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Harold Shea 03 - Die Stählerne Festung

Harold Shea 03 - Die Stählerne Festung

Titel: Harold Shea 03 - Die Stählerne Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fletcher Lyon Sprague & Pratt de Camp
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aber Belphegor meinte, später würden die Chancen auf ein Wildbret sinken. Sie und Medoro gingen jagen, während Shea eine Feuerstelle baute.
    Eine halbe Stunde später kamen die beiden lachend mit vier Kaninchen zurück. Sie stellte ihre Geschicklichkeit beim Häuten und Braten der Tiere unter Beweis. Shea hatte das Gefühl, noch nie etwas Köstlicheres gegessen zu haben; und er hatte noch nie ein so unterhaltsames Schauspiel gesehen wie die Fütterung Rogers. Medoro steckte ihm Bissen auf Bissen in den Mund, und der Hüne verschlang sie mit einem Tempo, das die Vermutung nahelegte, er versuchte, Medoros Finger abzubeißen.

    Nach dem Mahl fühlten sich alle besser. Roger war trotz der Tatsache, daß er hinter einen Busch geführt werden mußte, beinahe freundlich, und Medoro war bei strahlender Laune. Er improvisierte lustige Verse, parodierte Dardinells Kommandos beim Exerzieren und lieferte eine köstliche Imitation von Atlantes bei einem komplizierten Zauber, der zu seinem Entsetzen auch noch die falschen Ergebnisse produzierte. Shea mußte laut und herzhaft lachen  worauf Medoro plötzlich ernst wurde.
    »Lord Harr«, sagte er, »nun, da deine Seele beschwingt ist, möchte ich dich um einen Rat angehen, so wie man einen Onkel oder einen Mann der Gesetze um Rat fragt. Nach dem hervorragendsten Buch des Propheten Gottes, gesegnet sei sein Name, dem Buch der Kuh, ist es für einen Moslem rechtens, die Frau zum Weibe zu nehmen, die er wünscht. Aber es steht auch geschrieben, daß eine Frau unzureichend ist, wogegen zwei miteinander streiten, und hat man drei, werden sich zwei gegen die dritte verbünden, so daß eine vierte Frau nottut. Aber die Frau, die ich ehelichen möchte, will mich nur haben, wenn sie meine einzige Gattin bleibt.«
    Shea lächelte schief. Delikat, gerade ihm diese Frage zu stellen! Aber bitte, dachte er, spielen wir das Spielchen mit. »Ein schwerer Fall«, sagte er. »Wenn du sie unter dieser Bedingung heiratest, verstößt du gegen deine Religion, und wenn sie dich unter anderen Bedingungen heiratet, verletzt sie die ihre. Ich schlage vor, ihr werdet beide Zoroaster. Das liegt irgendwo in der Mitte.«
    »Wer sind diese Zo-ro-aster?« fragte Belphegor.
    »Ach, für mein Dafürhalten haben sie eine ganz schön vernünftige Theologie. Sie glauben an die Existenz gleich starker, entgegengesetzter Kräfte von Gut und Böse, Ormazd und Athriman. Damit vermeiden sie eine der Schwierigkeiten der herkömmlichen Theologen. Denn wenn Gott allmächtig ist, wieso gibt es dann das Böse?«
    »Das ist nicht. . .«, begann das Mädchen und verstummte, als sie Medoros entsetztes Keuchen hörte.
    Sein Mund öffnete und schloß sich wie das Maul eines nach Luft schnappenden Karpfens. Schließlich fand er die Sprache wieder und sagte: »Die Feuerverehrer! Alchimisten! Gemeine Kannibalen, die nackt tanzen und Menschenfleisch essen. Nein, selbst mit der Königin der Diamantinseln würde ich mich nicht zusammentun, besäße sie auch alle Weisheit und die Bettkünste der Äthiopier, wäre sie eine Feuerverehrerin! Nein, und wäre sie die schönste aller sterblichen Frauen, so würde ich sie doch als verkommenste aller Huren erkennen, die geschmorte Rattenknochen speist und Negersklaven kauft, damit sie ihr zu Diensten sind.«
    Belphegor atmete tief ein. »Mein Fürst Medoro«, sagte sie,
    »das ist recht unfreundlich. Ich würde Euch bitten, eingehender darüber nachzudenken, während wir unser Lager bauen.« Geschmeidig stand sie auf. »Ich nehme einen Baum.«
    Am nächsten Morgen frühstückten sie von der Jagdbeute des Mädchens. Medoro war ein wenig quengelig, weil er Salz vermißte, und Roger beschwerte sich, daß kein Imam da war, um die Stunde des Gebets auszurufen. »Wenn ich es richtig sehe«, sagte Shea zwischen zwei Bissen, »schaffen wir es heute kaum bis zum Schloß, es sei denn, wir finden in Pau Reittiere.«
    Medoro schaute das Mädchen an. »Bei Allah, mir wäre es recht, wenn wir die Burg nie erreichen, außer dort gibt es einen guten Kadi und Zeugen, um uns sofort zu vermählen.«
    Shea öffnete den Mund, aber das Mädchen kam ihm zuvor.
    »Nein, edler Medoro«, sagte sie, »denken wir nicht so schnell an Hochzeit. Bedenkt, daß ich durch mein Versprechen gebunden bin, bei Sir Harold zu bleiben, bis seine Aufgabe erfüllt ist.« Medoros Laune verschlechterte sich nur für kurze Zeit. Als sie zum Aufbruch bereit waren, war er wieder vergnügt und herzlich. Als Shea Roger zu dem Esel führte,

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