Harold Shea 02 - Die Kunst der Mathemagie
G e si c ht s e h e n. Das Nas e nbein w ar sich t li c h schon m e h r m a ls gebrochen. Er holte ein i ge vers c hlungene Kett e n heraus, die er über die Köpfe seiner Gef a ngen e n z o g, f e st z urrte, dann vers c hloß. » I hr se i d verh a fte t « , s a gte er.
» Wa r u m ? « fragte Shea.
» U m v o m Hoh e n Ge r ichtshof I hrer Ma j estät, König i n Gloriana, abgeurtei l t zu w erd e n .«
Cha l mers st ö hnte. » D e r Hohe Geri c h t sh o f das bedeute t « , erklärte er l e ise, » die T odesstrafe, wenn w ir für s c huldig b e funden w erden .«
» Da nn b e vorzuge ich die niedere Re c htsprechun g « , sagte S hea.
» D arum bitten S ie besser nicht. Wahrs c he i nli c h besitzt er selbst das Vorrecht niederer Gesetzge b ung, und das bedeutet, daß er Sie auf der Stelle z u fünf Jahren H a ft verurteil e n k a nn. Wahrs c hein l ich w ürde er das sogar .«
Belphebe k a m v o n ih re m Fe l sen herab. » D o lon, bei me i ner Seele ! « ri e f sie aus. » Ich bezeuge, S i r A rtegall,
daß diese beiden, als i c h sie erst g e stern i m Haderlumpen w ald traf, na c h M a g i ern fr a gten. P ass e n Sie auf d e n Jünger e n a uf! Er führt eine mäch t ige Kl i nge, die ohne Z w e i fel e i nen Z a uber trägt .«
» W a s du ni c ht sags t « , m e i nte A rt e gall m i t gr i mm i g em Blick. » Bei meiner He i l i gke i t, dann haben w ir es j a gut getroffen. E i n hübsch e s Gesch e nk für den Gerichtshof der Königin. S e hen w ir uns das kle i ne Sch w e rt ein m al an . « Er z o g S hea das Wehrgeh ä nge über den Kopf und riß ihm dabei fast ein O hr ab.
Dann stieg A rt e gall w i eder aufs P ferd, das Ende der Ketten i n der Hand. Die Gef a ngen e n hat t en k e ine andere Wahl, sie mußten h i nt e r ihm her traben.
Cha l mers gelang es zu flüstern: » V ersuch e n Sie ni c ht, ihn e n z u erz ä hlen, w ir seien auf der rich t igen Seit e.
Wenn nöt i g, w ird Britomart uns raushol e n. Wir müssen Dolons Vertrau e n ääh aufrechterha l ten .«
Mühs a m sta p ft e n sie w eiter. Je mehr Cha l mers da r über nachdachte, desto w eniger beh a gte i hm der Gedanke, z ur A burte i lung vor den Faerie- G erichtshof ges c hleppt zu w erden. Würden sie m it Brit o marts Hilfe freik o mmen, d a nn w ür d e j eder Zauberer sie ans c hli e ßend fr a gen, w ieso s i e en t k o mm e n konnt e n, w ähr e nd Dolon verurtei l t w urde. Und an der Verurteilung des Meiste r m a giers best a nd w en i g Z w e if e l. A rtega ll musterte i hn veräch t lich. Belphebe, die neben ihm her lief, m a c hte sich e i n e n Spaß daraus, immer w e nn der Z a uberer zu i hr h i ns c h a u t e, eine H a nd um i hr e n Hals z u legen und w ü r gende Laute von si c h z u ge b en. D e m großen Dolon s c hien e s ke i n Vergnügen z u bereiten.
Shea? Shea b e w underte Belphebes elast i sch e n, federleicht e n G a ng. Alles, w a s Cha l mers untern a hm, müßte er auf eig e ne F a ust t un. Glück l iche r w e i se w ar es ihm a n dies e m Morgen gelungen, eins von Dolons Büchern z u en t w e nden und e i nen Blick h i ne i n z u w erf e n. Er erinnerte si c h an e i nen e i nfach e n S c h w ä c hezauber er dauerte nur w en i ge Stund e n und konnte lei c ht abg e w e hrt w erden, w e nn m a n w ußte, w o her er k a m . A ber er erforderte nur w enige Zutat e n: z w ö lf Grasha l me, ein Stü c kch e n P apier und e t w as Wasser.
Cha l mers b ückte si c h und riß die Grasha l m e a us, w ä hrend er strau c helnd w eiter l ief; dann ste c kte er sie in den Mund, als w ollte er nur e t w as zum K a uen. Seine Hand glitt in se i n e n U mh a ng, a l s w ollte er si c h kratzen, in Wirk l ichkeit riß er ein e n P apierfetzen a us Dolons Buch, der dann au c h i n se i n e m M und vers c hwand. Se i n Speichel müßte als Wasserersatz ausrei c hen. Leise sprach er den Z a uberspruch. Wenn er w i r kte, m üßt e n A rt e gall und Belphebe so sehr ges c h w ä c ht w erden, daß ihren G e f a ng e n e n ein E n t k o mmen möglich w ar.
Shea e n t schied, daß er die S o mme r sprossen auf Belphebes N a se m o c hte, aber es w ar ni c ht lei c ht, ein Mä d chen z u b e w undern, dessen Langbog e n g e nau a uf s e ine Niereng e g e nd zielte. Er w ürde ge r n m e hr von Belphebe seh e n. Sie besaß e i g e ntli c h all e s, einsch l ießl i ch ein e s ausgeprägt e n A b e nteure r geistes, d e m sein e n nicht unähn l ich
Waru m , zum T eufel, w ar er so m
Weitere Kostenlose Bücher