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Harper Connelly 01 - Grabesstimmen-neu-ok-10.12.11

Harper Connelly 01 - Grabesstimmen-neu-ok-10.12.11

Titel: Harper Connelly 01 - Grabesstimmen-neu-ok-10.12.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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dasselbe wie ich, und der Mann, der sich um die
Stühle kümmerte, war Paul Edwards.
    Schwer zu
sagen, wer von uns beiden mehr überrascht war. »Ich wusste gar nicht, dass Sie
noch in der Stadt sind«, sagte Sybil. Sie sah etwas eleganter aus als die
übrigen Zuschauer. Dasselbe galt übrigens auch für Paul.
    »Der Sheriff
will uns partout nicht weglassen«, sagte ich. Sybil hatte mit Sicherheit
gewusst, dass wir noch in der Stadt waren, und auch über den Vorfall vom Morgen
war sie bestimmt längst informiert, zumal der Anführer so ein Verehrer von Mary
Neil war. Ich dachte, Sybil wäre nur überrascht, mich hier auf der Konzertwiese
zu sehen. Paul Edwards machte sich nicht einmal die Mühe, mich zu begrüßen,
sondern blieb einfach mit den beiden Stühlen hinter Sybil stehen.
    »Das
verstehe ich nicht«, meinte Sybil. »Tut mir leid, dass Sie solche... äh...
Unannehmlichkeiten haben.« Sie sah mich an, als wisse sie nicht recht, wie sie
unser Gespräch beenden solle, und ich war gemein genug, sie zappeln zu lassen.
»Warum kommen Sie nicht morgen zum Mittagessen zu mir?«, schlug sie vor,
wahrscheinlich, weil ihr nichts Besseres einfiel. »Sie und Ihr Bruder. So gegen
zwölf? Sie wissen, wie Sie zu meinem Haus kommen?«
    »Danke. Das
finden wir schon.« Ich schenkte ihr ein kurzes Lächeln und nickte ihr zu,
danach gingen Hollis und ich zu seinem Pick-up.
    Hollis gab
einen kehligen Laut von sich, und ich merkte, dass er ein Lachen unterdrückte.
»Was hast du?«, fragte ich und musste fast selbst ein wenig lachen.
    »Da saß sie
aber ordentlich in der Klemme«, sagte er.
    »Ja. Sie
fühlt sich ihren Dienstleistern gegenüber eben verpflichtet.«
    »Du hättest
ruhig etwas entgegenkommender sein können«, sagte er, aber nicht, weil er mit
Sybil Mitleid hatte.
    »Nö. Ihr
wird schon was einfallen, habe ich mir gedacht. Und dem war ja dann auch so.«
    Wir legten
unser Gepäck hinten in den Pick-up und kletterten auf unsere Sitze. Hollis
legte die Hände um meine Taille und drückte mich einmal ganz fest, was ich sehr
schön fand.
    Als wir zum
Motel kamen, bat ich ihn hinein.
    Er sagte:
»Ich wollte schon immer mal Sex in einem Motel haben.«
    »Genau das
habe ich mir vorgenommen... deinen Horizont zu erweitern.«
    Das
Motelbett war gleich viel netter, als noch ein Zweiter darin lag.
     

10
     
    Hollis stahl
sich gegen fünf Uhr früh davon. Er flüsterte mir ins Ohr, dass er nach Hause,
duschen und dann zur Arbeit müsse. Er küsste mich, und ich umarmte ihn lange
und wünschte mir, er könne noch bleiben. Dass Hollis nicht übermäßig gewandt
war - weder beim Sex noch bei der Konversation -, störte mich nicht besonders.
Er war warm und groß, und er schnarchte ganz leise, was ich äußerst gemütlich
fand. Es war, als ginge man mit einem riesigen, begeisterten Teddybären ins
Bett.
    Ich hätte
nichts dagegen gehabt, noch viel mehr Nächte mit ihm zu verbringen.
    Bei diesem
Gedanken wurde ich endgültig wach.
    Ich habe
fast nie Sex. Unter anderem auch deshalb, weil solche Verbindungen nie von
langer Dauer sein können. Ein One-Night-Stand ist nicht viel mehr als das
Stillen eines Juckreizes. Und darum kümmere ich mich lieber selbst, anstatt
einen menschlichen Dildo zu benutzen. Natürlich weiß auch ich, dass sich
Erwachsene dann und wann im gegenseitigen Einvernehmen ein wenig Trost und
Wärme geben können. Ich weiß auch, dass das nicht unbedingt geschmacklos oder
billig sein muss. Aber oft ist es eben so. Danach ekle ich mich meist ein
bisschen vor mir selbst, egal, wie befriedigend der Akt an sich auch gewesen
ist.
    In diesem
Fall war es anders. Ich hatte gerade mal zwei Nächte mit Hollis verbracht und
wünschte mir schon, mehr Zeit mit ihm verbringen zu können. Dabei wusste ich
ganz genau, dass sich das mit meinem Leben nicht vereinbaren ließ.
    Tolliver
schien es da wesentlich leichter zu haben. Er stellte Blickkontakt zu einer
Frau her, die beiden beschlossen Sex zu haben, und dann verschwand sie wieder.
Sie wusste, dass er die Stadt genauso plötzlich verlassen würde, wie er
gekommen war. Oder gab es auch Frauen, die dachten: »Es wird so schön sein,
dass er mich lieb gewinnt, seine Schwester fortschickt und eine Weile bei mir
bleibt«? Da ich schon seit Jahren keine Freundinnen mehr habe, weiß ich nicht,
was andere Frauen denken. Aber vielleicht würde es eines Tages so kommen.
    Trotz dieser
nagenden Sorge döste ich wieder ein, aber um sieben stand ich unter der Dusche.
Ich war schon

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