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Harlekins Mond

Harlekins Mond

Titel: Harlekins Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Cooper Larry Niven
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massivem Fels, sechs Meter hoch und ohne leichten Halt für Hand oder Fuß. Ein breiter senkrechter Riss, glatt und ohne Griffmöglichkeiten, teilte die Wand in zwei Hälften.
    Eine Robotkamera umkreiste sie summend. Gabriel wusste, wo sie waren! Er und Harry waren jetzt in der Nähe, sie kletterten hangaufwärts, hielten sich jedoch vom Rand der Spalte fern. Sie hatten sich eine Stelle ausgesucht, von der aus sie zu ihnen herüberkommen würden.
    »Ich sehe unterhalb von mir Wasser und über mir eine Steilwand«, teilte Rachel Gabriel mit.
    »Ich weiß. Halte durch, Rachel; wir sind in der Nähe. Dauert nur noch ein paar Minuten.«
    Sie warf einen Blick nach hinten. Es würde knapp werden. »Ich setze Gloria ab, um festzustellen, ob ich diesen Spalt benutzen kann, um mich darin hochzustemmen. Ich will das mit ihr auf dem Rücken nicht riskieren – nicht, bis ich sehe, wie das funktioniert. Wenn ich es einmal allein schaffe, gehe ich zurück, um sie zu holen.«
    »Okay.«
    »Ich mache mich jetzt an den Aufstieg.« Sie kniete sich hin, half Gloria von ihrem Rücken herunter und zuckte bei dem leisen Schmerzensschrei zusammen, den Gloria ausstieß, als Rachel sie auf dem Felsen absetzte. »Tapferes Mädchen!«, sagte Rachel und machte sich dann daran, sich mit Händen, Armen und Schultern in dem breiten Riss zu verkeilen und ihren Körper stückchenweise die schroffe Wand hinaufzuschieben. Sie kam nur langsam voran. Ihr zitterten die Hände vor Schmerz, und ihre Bizepsmuskeln und Waden zitterten von der Anstrengung, ihr Gewicht allein durch Druck festzuhalten. Haut und Blut von ihren Handflächen blieben auf dem Gestein zurück. Einmal schaute sie hinunter, und von der Höhe wurde ihr fast schwindlig. Die Felsen unter ihr sahen aus wie scharfe Zähne. Wasser leckte an ihnen herauf, drängte sie, weiterzuklettern. Das Wasser kam Gloria zu nahe, und das machte ihr Angst. »Es wird alles gut, Gloria«, rief sie und fürchtete sich schrecklich davor, dass es nicht stimmen könnte.
    Als sie sich dem oberen Rand entgegenschob, hörte sie eine Stimme in ihrer Nähe, gleich über sich. »Rachel, wir sind hier!« Es war Gabriel.
    Ein Seil wurde vor ihr heruntergelassen. Sie konnte es nicht ergreifen. »Ich schaffe es nicht«, rief sie.
    »Vorsichtig«, sagte Gabriel leise. »Finde einen Weg, an das Seil zu kommen.«
    Sie streckte den Arm aus, ohne dass ihre Finger das Seil ganz erreicht hätten, spürte den tiefen Abgrund vor sich und zog die Hand zurück. »Schwingt das Seil vor und zurück«, rief sie hinauf.
    Sie veränderte die Stellung ihrer Füße, und es gelang ihr, genügend Balance zu halten, um mit zitternder Hand das Seil zu packen; sie zog es zu sich heran und knotete es sich um die Brust. Sie stieß einen langen Schrei der Erleichterung aus, als sie die letzten paar Meter der Felswand hinaufgezogen wurde.
    Sekunden später lag sie in Gabriels Armen, und gleich darauf in denen von Harry.
    Harry setzte sie ab, reichte ihr das hintere Ende des Seils und wies sie an, es sich über den Rücken zu legen und sich mit den Füßen fest gegen den Boden zu stemmen. Das tat sie, und Gabriel seilte sich an der Steilwand ab, um Gloria zu holen, während Rachel und Harry ihn sicherten. Das Seil schmerzte in ihren wundgescheuerten Händen und zog fest gegen ihren Rücken. Es ging überraschend schnell, wenn man bedachte, wie lang ihr das Heraufklettern in der Spalte vorgekommen war – schon Augenblicke später war Gabriel wieder zurück; er trug Gloria, und sie hatte ihm die Arme um den Hals gelegt.
    »Ihr Mädchen habt euch wacker geschlagen«, sagte er.
    Rachel lächelte. »Ich bin wirklich froh, euch zu sehen.«
    »Gehört bei uns Helden alles zum Tagwerk.« Gabriel grinste breit und albern. Schwindlig vor Erleichterung erwiderte Rachel das Lächeln. Harry grinste ebenso breit.
    Gloria meldete sich zu Wort. »Habt ihr Medizin mitgebracht, damit mein Knöchel nicht mehr so wehtut?«
    Gabriel setzte wieder sein Ratsgesicht auf, behielt jedoch den gutgelaunten Tonfall bei, als er antwortete: »Wir haben etwas zum Schienen und Verbände im Flugzeug – Ali und Ursula bringen es her. Mit der Prellung wirst du wohl oder übel zurechtkommen müssen. Wir werden den Knöchel hochlegen und kühlen, sobald wir wieder beim Flugzeug sind.«
    »Okay.« Gloria brachte ein kurzes Lächeln zustande, obwohl ihr der Schmerz deutlich ins Gesicht geschrieben stand. »Können wir jetzt gehen?«, fragte sie.
    In ihrer Nähe erstreckte sich zwischen

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