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Harlekins Mond

Harlekins Mond

Titel: Harlekins Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Cooper Larry Niven
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Prospektorraumschiffes voller Wasser vom Meer der Hammerschläge über den Wiesen abzuwerfen. Sie verstand das sehr reale Risiko, dass irgendein überlastetes Teil an Bord des Prospektors hätte ausfallen können, bevor er Aldrin erreicht gehabt hätte; dann wäre das Schiff mitsamt Gabriel abgestürzt. Gabriel hatte mit dem Raumfahrzeug absichtlich eine Bruchlandung auf den Wiesen gemacht, er hatte es geopfert, es zu Bruch geflogen, um eine Feuerschneise zu graben und vorübergehend einen See entstehen zu lassen, mit dem größten Werkzeug, das er zur Hand gehabt hatte. Er war bereit gewesen, für Aldrin zu sterben.
    Rachel fürchtete sich ein wenig vor Gabriel; die Macht, mit der er umging, war fast greifbar.
    Sie sah, wie er sich auf der Empore niederließ. Sämtliche Unterhaltungen verstummten, und dann stand Rachels Vater Frank auf und applaudierte. Ihre Halbbrüder Jacob und Justin, die kleine Sarah, alle taten es ihm gleich. Nick stand auf, dann kämpfte sich Bruce hoch, und andere schlössen sich an, bis alle auf den Wiesen stehend Beifall klatschten.
    Gabriel wartete, bis wieder Stille einkehrte. »Vielen Dank«, sagte er, »und Dank auch an alle, die geholfen haben, das Feuer zu stoppen. Etwas Derartiges hätte nicht passieren dürfen. Es tut mir leid, dass es überhaupt dazu gekommen ist. Trotzdem sollten wir es uns eine Lehre sein lassen. Wir – die Erdgeborenen, die Räte, der Hohe Rat –, wir dachten, wir wüssten, was wir tun. Aber Selene birgt Gefahren, auf die wir nicht gefasst sind. Wir haben über Feuer Bescheid gewusst, aber offensichtlich nicht gut genug. Das werden wir ändern. Wir werden regelmäßig Brandschutzübungen abhalten, und wir werden Feuerschneisen in den Urwald miteinplanen.
    Ich habe eine Umprogrammierung der Pods angeordnet, damit sie beim Auftreten ungewöhnlicher Hitze mit nachdrücklicheren Warnungen reagieren.« Gabriel schaute sich um und setzte hinzu: »Sie hatten uns auch diesmal gewarnt – nur waren sie nicht laut genug. Dementsprechend werden wir die Einstellungen ändern.« Er sah hinüber zu Rachel und lächelte. »Und während es mir vergönnt war, für einen Weg zum Löschen des Feuers zu sorgen, war Rachels schnelles Handeln ebenso wichtig. Dadurch, dass sie umgehend Alarm ausgelöst hat, war es euch allen möglich, der Ausbreitung des Feuers sofort entgegenzutreten.«
    Rachels Familie stand erneut auf und applaudierte. Harry und Gloria folgten ihrem Beispiel, dann Nick, Dylan, und schließlich die“ ganze Gemeinde. Rachel erhob sich und versuchte zu verbergen, dass ihre Augen vor Freudentränen überzuquellen drohten.
    Gabriel fuhr fort: »Shane und Star – vielen Dank für euren Einsatz. Danke, dass ihr die Gruppen geführt, das Basislager geleitet und uns allen zu einer so guten Zusammenarbeit verholten habt.«
    Die beiden kamen zur Empore und setzten sich zu Gabriel. Es gab weiteren Applaus, wenngleich die Gruppe diesmal sitzen blieb.
    Die drei Ratsmitglieder sprachen Bruce und Dylan ihre Anerkennung für die Rettung von Beth Rachel aus, dankten dem gesamten Versorgungsteam für seine Unterstützung, und letztendlich jedem, der auf die eine oder andere Weise an dem Einsatz beteiligt gewesen war.
    Der Applaus und das monotone Dröhnen der Stimmen dauerten weiter und weiter an. Rachel hörte mit halbem Ohr der Aufzählung aller nur erdenklichen Kleinigkeiten zu, während sie an die Feier dachte, die im Anschluss an die Versammlung stattfinden würde. Unvermittelt umklammerte Beth ihre Hand so fest, dass ihr der Schmerz bis in den Ellbogen hinaufschoss.
    Sie bekam nur noch das Ende von Gabriels letztem Satz mit: »… morgen. Shane und Star werden hierbleiben, und wir werden Pläne für eine Wiederaufforstung …«
    »– ich will hier nicht weg.« Beths Stimme war so leise, dass nur Rachel sie hören konnte. Beth umklammerte fest Rachels Hand. Sie schaute Rachel flehend an »Lass nicht zu, dass sie mich mitnehmen! Sie dürfen mich nicht von hier wegbringen!«
    Rachels Kopf ruckte herum, sie rief: »Gabriel! Gabriel?!«
    Er unterbrach sich mitten im Satz und sah zu ihr herüber.
    »Gabriel – hast du gerade gesagt, dass ihr Beth auf das Schiff mitnehmen wollt?«
    Alle anderen schauten sie ebenfalls an. Sie stellte Gabriel vor aller Augen in Frage. Sie stand auf, ein wenig zur Seite gebeugt, weil Beth ihre Hand nicht loslassen wollte. »Wieso wollt ihr sie mitnehmen?«
    »Sie braucht bessere medizinische Versorgung, dann kann sie geheilt werden. Die notwendigen

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