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Hardball - Paretsky, S: Hardball - Hardball

Hardball - Paretsky, S: Hardball - Hardball

Titel: Hardball - Paretsky, S: Hardball - Hardball Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Paretsky
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ich.
    Karen schüttelte den Kopf. »Das wusste sie nicht. Sie hat es angenommen, aber sie hat sich nicht getraut, nach einem Ausweis zu fragen. Nach allem, was Sie heute gesagt haben, frage ich mich jetzt, ob sie nicht von Dornicks Sicherheitsfirma waren.«
    Ich rieb mir die Stirn. »Das heißt, sie könnten jetzt in Ihrer Wohnung sein. Wenn wir bei meinem Anwalt waren, fahre ich lieber mit Ihnen nach Hause und überprüfe die Umgebung nach einem Hinterhalt. Außerdem können diese Leute Ihre Handynummer ermittelt haben, und das bedeutet, sie können uns orten.« Ich schüttelte den Kopf und lächelte trübsinnig. »Keiner ist sicher, der sich mit mir einlässt. Dornick hat alles im Griff. Vielleicht sollten Sie mit Ihrem Kater lieber für ein paar Tage in ein leeres Zimmer im Lionsgate ziehen, bis dieser ganze Mist hier vorbei ist.«
    »Keine Sorge, Vic. Die glauben mir, wenn ich erzähle, ich wäre bloß die junge Pastorin, die zu naiv war, um Sie zu durchschauen.« Ihre rosigen Lippen formten ein überraschtes O, und ich musste lachen.
    »Das kommt von meinem viktorianischen Gesicht«, sagte sie. »Alle glauben, ich könne die große böse Welt nicht verstehen. Sie sind diejenige, die in Gefahr ist.«
    Hinter der Mautstelle kamen wir deutlich schneller voran. Ich schaute ständig in den Seitenspiegel und den Make-up-Spiegel in der Sonnenblende, um zu sehen, ob wir beschattet wurden. Aber die Autos um uns herum blieben bei dem Schneckentempo, in dem wir vorankamen, ständig dieselben. Ob sich irgendjemand besonders für uns interessierte, ließ sich nicht feststellen. Erst als wir vom Kennedy Expressway in die Innenstadt abfuhren, fiel mir ein silberfarbener BMW auf. Er trug eine eindrucksvolle Sammlung von Antennen auf seinem Dach und hatte auf den letzten Meilen mehrfach mit einem schwarzen Ford Expedition den Platz getauscht. Karens türkisfarbener Corolla war leicht zu verfolgen, und auf dem Expressway hatten die Wagen relativ großen Abstand gehalten. Aber jetzt, wo wir in die Innenstadt kamen, schlossen sie auf. Der BMW überholte zwei Taxis und einen Bus, um sich vor uns zu setzen, und der schwarze Ford kroch direkt neben uns her.
    »Wir haben Gesellschaft«, sagte ich. »Ich springe lieber raus, ehe sie uns festnageln. Ich werde versuchen, Ihnen einen Polizisten zu schicken.«
    Noch ehe Karen etwas tun oder sagen konnte, schob ich den Umschlag mit den Negativen und Abzügen in meine hintere Jeanstasche und öffnete die Beifahrertür. Ich hielt sie fest, bis ich draußen war, rannte noch ein paar Meter neben dem Wagen her, dann schlug ich sie zu und lief die LaSalle Street hinunter in Richtung von Freemans Büro. Ich hörte Pfeifen, Schreie und kreischende Reifen, dann kam plötzlich ein Fahrradbote auf den Bürgersteig und kurvte um mich herum, während ein weiterer von Süden her auf mich zusteuerte.
    Ich ging durch die erste Drehtür, die ich entdeckte und sprintete durch eine Einkaufspassage. Ich hörte Schritte hinter mir und empörte Schreie, als mein Verfolger mit jemandem kollidierte, aber ich hatte keine Zeit, mich umzudrehen.
    Der dicke Umschlag stieß mir schmerzhaft ins Kreuz, aber zumindest wusste ich so, dass meine kostbare Fracht nicht herausgefallen war. Ich hätte sie vielleicht doch besser im Cheviot Labor gelassen. Für Bedauern ist jetzt keine Zeit , sagte ich zu mir, während ich an drei Frauen vorbeisprintete, die vor mir hergingen, und dann durch die hintere Drehtür hinausrannte.
    Die Wells Street schien von Fahrradboten zu wimmeln. Waren die alle echt? Oder waren sie hinter mir her? Schwer zu sagen. Aber ich brauchte nicht lange zu rätseln. Ein Fahrer riss sein Rad auf den Bürgersteig und raste direkt auf mich zu, ein anderer kam von der Seite. In der Hand des einen glaubte ich eine Pistole schimmern zu sehen. Ich sah gerade noch, wie er die Waffe hob, riss meine Cubs-Baseballmütze herunter, warf mich auf den Boden und rollte mich zur Seite. Als er an mir vorbeifuhr und auf mich schießen wollte, stieß ich ihm die Mütze zwischen die Speichen. Das Fahrrad bremste abrupt ab, und der Mann flog über den Lenker. Ein Schuss löste sich. Die Menge schrie und lief auseinander, und ich stürmte die Treppe zur Hochbahn hinauf.
    Oben rumpelte gerade ein Zug in den Bahnhof und hielt mit quietschenden Bremsen. Ich drängte mich an den Pendlern vorbei, die ihre Tickets in die Schlitze der Drehkreuze steckten, sprang mit einem Satz über die Sperre und rannte zum Bahnsteig hinauf. Die Leute

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