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Hardball - Paretsky, S: Hardball - Hardball

Hardball - Paretsky, S: Hardball - Hardball

Titel: Hardball - Paretsky, S: Hardball - Hardball Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Paretsky
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Ist das klar?«
    Der Aufsichtsbeamte kam aus der Ecke herüber und tippte ihm an den Arm. »Johnny, regen Sie sich nicht auf.«
    »Nicht aufregen? Ich soll mich nicht aufregen? Würden Sie vielleicht ruhig bleiben, wenn sich dieses Miststück an Ihre Familie ranmacht? … Ich würde dich nicht mal auf den Strich schicken, Warshawski, so wie du stinkst!«
    Der Wächter rief nach Verstärkung. Sofort kam jemand mit Handschellen für Johnny.
    »Das Innocence Project, ja?« Ich stand auf und raffte meine Papiere zusammen. »Sie sind doch zu allem fähig! Bloß den Grips, um Ihren traurigen Hintern aus dem Knast rauszuhalten, den haben Sie nicht.«
    Ich ließ die Durchsuchung über mich ergehen, der sogar Rechtsanwälte sich nicht entziehen können, wenn sie Stateville betreten oder verlassen wollen. Ich hatte nichts mitgebracht, und ich verließ das Zuchthaus auch wieder mit leeren Händen. Johnny und ich hatten in den fünfundvierzig Minuten, die wir miteinander verbracht hatten, weder in dem einen noch in dem anderen Sinne etwas ausgetauscht. Trotzdem durchsuchten die Wächter sogar noch den Kofferraum meines Wagens.
    Sobald ich das Gefängnisgelände verlassen hatte, fuhr ich auf den Standstreifen, um meine Arme zu strecken. Selbst in den lockersten Muskeln baut sich eine enorme Spannung auf, wenn sich hinter einem das große Tor des Hochsicherheitsgefängnisses schließt, und ich kann nicht behaupten, dass ich jemals locker wäre, wenn ich nach Stateville muss.
    Stateville ist ein riesiger Komplex im westlichen Vorort Joliet, ungefähr fünfzig Kilometer vom Zentrum Chicagos entfernt. Dass ich jetzt im schlimmsten Nachmittagsverkehr durch die halbe Stadt musste, um nach Hause zu kommen, machte meine Schultern nicht lockerer. Während ich nur im Schritttempo vorwärts kam, machte ich mir eine Notiz in meinem Kalender: fünfundvierzig Minuten für die Suche nach Lamont Gadsden. Der Punkt, bei dem ich noch Geld an dem Fall verdient hätte, war längst überschritten, aber ich war inzwischen schon so tief darin verstrickt, dass ich ihn gar nicht mehr hätte aufgeben können.
    Als ich mich am Country Club Plaza endlich an der Mautstation vorbeigequetscht hatte, kam die Gegend mir wieder so weit bekannt vor, dass ich auch ein paar Abkürzungen abseits der Schnellstraßen nehmen konnte. Es war inzwischen fast sieben, und die niedrig über dem Horizont stehende Septembersonne blendete mich jedes Mal, wenn die Straße eine Kurve machte.
    Am liebsten wäre ich mit meinen Hunden durch die frische Luft gerannt, um den Knastgeruch aus meiner Lunge und meinen Haaren zu bekommen, ehe ich mich mit einem Drink auf die Couch setzte, um mir das Spiel zwischen den Cubs und den Cardinals anzusehen. Aber ich musste noch zwei wichtige Berichte für Klienten schreiben, mit deren Aufträgen ich meine Brötchen verdiente. Da war es besser, wenn ich erst mal im Büro vorbeifuhr und meine Hausaufgaben erledigte, damit ich das Spiel dann später auch wirklich genießen konnte.
    Allerdings hatte ich keine Ahnung, was mich erwartete, als ich zu der alten Lagerhalle kam, wo mein Büro lag. Als ich den Code in das elektronische Zahlenschloss am Eingang des Gebäudes eingab, schien alles völlig normal. Das Schloss öffnete sich mit einem pfeifenden Keuchen wie eine sterbende Gans. Das war immer so. Die Tür musste ich mit der Schulter aufstoßen. Auch das war normal.
    Erst als ich meine eigene Tür öffnete und das Licht einschaltete, sah ich das Chaos. Jede Akte und jedes einzelne Stück Papier, das ich im Büro hatte, lag verstreut auf dem Fußboden. Die Schränke waren umgestürzt, die Schubladen waren aufgerissen und baumelten schräg in der Luft. Meine Stadtpläne und Landkarten hingen in Fetzen von den Regalen herunter.
    »Nein!« Ich konnte nur flüstern. Wer hasste mich so sehr, dass er seine Wut auf diese Art abbauen musste?
    Ich fröstelte und schlang die Arme um meine Brust. Mein Büro ist eine unübersichtliche große Baracke mit verschiedenen kleinen Arbeitsbereichen, die mich immer an eine Puppenstube erinnern. Leicht konnte sich darin jemand verstecken. Ich zog mich auf den Flur zurück und setzte meine Aktentasche so vorsichtig ab, als ob ich einen Karton mit Eiern darin hätte. Ich zog mein Handy heraus und wählte 911. Erst dann ging ich – das Telefon in der Hand – auf Zehenspitzen durch mein Büro.
    Die Eindringlinge waren geflohen, aber sie hatten in allen Bereichen gewütet. Ich schlich in die hintere Ecke und stellte fest,

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