesstaat nicht verlassen.«
    »Du lieber Gott«, sagte Boggs. »Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll.« Er beugte sich vor und küsste Rune schüchtern auf die Wange. Dann stand er auf und trat ans Fenster.
    »Sie haben sich das Recht erworben«, sagte Megler, »genau wie jeder andere durch den Morast von New York zu wandern … Übrigens, haben Sie überhaupt Geld?«
    »Ich hab was gekriegt, als ich rauskam. Nicht viel.«
    Megler öffnete seine Brieftasche. Ein Bündel Zwanziger kam zum Vorschein. Ein paar hundert Mäuse. Er hielt es Boggs hin, der den Kopf schüttelte. »Nein, Sir, aber trotzdem vielen Dank.«
    »Das ist nur geliehen. Na los. Zahlen Sie’s mir zurück, wenn Sie können. Ha, wenn Sie’s nicht tun, krieg ich Sie am Arsch.«
    Boggs wurde rot, als er das Geld annahm und es so rasch wie möglich in die Tasche steckte.
    Megler gab ihm Ratschläge, wie er sich um Arbeit bemühen solle, nach welchen Jobs er Ausschau halten solle.
    Einen Augenblick lang sah Boggs bedrückt aus. »Eins möcht ich gerne tun. Ein Freund von mir ist im Gefängnis umgebracht worden. Ich würd seine Familie gerne besuchen. Oben in Harlem.«
    »Sie sehen aus, als wollten Sie um Erlaubnis bitten«, sagte Megler. »Wenn Sie dort hinwollen, fahren Sie doch einfach hin.«
    »Ja, ich schätze, das könnt ich. Klar. Hab ich gar nicht bedacht.«
    Dann sagte Boggs, er müsse sich nach einem Hotelzimmer umsehen …. Nein, zuerst nach etwas zum Essen, dann nach einem Zimmer. Nein, zuerst wollte er spazieren gehen über den … Wie hieß die Straße dort? Boggs deutete aus dem Fenster.
    »Da drüben? Broadway«, antwortete Megler.
    »Ich will den Broadway runterspazieren.«
    »Eigentlich«, korrigierte Rune ihn, »würden Sie den Broadway von hier aus eher rauf spazieren.«
    »Den Broadway rauf, und dann will ich anhalten und in einen von den Läden gehen.«
    »Da gibt’s ’ne ganze Menge«, meinte der Anwalt. »Beschissenes Angebot, überteuerte Preise.«
    »Beschissen«, wiederholte Courtney.
    »Und dann schau ich mir noch ’n paar andere Straßen an. Und da ist niemand, der’s mir verbietet.«
    »Nicht eine einzige Seele auf der Welt.«
    Boggs grinste.
    »Ein paar Bänder hab

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