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Harper Connelly 02 - Falsches Grab-neu-ok-10.12.11

Harper Connelly 02 - Falsches Grab-neu-ok-10.12.11

Titel: Harper Connelly 02 - Falsches Grab-neu-ok-10.12.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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Diele, durch die wir gekommen
waren, gingen zwei Bogendurchgänge ab. Wir waren nach rechts ins Wohnzimmer
gegangen. Am Ende des anderen Bogendurchgangs war ein weiterer großzügiger Raum
zu sehen, der anscheinend Clydes Arbeitszimmer gewesen war.
    »Aber es
kamen keine Kinder, und Clyde wollte sich nicht
untersuchen lassen. Mit mir war alles in Ordnung. Aber er traf sich mit anderen
Frauen. Nicht mit Studentinnen, wissen Sie, zumindest nicht, solange sie in
seinen Seminaren saßen. Wenn sie ihren Abschluss hatten, traf er sich unter
Umständen schon mit ihnen.«
    Sie erklärte
das alles sehr detailliert.
    »Ich
verstehe«, sagte ich. Und ich hatte befürchtet, es könnte schwierig werden, sie
zum Reden zu bringen! Das Gegenteil war der Fall.
    »Aber das
kleine Mädchen kannte er natürlich nicht«, sagte sie. »Dass er in ihr Grab
fiel, ist einfach schrecklich... invasiv. Ist sie noch dort?«
    Die
plötzliche Frage überraschte mich. »Nein«, sagte ich. »Aber der Mann, dem das
Grab eigentlich gehört, ist noch da.«
    »Oh, dann
will der liebe Gott, dass Sie ihm seine Totenruhe zurückgeben«, sagte sie.
    »Das glaube
ich auch.«
    »Warum sind
Sie zu mir gekommen? Muss ich dabei sein, wenn Sie das
tun?«
    Da ich keine
Ahnung hatte, was ich wegen Josiah Poundstones Geist oder Seele oder wie immer
man das nennen mag unternehmen sollte, schüttelte ich nur den Kopf. »Nein, aber
ich möchte Sie ein paar andere Dinge fragen.«
    Sie sah mich
mit ihrem leicht irren Blick an. »Nur zu.«
    Ich hatte
das Gefühl, eine Frau auszunutzen, die nicht ganz bei sich war. Aber hier saß
ich nun, und sie redete nur zu gern mit mir.
    »Hatte Ihr
Mann privaten Kontakt zur Familie Hart oder Morgenstern?«
    »Ja,
manchmal«, sagte sie überraschend sachlich. »Clyde und
Fred Hart saßen gemeinsam in so einem Komitee. Fred engagiert sich sehr für das
College, müssen Sie wissen. Auch seine Frau, bevor sie starb.«
    »An was ist
sie denn gestorben?« Die Frauen in diesen Familien schienen außerordentlich
viel Pech zu haben. Joels erste Frau hatte Krebs gehabt, seine Mutter hatte
Parkinson, Tabitha war entführt worden ... da musste man sich fast schon Sorgen
um Felicias und Dianes Zukunft machen.
    »Sie erlitt
einen Herzinfarkt«, sagte Anne.
    »Das ist ja
schrecklich«, erwiderte ich, da mir nichts anderes einfiel.
    »Ja«,
stimmte sie mir zu. »Die Ärmste. Als es passierte, war sie ganz allein zu
Hause, um den Zeitpunkt herum, als auch Tabitha entführt wurde. Sie war schon
tot, als er sie fand. Was für eine tragische Familie.«
    »Allerdings.«
Obwohl es in dieser Familie so einige Tragödien gab, hatte der Herzinfarkt von Mrs Hart wahrscheinlich eher natürliche Ursachen und war von
keinem düsteren Geheimnis umgeben.
    »Glauben
Sie, dass Felicia die Freundin Ihres Mannes war?«, fragte Tolliver. Er bemühte
sich, sanft und zurückhaltend zu klingen, um ihren Redeschwall nicht zu
unterbrechen. Trotzdem warf ihm Anne einen bösen Blick zu.
    »Kann sein«,
sagte sie, aber jetzt war ihre Stimme kühl und feindlich. »Aber vielleicht auch
nicht. Er hat mir keine Namen genannt, und ich wollte sie auch nicht wissen.
Felicia war ein, zwei Mal auf unseren Partys. Wir gaben regelmäßig Partys.«
    Ich konnte
mir nur schwer vorstellen, wie Anne das Haus für eine Party dekorierte und
dabei überlegte, welche seiner »Freundinnen« ihr Mann wohl zu sich nach Hause
einladen würde. Clyde war der
christliche Nippes seiner Frau bestimmt peinlich gewesen, aber Anne hätte ihm
nie gestattet, ihn für eine Party wegzuräumen. Ich konnte nur hoffen, dass er
ihn unkommentiert gelassen hatte. Aber so wie ich Clyde Nunley
kannte, hatte er sich bestimmt heimlich mit seinen Gästen darüber lustig
gemacht.
    »Hätte Clyde Felicia einen Gefallen getan, wenn sie ihn um etwas
gebeten hätte?«
    »Ja«, sagte
Anne und schenkte mir Kaffee nach. Tolliver knabberte schweigend an einem Keks.
»Wenn er sich einen Vorteil davon versprach, tat Clyde das
gern. Felicia ist hübsch, sie hat einen guten Job und engagiert sich für das
College. So gesehen hätte er ihr bestimmt einen Gefallen getan. Es ist schon
traurig, dass David Morgenstern nicht mehr mit ihm befreundet zu sein scheint.«
Plötzlich benutzte sie die Gegenwartsform.
    »Kennen Sie
den Grund dafür?«
    »Clyde hat irgendwann mal eine Bemerkung über Davids Neffen
gemacht, von wegen, er eigne sich nicht für Bingham«, sagte Anne prompt.
Vielleicht war ja eine Wahrheitsdroge in ihrem Kaffee?
    »Wissen

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