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Harold Shea 03 - Die Stählerne Festung

Harold Shea 03 - Die Stählerne Festung

Titel: Harold Shea 03 - Die Stählerne Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fletcher Lyon Sprague & Pratt de Camp
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heute nacht  und in allen weiteren Nächten, soweit es Euch betrifft.« Sie steckte den Pfeil in den Köcher zurück.
    »Hee!« sagte Shea. »Ich möchte dich begleiten.« Wenn diese antiquierte Methode bei Roland Wunder wirken konnte, dann standen die Chancen gut, daß . . .
    Das Mädchen senkte würdevoll den Kopf. »Sir Ritter, Ihr habt mir einen Dienst erwiesen. Ihr mögt mich zu meinem Lager begleiten.«
    »Wo ist es?« fragte er, als sie zur Tür hinaustraten.
    »Ich habe mein Bett in den Ästen einer Eiche bereitet, die diese Hütten überragt«, sagte sie. »Mein einsames Bett.«
    Shea lächelte dünn. »Du willst also dabei bleiben, daß du dich nicht daran erinnerst, meine Frau zu sein?« Bestenfalls, so dachte er, müßte er sie wahrscheinlich erneut von ihrer Klaustrophobie heilen. Mit einem Mädchen verheiratet zu sein, das nicht in einem Bett schlafen wollte, konnte einem Mann auf Dauer nicht behagen, das hatte er herausgefunden.
    Sie zog sich ein wenig von ihm zurück. »Nein, Bursche, sucht Ihr mich wieder zu täuschen? Gewiß, Ihr seid ein weniger plumper Verführer als jener Lord von Montalban dort, aber ich lasse mich nicht verführen.«
    Shea grinste. »Jedenfalls nicht von diesem großen Lümmel, hoffe ich. Aber im Ernst: erinnerst du dich an nichts?«
    »Nein  das Wasser des Vergessens, von dem er getrunken hat, habe ich nie gesehen. Ich lebe frei in den Wäldern . . . und doch  es gibt da etwas. Ich weiß nicht, wie ich auf Burg Carena kam, nur, daß ich neben einem grauhaarigen Zauberer stand, den sie Sir Reed nannten, und neben seiner Braut  ach, pfui!« Sie machte eine Geste des Abscheus.
    »Was ist mit Sir Reed los?«
    »Mit ihm nichts, aber mit diesem Riesentölpel von Roger. Ohne den Besuch Lord Dardinells und seines Knappen Medoro wäre es unerträglich gewesen.«
    »Hmm?« stutzte Shea. »Was ist mit diesem Medoro?«
    »Ein reizender Junge. Er stellte sich auf meine Seite, als alle anderen mich wie einen Hasen fangen wollten. Könnte ich mich nur darauf verlassen, daß er mir ergebener ist als seiner Religion, die ihn heißt, vier Frauen zu haben . . .«
    »Mein Gott, das kannst du nicht tun!« rief Shea. »Das ist Bigamie! Vielleicht. . .«
    »Sir, Ihr geht meiner Gunst verlustig, wenn Ihr wie ein Musikant, der nur eine Note kennt, immer denselben Ton spielt.«
    »Schon gut, schon gut. Ehrlich, Liebste, ich versuche nur ach, lassen wir das. Wie bist du rausgekommen?«
    »Wie . . .? Oh, einer der Männer dort lehnte auf einem Knüttel, den habe ich mir ausgeliehen, und auf ein paar Kürbisköpfe eingeschlagen  und schon war ich auf und davon!«
    »Haben sie dich nicht gejagt?«
    »Fürwahr, das taten sie, aber ich war ganz gut zu Fuß.« (Das wußte Shea nur zu gut. Als sie unter der großen Eiche stehenblieb und er sie begierig anblickte, sah er sie in einem roten Badeanzug vor sich; am Strand des Erie-Sees hatte sie ihn und einige Freunde mit Leichtigkeit hinter sich gelassen.)
    »Okay. Und jetzt ein bißchen weiter zurück! Erinnerst du dich nicht, daß du mich und Reed Chalmers in Faerie kennengelernt hast, als du einen Haderlumpen erlegtest, der hinter uns her war? Und erinnerst du dich nicht an unseren gemeinsamen Feldzug gegen das Kapitel der Magier? Oder an den Luftkampf mit Busyrane und seinem Drachen?«
    »Nein. Müßte ich das? Diese Namen haben für mich einen barbarischen Klang.«
    »Gewiß müßtest du dich daran erinnern, und auch noch an einige andere Dinge«, sagte er ernst. »Ich glaube, ich kann ...«
    »Mich verzaubern und mir Euren Willen aufzwingen? Nein, ich werde Euch meine Gnade entziehen, auch wenn ich um Eure Begleitung gebeten habe, um Euch einen Gefallen zu tun.«
    »Tut mir leid. Ehrlich.« (Shea fragte sich, ob er sich hinknien und ihre Hand küssen sollte, aber eher wollte er verdammt sein.)
    Sie streckte eine Hand aus und berührte seinen Arm. »Nun gut. Ich erweise Euch den Gefallen ohnehin  nicht wegen Eurer netten Entschuldigung, sondern weil wir aus den Wäldern keine Ungerechtigkeit mögen.«
    »Welche Ungerechtigkeit?«
    »Glaubt Ihr, mit diesen Lords die rechte Gesellschaft gefunden zu haben? Denkt doch einmal nach! Herzog Astolph mag Euch einigermaßen wohlgesonnen sein, aber nicht Lord Reinald, der es für rechtens hält, alle Sarazenen zu betrügen und auszuplündern, und er würde Euch und alle Freunde dazu zählen.«
    Shea grinste. »Ich hatte mir vorgestellt, daß sie versuchten, sich aus dem Staub zu machen. Aber ich werde auf der Hut

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