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Hardball - Paretsky, S: Hardball - Hardball

Hardball - Paretsky, S: Hardball - Hardball

Titel: Hardball - Paretsky, S: Hardball - Hardball Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Paretsky
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Sterben und möchte ihren Neffen noch einmal sehen. Oder wenigstens wissen, wo er begraben ist.«
    Dornick zappelte auf seinem Stuhl herum und versuchte, mich zu unterbrechen, aber Terry Finchley brachte ihn zur Ruhe. »Haben Sie ihn gefunden, Vic?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, aber ich habe diese Bilder gefunden. Mr Gadsden hatte die Negative in seiner Bibel versteckt, und die hat er in der Nacht, als er verschwunden ist, bei seiner Tante zurückgelassen. Sie hat sie mir gestern gegeben, ohne zu wissen, was sie enthielt. Sie wollte, dass ich sie ihm zurückgebe. Dass ich die Negative gefunden habe, war reiner Zufall … letztlich verdanke ich es Ihnen, Mr Dornick. Wenn Sie nicht versucht hätten, mir den Mord an Mr Alito anzuhängen, wäre ich nicht auf der Flucht gewesen. Ich hätte die Bibel nicht fallen lassen. Aber so ist der Einband aufgerissen, und die Negative fielen heraus.«
    Bobby warf mir einen schnellen Blick zu. »Irgendwann musst du mir mal erzählen, wie du aus Lionsgate Manor rausgekommen bist, ohne dass dich meine Leute gesehen haben.«
    Ich lächelte matt. »Zauberei, Bobby. Anders kann sich eine Einzelgängerin wie ich gegen solche Hightech-Typen wie Mr Dornick nicht durchsetzen.«
    »Diese Negative existieren doch gar nicht«, sagte Dornick verächtlich. »Die Fotos haben Sie manipuliert … und keineswegs durch Zauberei. Jeder kann so etwas aus Standardfotos von Demonstrationen zusammenbasteln.«
    »Ja«, sagte Bobby. »Wo sind die Negative, Vicki?«
    Vicki . Wir waren also wieder Freunde. Ich schaute auf meine Hände. Ich hatte die Negative nicht mehr.
    »Hier«, sagte Petra in das Schweigen hinein. »Ich hab sie mit in den Fluss genommen.« Sie zog das schwarze Plastikpäckchen unter ihrer Decke hervor.

49
    Schuldig rundum
    Dornick sprang auf, um das Päckchen mit den Negativen an sich zu reißen, aber einer der uniformierten Beamten drückte ihn unsanft zurück auf den Stuhl. Ein anderer nahm das Päckchen und gab es Bobby.
    »Bitte nehmen Sie zu Protokoll, dass diese Negative, die sich in der Bibel von Claudia Ardenne befanden und gestern in meinen Besitz kamen, soeben Captain Robert Mallory übergeben werden. Es sind zwei Dutzend Negative auf zwei Filmstreifen mit je zwölf Fotografien. Die Aufnahmen wurden am 6. August 1966 von Lamont Gadsden im Marquette Park in Chicago gemacht.« Meine Stimme war jetzt ganz ruhig und verriet nichts von der ungeheuren Erleichterung und Überraschung, die ich empfand.
    Bobby schickte nach einer Technikerin von der Spurensicherung. Während wir warteten, lag der schwarze Müllbeutel neben ihm. Eine kleine Brackwasserpfütze breitete sich auf dem Tisch aus. Dornick konnte seine Augen nicht davon abwenden.
    Als die Technikerin eintraf, teilte Bobby ihr mit, dass sich wertvolles Beweismaterial in dem Päckchen befand und dass er die Negative sehen wolle, sobald sie sichergestellt und registriert worden seien. Die Frau legte das Päckchen in einen Beutel, salutierte und trug ihn hinaus.
    Auf dem Flur hörte man Unruhe, und dann kam Harvey Krumas herein, der ein paar Anwälte hinter sich herzog wie ein Pfau seine Federn. Auch Freeman Carter war inzwischen eingetroffen. Er trug einen eleganten Abendanzug und sein weißblondes Haar war kürzer geschnitten denn je. An der Seite von Harvey Krumas stand Les Strangwell.
    Freeman stellte seinen Stuhl neben meinen und sagte: »Warum rufen Sie eigentlich immer an, wenn Sie stinken, als hätten Sie zehn Runden Schlamm-Catchen mit der amtierenden Weltmeisterin hinter sich? Können wir uns nicht mal treffen, wenn Sie geduscht haben und dieses rote Kleid tragen?«
    »Ach, Freeman, ich möchte eben um meiner selbst willen geliebt werden«, sagte ich, »und nicht wegen verführerischen Äußerlichkeiten. Außer mir gibt es hier noch zwei Unschuldige, die Ihrer Hilfe bedürfen: Das ist Mr Grainger« – ich deutete auf Elton, der völlig in seinem Stuhl zusammengesunken war –, »und das ist meine Cousine Petra Warshawski.«
    »Petra braucht Ihre Hilfe nicht!«, rief mein Onkel über den Tisch. »Dafür bin ich schließlich da.«
    »Du bist ein Verdächtiger in einem Mordfall, Peter. Und du hast sie in Lebensgefahr gebracht mit deinen Machenschaften. Also ist es schon besser, wenn Mr Carter jetzt ihre Interessen wahrnimmt, würde ich sagen.«
    »Peter, George, Bobby«, riss Harvey Krumas das Gespräch an sich. »Das alles ist sehr ärgerlich. Lasst uns das bitte schnell klären, damit wir alle ins Bett gehen

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