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Harold Shea 03 - Die Stählerne Festung

Harold Shea 03 - Die Stählerne Festung

Titel: Harold Shea 03 - Die Stählerne Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fletcher Lyon Sprague & Pratt de Camp
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eilte der Dichter an ihnen vorbei und stieg sofort auf.
    »Hee!« sagte Shea. »Gestern warst du an der Reihe. Und jetzt. ..«
    »Allah möge meine Leber verbrennen«, widersprach Medoro,
    »wenn ich heute diesen Esel nicht reite. O Sohn der Schande . . .«
    Smäck.'Medom war kaum in Reichweite, aber Shea traf ihn genau am Kiefer, und Medoro plumpste auf den Boden. Er rappelte sich auf, während Shea seinen prickelnden Knöchel betrachtete und sich fragte, was ihn dazu gebracht hatte, sich so weit gehen zu lassen.
    Als er die Augen hob, stand Belphegor, die Hand auf dem Messer, zwischen ihnen. »De Shea«, sagte sie schneidend, »das ist unerträglich. Eine höchst niederträchtige, lümmelhafte Tat. Ihr seid nicht mehr mein Ritter, und ich bin nicht Eure Ladv, bis Ihr nicht um Vergebung gebeten habt, und bis dahin werde ich mit Euch nicht mehr sprechen.«
    Medoro ritt den Esel. Shea trottete, Rogers Schlinge in der Hand, durch Dreck und Geröll und fragte sich, ob das Licht seines Lebens nicht ein wenig trüb schien.
    Verdrossen schweigend kamen sie voran. Als es Nachmittag wurde, befanden sie sich noch ein gutes Stück von Pau entfernt. Belphegor kündigte knapp an, daß sie jetzt jagen müsse, wenn sie überhaupt noch etwas essen wollten. Diesmal begleitete Medoro sie nicht. Als er von seinem Esel glitt, beschattete er plötzlich seine Augen gegen die Sonne und zeigte nach oben.
    »Inshallah!« sagte er. »Lord Harr, sieh auf dieses Wunder. Jener Baum dort trägt gewiß Pfirsiche, wie es sie im Land von Circassia gibt, und der Prophet mag mein Zeuge sein, daß wir Obst zum Nachtisch haben werden.« Ohne Anzeichen einer Blase an den Füßen huschte er davon und war wenig später mit einem Arm voll reifer Früchte zurück.
    In diesem Augenblick hatte Harold Shea eine Inspiration.
    »Setz dich und kümmere dich um Roger, während ich sie vorbereite!« sagte er. Medoro kniff argwöhnisch die Augen zusammen. »Schon gut!« sagte Shea. »Tut mir leid, daß ich heute morgen so wütend geworden bin.«
    Das Gesicht des Dichters trug plötzlich ein freudestrahlendes Lächeln. »Fürwahr, Lord Harr, es heißt, die Franken seien unbeherrscht in ihrem Zorn, aber auch wahre Freunde, wenn man mit ihnen auskommt.« Er nahm die Turbanschlinge und führte Roger beiseite.
    Shea nahm den Helm ab und steckte den Stahldorn in den Boden. Das würde eine prächtige Bowle werden. Vier Pfirsiche wanderten in den Helm. In die restlichen kratzte Shea mit seinem Messer die Buchstaben C, H und O in der Anordnung hinein, wie Doc Chalmers es getan hatte, als er in Faerie überraschend Whisky produziert hatte. Damals war es reiner Zufall, sagte Shea zu sich selbst, aber diesmal würde alles absichtlich geschehen. Er beugte sich über den Helm. Mit einem Auge blickte er zu Medoro, der Rogers Schlinge nachlässig in der Hand hielt, während dieser wieder eine seiner Geschichten von Angriff und Schlachten erzählte. Leise wiederholte er, was er von Chalmers' Zauber Spruch behalten hatte:
     
    »Wenn ich unser Glück von heute
    An dem vergang'ner Tage messe,
    Erkenne ich, Ihr guten Leute,
    Das Schwinden früherer Noblesse.
    Darum bitte ich um Dinge,
    Die wir vormals nie entbehrten,
    Damit es fröhlicher hier klinge;
    Gedanken, die uns arg beschwerten,
    Verwandeln sich in hellem Lichte.
    Wandelt auch Ihr euch, Früchte!«
     
    Einen Moment lang fürchtete er, der Spruch könnte ihm einen Brei verfaulten Obstes bescheren, aber als er die Augen öffnete, war der Helm randvoll mit einer goldenen Flüssigkeit, in dei kleine Pfirsichstücke und abgeschälte Pfirsichhaut schwammen. Shea fischte ein Stück heraus und kostete. Tatsächlich, Pfirsichlikör von köstlichem Aroma und, wie er feststellte, von einer Stärke, wie sie in seinem eigenen Kosmos selten war  ungefähr 34 Prozent, schätzte er.
    »Hee!« rief er. »Bring ihn rüber, Medoro. Ich habe Pfirsich-Sherbet für dich.«
    Der Poet stand auf und zog den Gefangenen hinter sich her. Er beugte sich über den Helm und schnüffelte. »Bei Allah, ein edles Aroma, Lord Harr. Aber um richtigen Sherbet zu haben, sollte es mit Schnee gekühlt werden.«
    »Ich laufe zu einem der Hänge und hole was«, sagte Shea.
    Medoro kniete sich, legte seinen Mund an den Helmrand und nahm einen langen Schluck. »Allah!« sagte er. »Fürwahr, wir brauchen Schnee, denn dieser Sherbet brennt wie Feuer. Wenn das Gift ist...« Er blickte Shea scharf an.
    »Dann werde ich auch vergiftet«, sagte Shea und nahm selbst einen

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