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Hardball - Paretsky, S: Hardball - Hardball

Hardball - Paretsky, S: Hardball - Hardball

Titel: Hardball - Paretsky, S: Hardball - Hardball Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Paretsky
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total witzig, weil ich dachte, es hätte was mit Musik oder mit deiner Mutter zu tun. Onkel Harvey hat gesagt, das sei doch erledigt. Das seien die Anacondas gewesen und damit basta. Aber am nächsten Tag kam Mr Strangwell und hat mich in sein Büro gebeten. Er hat gesagt, es wäre alles topsecret. Du wolltest Brians Kampagne zerstören, und ich müsste etwas dagegen tun.«
    »Verstehe. Er hat gesagt, ich hätte irgendwelches schädliche Material und du müsstest es finden?«
    Ein Zug donnerte etwas oberhalb der Hütte vorbei, und wir mussten warten, bis er vorbeigefahren war. Als der Lärm endlich verklungen war, hörte man draußen die Geräusche eines süßen Sommerabends: das Zirpen der kleinen Zikaden und die letzten Lieder der Vögel.
    »Welches Material war denn gemeint?«, fragte ich, als Petra nicht antwortete.
    »Am Anfang war es fast wie ein Spiel«, sagte sie. »Wir sind überallhin gefahren, wo ihr mal gewohnt habt. Aber dann wurde es unheimlich. Diese Nonne wurde getötet, und du warst im Krankenhaus. Sie haben mir diesen schrecklichen Mann geschickt, und er hat gesagt, wir müssten in das Apartment, in dem die Nonne gewohnt hat. Da hatte ich schon furchtbare Angst. Ich wollte dir alles erzählen, aber dann habe ich mich daran erinnert, was sie über dich gesagt haben. Dass du mit diesem Johnny Merton geschlafen hast, und –«
    »Was?« Das war nun wirklich so extrem, dass ich beinahe aufsprang. »Petra! Wie kannst du so etwas glauben? Ich habe Merton als Pflichtverteidigerin vertreten, aber er ist einer der unheimlichsten Männer, die ich je gesehen habe, jedenfalls dachte ich das, bis ich Strangwell kennengelernt hatte. Außerdem schläft man nicht mit seinen Mandanten, selbst wenn man wollte. Das verstößt gegen unser Berufsethos. Hast du das verstanden?«
    »Bitte, werd’ doch nicht wütend, Vic, das ertrage ich nicht.« In ihrer Stimme schwang Hysterie mit. Sie war zu lange allein gewesen mit ihrer Angst.
    »Nein, Baby, ich bin ja nicht wütend auf dich. Ich finde es nur unglaublich, mit welchen Lügen diese Leute arbeiten. Ich mag dich, und deshalb ist es mir wichtig, dass du so etwas nicht glaubst.«
    »Okay«, murmelte sie.
    Ich wartete eine Sekunde, weil ich hoffte, sie würde noch etwas sagen wie »natürlich glaube ich so etwas nicht«. Als sie das nicht tat, forderte ich sie dazu auf, ihre Geschichte zu Ende zu erzählen. »Du bist also mit diesem schrecklichen Mann zu Schwester Frances’ Wohnung gegangen … War das Larry Alito?«
    Sie nickte, sagte aber nichts. Also sprach ich weiter: »Als du mich gesehen hast, hast du ihm ein Zeichen gegeben, er solle verschwinden. Und eine halbe Stunde später hast du ihm eine SMS geschickt, er solle den Plastiksack mit dem Beweismaterial holen, bevor wir wiederkommen?«
    »Ich weiß, es klingt schrecklich«, flüsterte sie. »Aber es wurde noch schlimmer. Sie haben mir gesagt, du hättest diese alten Fotos. Die wollten sie vor allem haben und diesen Baseball. Jeden Morgen hat Mr Strangwell einen Bericht von mir verlangt: was du tust, was du suchst und so weiter. Als ich ihm gesagt habe, du hättest mich um eine Gefälligkeit gebeten, wurde er richtig aufgeregt. Er hat gesagt, ich solle tun, was du verlangst, und ihm dann Bericht erstatten. Aber als ich diese Baufirmen rausgesucht habe, hab ich gesehen, dass sie dieselbe Adresse hatten wie Onkel Harvey, und das fand ich sehr eigenartig. Also habe ich Mr Strangwell gefragt, und da hat er gesagt …« Einen Moment lang konnte sie nicht weiterreden, aber dann riss sie sich zusammen und sagte: »Dann hat er gesagt, wenn ich nicht genau das tue, was er sagt, würden Mama und die Mädchen sterben, und Daddy käme ins Gefängnis.«
    Ich streichelte sie und versuchte sie zu beruhigen. Niemand würde getötet oder ins Gefängnis kommen, sagte ich, obwohl ich mir gar nicht sicher war. Dann fragte ich, wie sie hier in Eltons Schuppen gelandet sei.
    »Das war nachdem sie mich gezwungen haben, ihnen dein Büro aufzumachen.«
    »Ja, Baby, ich weiß. Das war auf dem Video der Überwachungskamera zu sehen.«
    »Sie haben gesagt, du hättest ein Foto, das Daddy ins Gefängnis bringen könnte«, flüsterte sie. »Als ich ihnen erzählte, dass wir in euer altes Haus nicht reingekommen sind, musste ich mit ihnen dahin fahren und ihnen das Haus zeigen. Und als mir Onkel Sal deine Wohnungsschlüssel gegeben hat, damit ich dir die Sachen zu Dr. Herschel bringen konnte, haben sie mich gezwungen, Strangwell die

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