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Hardball - Paretsky, S: Hardball - Hardball

Hardball - Paretsky, S: Hardball - Hardball

Titel: Hardball - Paretsky, S: Hardball - Hardball Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Paretsky
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der Michigan Avenue zu bringen.
    Am Grand-Avenue-Landesteg mussten wir aus dem Polizeiboot in einen vergitterten Gefangenentransportwagen umsteigen. Es war eines der ganz alten Modelle ohne vernünftige Federung und rumpelte schwerfällig durch die Straßen. Dornick schäumte vor Wut. Er, als Chef von Mountain Hawk Security mit zwanzig Dienstjahren bei der Polizei, musste in der grünen Minna sitzen – mit gewöhnlichen Kriminellen!
    »Ich bin keineswegs eine gewöhnliche Kriminelle, Mr Dornick«, erklärte Petra. »Und Vic auch nicht. Und Elton schon gar nicht. Also, bitte, seien Sie still!«
    Für Elton war es wahrscheinlich am schlimmsten, mit so vielen Leuten auf engem Raum zusammengepfercht zu sein. Er hatte die Augen geschlossen, schwitzte und klapperte mit den Zähnen. Er glaubte offenbar, dass wir unter Beschuss seien, und jedes Mal, wenn wir durch ein Schlagloch fuhren, versuchte er, auf dem Boden des Fahrzeugs vor den Granaten in Deckung zu gehen, aber die Handschellen, mit denen er an die Sitzbank gekettet war, verhinderten das. »Die war schon ganz nahe«, rief er. »Charlie hat uns am Wickel, fahrt schneller.«
    »Elton, wir sind in Chicago. Ich bin’s, Vicki. Sie haben uns das Leben gerettet.« Ich beugte mich so weit zu ihm hin, wie ich konnte. »Mir und Petra. Wir werden Ihre Unterkunft reparieren. Sie müssen nur noch ein bisschen aushalten. Wir kommen durch, das verspreche ich Ihnen.«
    »Stimmt, Elton«, fiel Petra ein. »Du bist der Beste. Kennst du mich nicht? Ich bin Petra, dein Mädchen.«
    Elton unterbrach sein nervöses Gemurmel und sagte: »Ja, Petra, du bist ein gutes Mädchen. Wir kommen hier lebend raus, das verspreche ich dir!«
    »Halt’s Maul, du versoffene Ratte«, zischte Dornick. »Wer soll dir schon trauen? Dich mach ich fertig.«
    »Die Ratte in diesem Wagen sind Sie, Dornick«, sagte ich. »Und jetzt kommen Sie endlich in den großen Rattenkäfig, in den Sie gehören. Die Jungs im Stateville freuen sich schon auf Sie! Wenn sie hören, dass Sie der Mann waren, der einen Anaconda gefoltert hat, werden sie einen Riesenspaß mit Ihnen haben. Ich hoffe, Ihr Testament ist up to date.« Dornick wollte sich auf mich stürzen, aber die Polizisten hielten ihn gewaltsam zurück.
    Petra drückte sich auf der schmalen Bank an mich. Unter ihrer Decke war sie immer noch nass. Mit meinen gefesselten Händen versuchte ich, ihre Finger zu wärmen. »Und wie hast du all diese Jungs mit ihren blauen Uniformen rechtzeitig an Ort und Stelle gebracht, um mir das Leben zu retten?«
    »Ich bin durch den Fluss geschwommen«, sagte sie, »aber an den glitschigen Balken, mit denen das Ufer auf der anderen Seite befestigt ist, bin ich nicht hochgekommen. Dann habe ich so einen Eisenring gefunden. Ich hab mich dran festgehalten und laut geschrien. Oben auf der anderen Seite stehen diese Reihenhäuser. Eine Frau hat mich gehört und kam zum Wasser runter. Dann fielen die Schüsse, und sie war ziemlich nervös. Aber sie hat mir aus dem Wasser geholfen.«
    Die Frau hatte schon zuvor die Polizei angerufen, und als der Streifenwagen kam, hatte Petra den Polizisten gesagt, ich würde auf der anderen Seite von einer Bande bewaffneter Räuber bedroht. Daraufhin hatten die beiden Beamten über Funk die Wasserschutzpolizei alarmiert.
    »Ach, Petra, sie haben dir so viel Angst gemacht, aber du hast echten Mut bewiesen. Wenn das irgendwann alles vorbei ist, darfst du das nicht vergessen. Diese ganzen miesen Typen, die kannst du vergessen, aber wie mutig du warst, daran musst du dich immer erinnern.«
    Petra stieß einen Seufzer aus und lehnte sich an mich, ohne dass die Polizisten sie daran zu hindern versuchten.
    Es wurde eine sehr lange Nacht. Die grüne Minna setzte uns am CPD -Hauptquartier an der Michigan Avenue ab, und wir wurden alle in einen großen Verhörraum gesperrt und mussten eine Stunde warten, während Dornick und seine Männer uns weiterhin feindselig anstarrten.
    Dann endlich kam Bobby Mallory in Hemdsärmeln mit schnellem Schritt durch die Tür. Terry Finchley trabte im Anzug mit Krawatte hinter ihm her. Er trug eine dicke Aktentasche, die von Schnellheftern überquoll.
    »Bobby! Schön dich zu sehen!«, rief Dornick in seiner besten Hallo-Kumpel-Stimme, einem herzhaften Bariton. »Glückwunsch zu deiner Beförderung! War ja auch wohlverdient!«
    Bobby ignorierte ihn, aber mich schaute er auch nicht an. Als er das Wort ergriff, schaute er an die Decke. »Ich versuche gerade, Harvey Krumas hierher zu

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