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Harold Shea 03 - Die Stählerne Festung

Harold Shea 03 - Die Stählerne Festung

Titel: Harold Shea 03 - Die Stählerne Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fletcher Lyon Sprague & Pratt de Camp
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die Zweige entzündete, trennte Shea den Federbusch auf und befestigte seine Einzelteile am Teppichsaum. Draußen schien etwas vorzugehen. Als die Flammen aufzüngelten, wurden Schreie und schnelle Schritte hörbar.
    Die Zweige, die von Gewürzkräutern stammten, erfüllten das Zelt mit einem beißenden Geruch, als Shea den Zauberspruch aufsagte, den er sich zurechtgelegt hatte:
     
    »Teppich, sei leicht - hust! - wie die Blätter,
    Sei leicht wie die Wolken, die mit dir fliegen!
    Schweb in den Himmel, sei unser Retter,
    Wenn wir der längelang auf dir liegen!
    Weder Greif noch Dschin - hust, hust - es schafft
    zu fliegen gleich dir im Abendrot.
    Es ist der Himmelgeister Kraft,
    Die uns Hilfe bringt in der Not.
    Hust, hust, hust!«
     
    Der Rauch löste sich auf. Der Teppich begann zu zittern, hob sich an einem Zipfel und sank mit einem leisen Fflopp wieder auf den Boden, während der Tumult draußen anwuchs. Der Dschin, in den sich Medoro verwandelt hatte, rieb sich die tränenden Augen.
    »O Shaykh Harr«, sagte er, »deine Verse sind nicht vom Schlechtesten, auch wenn man anmerken muß, daß du sie nicht auf der Laute begleitet hast. Außerdem stimmte das Versmaß in der letzten Zeile nicht, und das Ende , ist einigermaßen schwach.«
    »Nichts gegen die hehre Kritik, aber jetzt hilfst du mir, diesen Elefanten auf den Teppich zu schaffen!« entgegnete Shea.
    Sie rollten Roger in einen der kleineren Sitzteppiche ein, bevor sie ihn auf den  wie Shea hoffte  fliegenden Teppich schafften. Seine Augen standen weit offen und starrten sie böse an. Soweit der Knebel es zuließ, bewegten sich seine Gesichtsmuskeln so, als bete er.
    Shea öffnete die Zeltklappe und schaute hinaus. In der zunehmenden Dämmerung ging etwas vor, mit viel Geschrei rannten Männer in alle Richtungen. Ein großes quadratisches Zelt mit einem Wimpel auf der Spitze sackte mit Korkenzieherbewegungen in sich zusammen.
    »Setz dich und halte dich fest!« wies er Medoro an. Dann stieg er selbst auf den Teppich, der sich selbst unter Rogers Gewicht unruhig bewegte. Shea richtete sich auf und schwang sein Schwert zum Zeltdach, das sich teilte und den Blick freigab auf einen dunkelblauen Abendhimmel und einen einzelnen Stern. Shea kauerte sich nieder und deklamierte:
     
    »Bei Kette und Schuß,
    Hoch ich muß!«
     
    Tschopp/fuhr ein Schwert in eine der Zeltleinen draußen. Tschopp!
    der nächste Hieb. »Hiergeblieben, im Namen Allahs!« schrie eine
    Stimme.
    Shea sprach die letzten Zeilen:
     
    »Flieg sicher und fein
    In den Himmel hinein!«
     
    Das Zelt fiel in sich zusammen. Der Teppich stieg mit flatternden Fransen durch den Spalt nach oben.

13
     
    Ein Barhäuptiger und einer von Sheas Seilzerhackern stritt sich so heftig, daß keiner von ihnen den Teppich bemerkte, d über ihren Köpfen entschwebte. Unter ihnen befand sich Agi mants Lager in einem Inferno, überall wackelten Zelte und sackten zusammen. Einige waren so groß wie Zirkuszelte und stürzten mit großem Getöse. Unter der Leinwand entstanden schwerfällige Bewegungen, hier und da kämpften Männer gegeneinander. Auf einem der Hügelausläufer war ein Zelt in Flamrru aufgegangen und leuchtete wie eine Fackel in der Dämmerung Menschen rannten umher und versuchten, die Flammen auszuschlagen oder mit kleinen Eimern zu löschen.
    Der Teppich buckelte und kräuselte sich und ging auf unregelmäßigen Zickzackkurs. Nach ein wenig Übung stellte Shea fest daß er die Bewegungen dirigieren konnte, indem er die Kan nach links, rechts, oben oder unten zog. Doch ebenso schnell b merkte er, daß der Teppich sehr empfindlich war und er ihn äußerst behutsam lenken mußte, um keinen Looping zu fliege) Roger rollte fast hinunter, als ihr Vehikel plötzlich abschmiert und steil abwärts schoß. Shea fing ihn wieder ab. Medoro schien Schwierigkeiten zu haben, seinen Mageninhalt bei sich zu behalten, obwohl er nichts gegessen hatte.
    »Wo ist es?« rief Shea.
    Medoro wies auf das größte Zelt oberhalb eines Hangs; von den vielen Spitzen flatterten Wimpel. Dardinells Residenz. Sehe zog an der Kante, der Teppich senkte sich in eine steile Kurve au das Zelt zu.
    Dardinells Behausung war ein kleines Dorf für sich. Eine Viel zahl kleiner Zelte waren durch Baldachine mit dem Hauptzelt verbunden. Die mächtige Gestalt Dardinells tauchte zwischen einer Gruppe berittener Offiziere auf, die versuchten, Ordnung ii die Fußtruppen zu bringen.
    »Wo ist der Harem?« wollte Shea wissen. Mit der einen Han<

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