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Harold Shea 03 - Die Stählerne Festung

Harold Shea 03 - Die Stählerne Festung

Titel: Harold Shea 03 - Die Stählerne Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fletcher Lyon Sprague & Pratt de Camp
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außer Gott! Noch ist mir nicht offenbart worden, wie dieser Knoten gelöst werden kann, obschon ich Legionen von Dschinns in Marsch gesetzt habe.«
    »Vielleicht könnte ich ein wenig helfen«, schlug Shea vor.
    »Ich kenne mich in der Magie ganz gut aus und kann ab und an Dinge vollbringen, mit denen selbst Sir Reed nicht klar kommt.«
    »Fürwahr, es wäre ein größeres Wunder als Wasser in Brand zu setzen, o Meister der Magie. Mit Freuden werde ich Euch rufen, wenn die Stunde kommt, da Ihr mir helfen könnt. Doch zur Zeit kann mir keine größere Hilfe gegeben werden als die, welche der Zufriedenheit meines Bruders Sohns dient.«
    Schon wieder! Würde dieser kleine Ränkeschmied jemals den Versuch aufgeben, Shea um einen Kopf kürzer machen zu lassen? Shea entschied sich, die letzte Bemerkung zu ignorieren. »In welche Richtung arbeiten Sie? Wir könnten unsere Ergebnisse vergleichen.«
    »Könnte es so sein, wäre mein Herz erfreut, und leichter könnte ich atmen. Aber für einen Angehörigen unserer Religion ist es gegen das Gesetz, andere als wahre Moslems in die Riten der Magie einzuführen. Würde ich dagegen verstoßen, würdet Ihr auf der Stelle von einem Ifriten, stärker als ein Löwe und mit drei Fuß langen Hauern, in Stücke gerissen.« Der kleine Mann schien genug zu haben. Er ging auf die Treppe zu. wobei die Bewegungen seiner Füße unter dem langen Umhang ihn wie einen Tausendfüßler aussehen ließen.
    Vor der obersten Stufe wandte er sich um und verbeugte sich zum Abschied. Da schien ihm ein Gedanke in den Sinn zu kommen, denn er hob eine Hand. »O Erfolgreicher«, rief er, »hört die Warnung! Laßt die Hand der Freundschaft den Hieb des Unglücks abwehren, und im Namen Allahs bitte ich Euch inständig, die Pentagramme nicht auszulöschen oder ohne meine und seine Hilfe davonzugehen.«
    Die Nachmittagssonne warf von den höheren Gipfeln bereits schattige Streifen. Shea schritt die Brustwehr entlang, überlegte, wo Belphebe sich in dieser Welt aufhalten könnte und sehnte sich mit all seinen Sinnen nach ihr. Der verflixte Doc Chalmers, der ihn in diese Klemme gebracht hatte!
    Atlantes' Abschiedsgruß, wenn auch in freundschaftlichem Ton gehalten, kam einer unausgesprochenen Drohung gleich. Einmal angenommen, er löschte die Pentagramme und ginge hinaus: Was würde der alte Bock tun? Wohl kaum das Wunder des Zeitalters auf ihn loslassen. Das würde gegen die Prophezeiung verstoßen  falls es eine solche Prophezeiung gab. Über dieses Problem dachte Shea nach, während er an einem klirrenden eisernen Schrotturm vorbeikam. Er kam zu dem Schluß, daß die Prophezeiung mit einiger Wahrscheinlichkeit existierte. Atlantes war gerissen genug, doppelt zu bluffen, indem er ein Stück Wahrheit mit Ausflüchten und Halbwahrheiten mischte, um einen Gegner in die Irre zu führen.
    Auf eines jedoch konnte er sich verlassen: daß der Magier alles versuchte, seine Gäste dazu zu bringen, Abhilfe für Rogers Langeweile zu finden. Shea dachte einen Moment lang darüber nach. Der riesenhafte Tölpel schien sich nur fürs Kämpfen zu interessieren. Gab es keinen Weg, diesen Wunsch ersatzweise zu befriedigen? Damals in Ohio konnte man mit Abenteuerbüchern Abhilfe schaffen, wenn die Kinder Probleme in dieser Richtung hatten. Das würde hier eindeutig nicht funktionieren. Oder  Shea versetzte sich innerlich selbst einen Tritt, weil er früher nicht auf den Gedanken gekommen war  Spielzeugsoldaten. Irgendwo in der Burg Carena müßte es doch jemanden geben, der geschickt genug war, kleine Figuren zu schnitzen, und er und Chalmers müßten in der Lage sein, sie durch Magie so zu beleben, daß sie als Miniaturarmeen fungieren könnten. Der Gedanke, daß der vollkommene Paladin Bataillone sechs Zoll großer Holzritter auf dem Burghof kommandierte, machte ihm soviel Spaß, daß er auf die Mauerbrüstung schlug und auflachte. In diesem Augenblick zupfte ihm jemand am Ärmel.
    Es war einer der Diener, diesmal mit dem Kopf eines Vogels eines sehr großen Vogels, mit einem wuchtigen runden Kopf und einem langen Schnabel wie eins der Fantasiegeschöpfe von Hieronimus Bosch.
    »Was ist los?« fragte Shea.
    Zwar schien die Kreatur ihn zu verstehen, aber die einzige Antwort bestand darin, daß sie den Schnabel öffnete und eine Art pfeifendes Bellen von sich gab. Drängend zog das Geschöpf an seinem Arm, bis er ihm folgte. Shea blickte ab und zu über die Schulter zurück und pfiff, um sich Mut zu machen, während er die

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