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Harold Shea 03 - Die Stählerne Festung

Harold Shea 03 - Die Stählerne Festung

Titel: Harold Shea 03 - Die Stählerne Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fletcher Lyon Sprague & Pratt de Camp
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griff Medoro nach seinen Fangzähnen, um ein Rülpsen zu unter drücken, mit der anderen zeigte er auf ein längliches Zelt, daß seitlich am Hauptzelt errichtet worden war.
    Sheas Stimme hatte einige Sarazenen auf sie aufmerksam gemacht. Ein Schrei, und ein Speer fuhr an ihnen vorbei. Bevor ihm weitere folgen konnten, hatten sie die Zeltgruppe überflogen und befanden sich außer Wurfweite. Sie segelten auf das Dach des Haremszeltes zu. Shea kontrollierte unter einigen Schwierigkeiten den Teppich mit der Linken, riß sein Schwert heraus und schnitt einen sechs Meter langen Schlitz in die Leinwand.
    Dann wendete er den Teppich und flog zu dem entstandenen Loch zurück. »Duck dich!« schrie er Medoro zu. Er hielt sorgfältig auf den Spalt zu, der durch die Spannung der Seile jetzt weit auseinanderklaffte. Eins von Sheas Hörnern verfing sich den Bruchteil einer Sekunde im Stoffrand und riß dann aus. Sie waren drinnen.
    Sie befanden sich in einem Raum voller Frauen, die so nahe unter ihnen waren, daß Shea ihnen die Hände hätte schütteln können, wenn er sich über den Teppichrand gebeugt hätte. Die Frauen schienen an einem Händedruck jedoch kein Interesse zu haben. Statt dessen rannten sie in alle Richtungen davon und kreischten: »Die Dschin! Die Dschin!« Shea verstärkte die Panik, indem er sich vorbeugte und gutturale Laute ausstieß.
    Der Teppich schwebte langsam auf die nächste Trennwand zu und hielt an. Die Vorderkante kräuselte sich leicht und die Seiten bewegten sich wellenförmig wie die Flügel eines Rochens auf und ab. Shea schlitzte den Kamelhaarstoff auf, dahinter befand sich eine Küche, die bis auf ein paar Möbelstücke leer war. Im nächsten Raum saßen ein paar Eunuchen beim Würfelspiel. Sie kreischten gellend auf, und einer versuchte, unter der Zeltwand davonzukriechen, als Shea sich durch die nächste Wand schnitt.
    »Verdammter Irrgarten!« fluchte er. Durch die schalldämpfende Wirkung der Stoffe drang der Lärm von draußen nur noch als Flüstern zu ihnen. Zwei weitere Trennwände, die beide in leere Räume führten, und dann strich der kühle Abendwind wieder über ihre Gesichter. Shea sah zwei Fußsoldaten und einen Berittenen vorbeieilen, ihre Silhouetten hoben sich gegen den Feuerschein eines Zeltes unten am Hügel ab. Hastig wendete er den Teppich erneut und durchtrennte die Außenwand des Zelts ein weiteres mal. Wieder nur die Küche. Die Zeltkonstruktion wurde durch die wiederholten Schnitte immer wackliger.
    Trotzdem steuerte Shea sein Gefährt auf die unversehrt! Wand der Küche zu. Ein Hieb  und sie harten ihr Ziel gefunden.
    Der Raum, den Fürst Dardinell für seine mehr persönlicher Vergnügungen nutzte, war voller kostbarer Dinge. Unter einem Weihrauchfaß, aus dem dünner Rauch quoll, waren wertvoll« Seidenkissen auf wertvollen Seidenteppichen zu Stapeln gehäufl und formten eins der raffiniertesten Lotterbetten, das Shea je gesehen hatte. Inmitten der Kissen wand sich eine gefesselte Gestalt.
    Shea versuchte, den Teppich mit einem Ruck an der Vorderkante zum Stillstand zu bringen, aber diese Bewegung ließ sie gegen die Decke treiben. Ein Ruck nach unten, und sie schwebten auf den Boden zu. Er überlegte, das Mädchen im Vorbeifliegen zu packen, wie er es bei Rodeoveranstaltungen gesehen hatte, bei denen die Cowboys Taschentücher vom Boden aufheben, verwarf den Einfall aber als zu riskant. Eine Hand brauchte er für den Teppich, und Medoro war überhaupt keine Hilfe.
    Er durchquerte den Raum in einer Kurve und reimte schnell:
     
    »Bei Schuß und Ketten,
    Bei Faden und Elle:
    Die Lady zu retten
    Steh still auf der Stelle!«
     
    Der Teppich hielt an. Bis zum Boden war es ziemlich weit, und einen verstauchten Knöchel konnte er sich jetzt nicht leisten. Trotzdem schwang sich Shea über den Rand, hielt sich an der Kante fest und ließ sich fallen. Er landete auf allen vieren mitten in den Kissen und kam auf die Knie.
    Die Gestalt auf dem Bett rollte sich herum. Unter wirrem, ergrautem Haar starrten ihn funkelnde Augen an. Der Mann stöhnte allah erbärmlichst, soweit es sein Knebel zuließ.
    »lieek!« kreischte Medoro von oben. »Das ist der Amir! Jetzt hat unsere letzte Stunde geschlagen. Es gibt keinen Gott neben Gott!«
    Tatsächlich, es handelte sich um den Amir Agramant, Herrscher der Gläubigen, Beschützer der Armen, gerechter und gnädiger Fürst von Spanien, verschnürt und gefesselt und mit seinem eigenen Turban geknebelt.
    »Bei Gott! Noch mehr Magie!«

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