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Harold Shea 03 - Die Stählerne Festung

Harold Shea 03 - Die Stählerne Festung

Titel: Harold Shea 03 - Die Stählerne Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fletcher Lyon Sprague & Pratt de Camp
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Onkel, das ist wahrlich die scheußlichste deiner Unterhaltungen. Meine Leber ist wie zusammengeschnürt, und ich möchte sie weiten, indem ich in den Bergen auf Bärenjagd gehe.«
    Atlantes unterbrach sein Gespräch mit einem der Lords und fuchtelte mit den Händen in der Luft  nicht ziellos, sondern im Rhythmus einer magischen Formel. Seine Bemühungen hatten auf Roger allerdings keine sichtbare Wirkung, denn er ging entschlossen auf die Tür zu.
    Polacek sagte zu Shea. »Da kommt mir eine Idee.« Er stand auf und folgte Roger. Außer den sieben Mädchen schien niemand Rogers Weggang zu bedauern, nicht einmal Atlantes, der in seinem geflüsterten Gespräch fortfuhr. Aber als der Tanz aufs Ende zuging, spürte Shea leise Unruhe. Polacek hatte zuviel Talent, sich Ärger einzuhandeln, als daß man ihn mit einer Idee im Kopf allzu lange alleine durch die Burg wandern lassen konnte. Auch Shea stand auf und schlenderte in den Flur hinaus.
    Keine Spur von Roger oder seinem Freund. Shea spazierte durch die Halle und um eine Flurkrümmung, ohne etwas Auffälliges zu bemerken. Er wollte gerade umkehren, als sein Auge auf einen Nebengang mit einer Tür am Ende fiel; ein rauchiges Leuchten wies auf die verschränkten Pentagramme hin, die Magier zu ihrem Schutz einsetzen, die mit Teufeln zu tun haben. Atlantes' Laboratorium!
    Der Zauberer war sicher beschäftigt, und wenn er nach jemandem suchte, dann nach Roger. Shea trat auf die Tür zu. Kein Griff. Und sie öffnete sich auch nicht, als er gegen sie drückte.
    Zweifellos mit einem Zauber verriegelt. Aber diesmal wußte er genug über Magie, um mit der Situation fertig zu werden. Er zog ein paar Borsten aus der Quaste, die seinen Turban zierte, zog einen Faden aus dem Saum seines Kaftans und band die Borsten in Form eines Kreuzes zusammen. Dies hielt er gegen die Tür und flüsterte:
     
    »Pentagramme fern und nah,
    Hebt euch hinweg  Schemhemmphoraa!«
     
    Er machte eine Pause und hoffte, daß kein Basilisk Wache stand.
    Das war nicht der Fall. Der Raum war langgestreckt und niedriger, als es von draußen den Anschein hatte. Eine Reihe von Destilliergeräten und anderen magischen Apparaten lagen wohlgeordnet auf einer Seite eines langen Tisches und reflektierten schwach das blau-weiße Phosphorlicht aus den Augen einer Eule und eines Krokodils, die auf zwei Wandregalen standen. Die Tiere bewegten sich nicht, offenbar handelte es sich um Atlantes' privates Beleuchtungssystem  ein System, das sich bei Innenarchitekten aber wohl kaum durchsetzen würde. Auf den Regalen darunter stand eine Reihe von Büchern, in kleinen Fächern geordnet. Die Titel waren auf angehefteten Schildchen abzulesen.
    Auf den Buchrücken waren Schriftzeichen, die Shea vergeblich zu entziffern versuchte, bis ihm einfiel, daß er ohne besondere Unterweisung in diesem Raum-Zeit-Kontinuum nicht in der Lage wäre, Englisch oder jede andere Sprache, in der die Bücher gedruckt sein mochten, zu lesen. Mit den kleinen Etiketten kam er besser zurecht:
    Die Prinzipien der Magie bei der zusätzlichen Beschwörung von Dämonen; Natürliche Gifte; Die rechtmäßigen Namen Allahs; Eintausend nützliche Flüche; Die Teppiche der niederen Dschann; AI Qa'sibs Verfahren magischer Umwandlungen . . .
    Aha! Dies Buch könnte enthalten, wonach er suchte. Shea zog das Buch heraus und blätterte es im Augenlicht der Tiere durch. Es schien in allgemeiner Theorie fast ebenso stark zu sein wie Chalmers, enthielt aber kaum oder gar keine praktischen Details.
    Shea fand weder ein Inhaltsverzeichnis noch ein Register, und der Stil war so weitschweifig, daß es eine Woche dauern würde, irgend etwas herauszuholen.
    Shea steckte das Buch in sein Fach zurück und wandte seine Aufmerksamkeit dem übrigen Zimmer zu. Wenn der Magier tatsächlich versuchte, Florimels Körper gegen jenen der gefahrbringenden >Rittersfrau< auszutauschen, müßten Spuren seiner Arbeit zu finden sein. In den Geräten waren jedoch nicht die geringsten Spuren von Rückständen zu entdecken, und der Rest des großen zernarbten Eichentisches war leer. Atlantes war ein ordentlicher Zauberer. Wo er wohl seine Notizen aufbewahrte? Hinter dem Tisch stand ein Stuhl und hinter diesem wiederum ein niedriger, in die Wand eingebauter Schrank. Wie die Zimmertür hatte er keinen Griff, und als Shea sich hinabbeugte, sah er, daß die Vorderfront mit Pentagrammen bemalt war. Auf eine Berührung hin öffnete sich die Tür, und Shea kam zu dem Schluß, daß sein Gegenzauber

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