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Harper Connelly 02 - Falsches Grab-neu-ok-10.12.11

Harper Connelly 02 - Falsches Grab-neu-ok-10.12.11

Titel: Harper Connelly 02 - Falsches Grab-neu-ok-10.12.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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Zeitungen
zufolge waren ihre Eltern nie wegen irgendetwas verhaftet worden. Ihr älterer
Halbbruder glaubte, den Wagen seines Vaters in der Nähe des Hauses gesehen zu
haben, und zwar an dem Tag, als Tabitha verschwand.
    Tabitha
hatte Großeltern, die in Memphis lebten, aber oft nach Nashville gekommen waren. Ihr Großvater und ihre Großmutter väterlicherseits
schienen sie zu vergöttern. Victor hatte uns sogar erzählt, dass ihr Opa sie
oft allein auf Ausflüge mitnahm. Musste ich Ben Morgenstern des Missbrauchs an
Tabitha verdächtigen? Ich seufzte. Dann hatte Tabitha noch eine Art
Stiefgroßvater, der seinem früheren Schwiegersohn immer noch nahezustehen
schien. Fred Hart, der ehemalige Absolvent des Bingham-College, besaß einen
metallicfarbenen Lexus, wie den, den Victor am Vormittag der Entführung ganz in
der Nähe seines Hauses gesehen hatte. Victor hatte angenommen, sein Dad säße darin, weil das nun mal das Wahrscheinlichste war.
Aber was, wenn er stattdessen seinen Großvater gesehen hatte?
    Tabitha
hatte auch noch eine Stieftante, Felicia Hart, sowie einen Onkel, David
Morgenstern. Beide waren auf dem Bingham-College gewesen. David schien seinem
Bruder den Erfolg zu missgönnen. Andererseits schien er, soweit ich das
beurteilen konnte, durchaus an seiner Nichte gehangen zu haben. Die attraktive
Felicia schließlich machte einen ziemlich mannstollen Eindruck. Dagegen gab es
nichts einzuwenden. Sie war ihrem Neffen gegenüber sehr fürsorglich, und auch
dagegen gab es nichts zu sagen.
    Ich fuhr mir
mit beiden Händen über das Gesicht. Irgendetwas musste ich doch aus diesen
Informationen schließen können, damit ich Tabitha endlich zur letzten Ruhe betten
konnte. Mit Tolliver auf engstem Raum eingesperrt zu sein, und zwar
ausgerechnet jetzt, wo mir so viele unwillkommene Gedanken durch den Kopf
gingen, wurde immer unerträglicher. Ich ließ meine Hände auf den Tisch sinken
und sah zu ihm hinüber. Er sah zufällig im selben Moment auf, und unsere Blicke
trafen sich. Er ließ die Gabel sinken.
    »An was
denkst du gerade?«, fragte er mit ernster Stimme. »Egal was es ist, du solltest
es mir sagen.«
    »Nein«,
sagte ich ebenso ernst.
    »Worüber
willst du dann reden?«
    »Wir müssen
rausfinden, wer das getan hat, und wir müssen hier weg«, sagte ich. Es würde
mir guttun, wieder unterwegs zu sein. »Hältst du es für ausgeschlossen, dass es
ein völlig Fremder war?«
    »Ja, und
zwar aufgrund des Fundorts der Leiche«, sagte Tolliver bestimmt. »Das kann
unmöglich Zufall gewesen sein.«
    »Glaubst du,
dass ich die Leiche finden sollte?«
    »Ja, meiner
Meinung nach bist du deshalb engagiert worden.«
    »Dann ist
die logische Schlussfolgerung, dass Clyde Nunley
deswegen umgebracht wurde, weil er wusste, wer mich als Gastdozentin
vorgeschlagen hat.«
    »Vielleicht«,
meinte Tolliver nachdenklich, »helfen uns die Aufzeichnungen dieses Priesters
weiter.«
    Ich dachte
darüber nach.
    »Schließlich
waren es die Dokumente, die St. Margaret für ein solches Experiment erst
geeignet machten. Es war ein kontrolliertes Experiment«, fügte er hinzu.
    »Klar. Dr.
Nunley musste wissen, ob ich richtig lag oder nicht, und mit den Aufzeichnungen
konnte er es sogar beweisen. Normalerweise geht so etwas nicht.«
    Ich
überlegte einen Moment. »Und deshalb wurde sie auch dort hingebracht, damit ich
sie finden kann. Vielleicht schon vor Monaten, als die Dokumente entdeckt
wurden.« Ich verfolgte den Gedanken weiter. »Irgendjemand wollte, dass sie
gefunden wird.«
    »Und dieser
Jemand muss der Mörder sein.«
    Auch darüber
dachte ich nach.
    »Nein«,
sagte ich schließlich. »Warum eigentlich?«
    Tolliver war
überrascht. »Aber wer sollte sonst Bescheid wissen und nichts unternehmen?«
    »Und wenn
man jemanden liebt? Wenn der Mörder jemand ist, den man liebt, unternimmt man
vielleicht nichts.«
    »Nicht
einfach nur jemand, den man liebt. Ein Familienmitglied.« Tolliver sah grimmig
drein. »Deine Mutter, dein Vater, deine Frau, dein Mann, deine Schwester, dein
Bruder... nur dann wird man es für sich behalten.«
    »Wir haben
also folgende Möglichkeiten«, sagte ich. »Wir können weiter hier rumsitzen und
darauf warten, bis die Polizei den Fall aufklärt. Und früher oder später wird
sie das auch tun. Oder aber wir hauen ab.«
    »Nein. Lass uns versuchen herauszufinden, wer Clyde Nunley deinen Namen eingeflüstert hat«, sagte Tolliver.
     

17
     
    Mrs Nunley war eindeutig keine Jüdin. Sie war eine

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