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Hardball - Paretsky, S: Hardball - Hardball

Hardball - Paretsky, S: Hardball - Hardball

Titel: Hardball - Paretsky, S: Hardball - Hardball Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Paretsky
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bekommen. Peter Warshawski ist bereits auf dem Weg. Wir fangen an, wenn die beiden da sind.«
    Finchley packte seine Aktentasche aus, und wir konnten alle lesen, was auf den Schnellheftern stand: HARMONY NEWSOME .
    Das war der Zeitpunkt, an dem Dornick darum bat, mit seinem Rechtsanwalt telefonieren zu dürfen. Bobby sah ihn immer noch nicht an, nickte aber seinem Assistenten zu, der Dornick ein Handy gab.
    »Kann ich irgendwo telefonieren, wo mir nicht alle zuhören?«, fragte Dornick ärgerlich.
    Finchley lächelte dünn. »Sie waren doch lange genug Polizist, Mr Dornick. Sie müssten doch wissen, wie’s läuft.«
    Dornicks Augen funkelten vor Wut. Wenn er heute nicht in Untersuchungshaft kam, waren wir alle unseres Lebens nicht mehr sicher. Er rief seinen Anwalt an und sagte kurz und knapp, worum es ihm ging. Dann erhielt ich das Handy von Finchley.
    Freeman saß im Trefoil beim Dinner. Er bat als Erstes, mit Bobby Mallory sprechen zu dürfen. Dann sagte er zu mir: »Sie werden noch eine Weile da festsitzen, Vic. Sagen Sie lieber nichts, vor allem nichts Dummes. Um zehn bin ich bei Ihnen.«
    Ich warf einen Blick auf die Uhr und stellte zu meiner Überraschung fest, dass es tatsächlich erst kurz vor neun war. Dabei hatte ich das Gefühl, ich hätte mein ganzes Leben lang am Fluss mit Dornick gekämpft. Zwanzig weitere Minuten vergingen, dann wurde von zwei uniformierten Polizisten mein Onkel hereingeführt.
    Er stürzte sich förmlich auf Petra. »Mein Kind, Gott sei Dank, dass du in Sicherheit bist!« Er versuchte, sie zu umarmen, aber sie stieß ihn weg.
    »Fass mich nicht an, Daddy! Solange du nicht erklärt hast, was du getan hast, will ich dich nicht in meiner Nähe haben!«
    »Halt die Klappe, Warshawski!«, knurrte Dornick.
    »Sie brauchen gar nichts zu sagen, Mr Warshawski«, stimmte Bobby ihm zu. »Das übernehme ich schon. Setzen Sie sich einfach hin.«
    Dann legte er einen schmalen Ordner vor sich auf den Tisch: das Storyboard, das ich ihm heute Nachmittag geschickt hatte. »Wir fangen von vorn an: 1966 im Marquette Park. Ich war damals noch ein junger Rekrut, und es war keine leichte Zeit, um Polizist zu werden. Ein anderer Rekrut in meiner Klasse war Larry Alito. Der hatte das große Glück, dass er Tony Warshawski als Partner erhielt, den besten Polizisten, der je diese Uniform trug.«
    Bei diesen Worten sah mich Bobby zum ersten Mal direkt an, und ich biss mir auf die Lippen.
    »Alitos Dienstnummer war 8963. Sie erkennen sie hier auf dem Foto eines Mannes, der einen Baseball aufhebt. Und dieser Ball war eine Mordwaffe. Sie wurde an diesem Tag benutzt, um eine junge Schwarze zu töten. Der Name dieser jungen Frau war Harmony Newsome, sie war der ganze Stolz ihrer Familie. Sie marschierte neben einer Nonne. Ein halbes Jahr später hat ein junger Schwarzer mit dem Namen Steve Sawyer gestanden, den Mord begangen zu haben.«
    »Gute Ermittlungsarbeit«, sagte Dornick. »Der Fall ist abgeschlossen.«
    »Oh, nein«, sagte Bobby. »Das war keine gute Ermittlungsarbeit. Beim Prozess wurde keinerlei Beweismaterial vorgelegt. Die Mordwaffe war angeblich nicht gefunden worden. Trotzdem hätte aufgrund der Verletzungen der Toten klar sein müssen, dass sie nicht durch einen Stich ins Auge aus nächster Nähe getötet wurde, sondern dass ein Projektil sie getroffen hatte, und zwar ein mit Nägeln gespickter Baseball.«
    Er schob meinem Onkel Peter das Storyboard über den Tisch. »Sie sind auf diesem Foto zu sehen, Mr Warshawski. Haben Sie den Ball geworfen? Oder war es der andere, den man hier ebenfalls sieht?«
    Peter leckte sich die Lippen, als er die Fotos ansah. »Harvey. Er wusste, dass jemand Fotos gemacht hatte. Dornick hat’s ihm gesagt. Verdammt noch mal, hat Tony die ganze Zeit diese Bilder gehabt?«
    Petra starrte ihren Vater mit angespanntem Gesicht an. Unter der Schmutzschicht der letzten Tage war sie kreidebleich. Als er ihren Gesichtsausdruck sah, zuckte Peter zusammen.
    »Meinen Sie Harvey Krumas?«, fragte Bobby.
    Wieder meldete sich Dornick. »Vorsicht, Warshawski! Die zeichnen das alles auf, also halt gefälligst die Schnauze!«
    »Lamont Gadsden hatte die Bilder«, sagte ich. »Er hat sie mit seiner Instamatic gemacht. Er wird seit dem Schneesturm von 1967 vermisst. Vor drei Monaten hat seine Tante mich damit beauftragt, nach ihm zu suchen. Sie hat schon 1967 eine Vermisstenanzeige aufgegeben, aber sie wurde von George und Larry oder ihren Freunden wie Dreck behandelt. Jetzt liegt sie im

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