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Hardball - Paretsky, S: Hardball - Hardball

Hardball - Paretsky, S: Hardball - Hardball

Titel: Hardball - Paretsky, S: Hardball - Hardball Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Paretsky
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können.« Harvey, der große Boss, der alles im Griff hatte.
    »Gleich, Mr Krumas«, sagte Bobby mit kühler Stimme. »Lassen Sie uns vorher noch die Frage der Fotos hier klären. Ich glaube, Sie wissen, was darauf zu sehen ist.«
    Er nickte einem uniformierten Beamten zu, der die Mappe mit den Bildern vom Tisch nahm und die Seite aufschlug, auf der man den jungen Harvey beim Siegestanz sah.
    »Das sind Sie im Jahre 1966, Mr Krumas«, sagte ich zuvorkommend, »einige Sekunden nachdem Sie im Marquette Park einen mit Nägeln gespickten Baseball geworfen haben, der Harmony Newsome getötet hat.«
    Krumas starrte das Foto an. Einer seiner Anwälte hielt seine Schulter fest.
    »Kurz bevor Sie gekommen sind, hat Captain Mallory erklärt, dass Larry Alito den Ball nach der Tat aufgehoben hat«, sagte ich. »Wissen Sie, warum er das getan hat?«
    »George …«, sagte Peter heiser. »George hat ihm gesagt, er solle das tun.«
    »Verdammt noch mal, Peter! Was fällt dir ein? Noch ein Wort, und ich verklage dich wegen Verleumdung!«
    »Du hast meine Tochter bedroht, du hast meine Frau bedroht, und jetzt erwartest du, dass ich für dich lüge?«, sagte Peter. »Herrje! Es gab halt Krawall, wir waren junge Heißsporne. Deshalb sind Harvey und ich da rüber in den Park gegangen. Wir waren neugierig, wir wollten sehen, was passiert. Wir wollten den berühmten Martin Luther King sehen, der so viel Wirbel gemacht hatte. Und Harvey hat seinen Nellie-Fox-Ball mitgenommen. Er hat ihn mir gezeigt, er war voller Nägel. ›Will doch mal sehen, ob ich dem Nigger King nicht eins verpassen kann‹, hat er gesagt.«
    »Warshawski, nach allem, was wir für dich getan haben!«, sagte Krumas, scheinbar gelassen. »Und jetzt behauptest du so was! Das ist wirklich bitter.«
    »Ja, Harvey, dein Vater hat mir einen Job gegeben, mir den Start ins Leben erleichtert. Es war eine große Chance«, sagte Peter. »Aber das gibt euch noch lange nicht das Recht, meine Tochter zu töten.«
    »Reg dich nicht auf, Pete«, sagte Dornick. »Niemand hat deine Tochter umbringen wollen. Wir haben sie nur gebeten, uns bei der Kampagne zu helfen.«
    Ich starrte ihn schockiert an. Solche monumentalen Lügen können einen schon fertigmachen. Freeman legte mir seine Hand auf den Arm, um meine Empörung zu dämpfen. Greifen Sie ihn jetzt nicht an. Überlassen Sie das den anderen. Reden Sie weiter .
    Ich kehrte zur eigentlichen Geschichte zurück. »Also hat Harvey Krumas tatsächlich auf Dr. King gezielt«, sagte ich. »Und er hat auch den Ball geworfen. Aber Johnny Merton ging neben King und hat ihn in letzter Sekunde beiseitegestoßen.«
    Ich griff nach der Mappe, blätterte darin und zeigte den Anwesenden das Bild, auf dem man sah, wie Merton den Kopf des Geistlichen herunterdrückte. »Stattdessen ist Ihr Ball viel weiter geflogen und hat Harmony Newsome getroffen. Er hat sie getötet, Mr Krumas. Und dann hat Ihr Freund Georgie Ihnen geholfen … weil Sie alle zusammen am 56th Place aufgewachsen sind, Mr Krumas.«
    »Als Polizist war er gezwungen, sich gegen seine eigenen Leute zu wenden«, sagte Peter. »Aber er wusste, zu wem er gehört. Seine Loyalität lag bei den Leuten aus seiner Nachbarschaft, die wir zu schützen versuchten. Bist du mal da unten gewesen? Hast du gesehen, was diese … Schwarzen aus unserem alten Haus gemacht haben? Meine Mutter hat sich um dieses Haus gekümmert, als ob –«
    »Es war eine schwierige Zeit, Mr Warshawski«, sagte Detective Finchley sanft. »Für alle von uns.«
    Peter hatte nicht mal gemerkt, dass mehrere schwarze Polizeibeamte im Raum waren, nicht nur Terry Finchley, sondern auch drei Beamte in Uniform. Das Gesicht meines Onkels wurde vor Verlegenheit dunkelrot, und auch seine Tochter schämte sich für ihren Vater. Sogar mir war es peinlich.
    »George Dornick wusste also, wem seine Loyalität galt …«, sagte ich. »Er ignorierte seinen Diensteid, er diente nicht seiner Stadt, sondern schützte seine Kumpel vor Strafverfolgung. Vor allem Harvey, dessen Vater Ashland Meats gehörte, und dich, Peter. Seine Kumpel aus der Highschool. Er kann nicht weit weg gewesen sein. Er muss gesehen haben, was da gerade passiert war.«
    Bobby schaute auf irgendeinen Punkt über mir an der Wand. Aber er nickte, und so fuhr ich fort. »Also schickte George Dornick den Polizeischüler Larry Alito mitten unter die Demonstranten und sagte, er solle den Ball aufheben. Alito tat wie befohlen, und Dornick sorgte dafür, dass er umgehend

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