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Harper Connelly 03 - Ein eiskaltes Grab-neu-ok-14.12.11

Harper Connelly 03 - Ein eiskaltes Grab-neu-ok-14.12.11

Titel: Harper Connelly 03 - Ein eiskaltes Grab-neu-ok-14.12.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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umzudrehen, um
meinem Angreifer in die Augen zu sehen. Ich wollte die Hände hochnehmen, um
mich zu schützen. Der linke Arm gehorchte mir nicht. Ich konnte nur einen
schwarz gekleideten Mann ausmachen, der eine gestrickte Kapuze trug. Ein
zweiter Schlag sauste bereits auf meine Schläfe herab. Obwohl ich mich zur
Seite warf, um ihn nicht voll abzubekommen, dachte ich, mir würde gleich der
Kopf wegfliegen, als die Schaufel meinen Schädel traf. Der Bürgersteig raste
auf mich zu. Das Letzte, an das ich mich noch erinnern kann, ist, dass ich die
Arme ausstreckte, um meinen Sturz abzufangen, aber nur einer davon gehorchte
mir.
     
    »Sie wird
wieder werden, ja?«, hörte ich Tolliver sagen, aber seine Stimme klang lauter
und schärfer als sonst. »Harper, Harper, rede mit mir!«
    »Sie kommt
gleich wieder zu sich«, sagte eine beruhigende Stimme, die Stimme eines älteren
Mannes.
    »Es ist kalt
hier draußen«, schrie Tolliver. »Schieben Sie sie in den Krankenwagen.«
    O Mist, das
können wir uns nicht leisten. Zumindest sollten wir unser Geld nicht dafür
verschwenden. »Nein«, wollte ich sagen, brachte jedoch kaum ein Wort hervor.
    »Doch«,
sagte er. Er hatte mich verstanden. Gott, bin ich froh, dass ich Tolliver habe.
Was, wenn ich ganz allein auf der Welt wäre? Was, wenn er eines Tages beschloss
...
    O Gott, mein
Kopf tat weh. War das Blut auf meiner Hand?
    »Wer hat mir
einen Schlag versetzt?«, fragte ich, und Tolliver sagte: »Jemand hat dir einen
Schlag versetzt? Ich dachte, du seist in Ohnmacht gefallen! Jemand hat sie
geschlagen! Rufen Sie die Polizei.«
    »In Ordnung,
Kumpel, wir bestellen sie ins Krankenhaus«, sagte die beruhigende Stimme
erneut.
    Mein Arm tat
so weh wie noch nie. Aber im Grunde tat mir alles weh. Ich wünschte, jemand
würde mich k. o. schlagen, damit ich wieder das Bewusstsein verlor, so schlimm
waren die Schmerzen.
    »Alles
klar?«, fragte eine mir unbekannte Stimme.
    »Eins, zwei,
drei«, sagte die beruhigende, und schon lag ich auf einer Rollbahre und
unterdrückte einen Schrei, so sehr schmerzte die Bewegung.
    »Das dürfte
eigentlich nicht so sehr wehgetan haben«, sagte die unbekannte Stimme. Sie
gehörte einer Frau. »Hat sie noch andere Verletzungen außer am Kopf?«
    »Arm«,
brachte ich hervor.
    »Vielleicht
sollten Sie sie nicht bewegen«, sagte mein Bruder.
    »Wir haben
sie schon bewegt«, meinte die beruhigende Stimme.
    »Alles in
Ordnung mit ihr?«, mischte sich eine weitere Stimme ein. Eine selten dämliche
Frage, wie ich fand.
    Darin
schoben sie mich zum Krankenwagen. Ich öffnete erneut die Augen, nur einen
Spalt weit, um das Blaulicht zu sehen. Als ich daran dachte, was dies kosten
würde, ärgerte ich mich erneut. Aber als sie mich in den Krankenwagen schoben,
dachte ich erst einmal gar nichts mehr.
    Erst im
Krankenhaus kam ich wieder richtig zu mir. Ich sah, wie sich ein Mann über mich
beugte, ein Mann mit kurz geschnittenem grauen Haar und einer funkelnden Brille
mit Drahtgestell. Sein Gesichtsausdruck war ernst, aber wohlwollend, genau, wie
es sich für einen Arzt gehört. Hoffentlich war es auch ein Arzt.
    »Verstehen
Sie mich?«, sagte er. »Können Sie mir sagen, wie viele Finger das hier sind?«
    Das waren
zwei Fragen. Ich versuchte zu nicken, um ihm zu sagen, dass ich ihn verstand.
Leider war das ein großer Fehler. Was für Finger?
    Das Nächste,
was ich weiß, ist, dass ich mich in einem abgedunkelten, warmen Raum befand.
Ich hatte das Gefühl, in Windeln gewickelt zu sein. Kein Platz mehr in der
Herberge? Ich öffnete die Augen. Ich schien in einem Bett zu liegen und war
ordentlich in weiße Baumwolldecken gehüllt. Über meinem Bett befand sich eine
Lampe, aber sie war heruntergedimmt. Den gedämpften Geräuschen um mich herum
entnahm ich, dass es ganz früh am Morgen sein musste, drei Uhr vielleicht.
Neben dem Bett stand ein orangefarbener Lehnstuhl, die Lehne war so weit es
ging nach hinten verstellt. Darin schlief Tolliver, er war in eine andere
Krankenhausdecke gewickelt. An seinem T-Shirt klebte Blut. Mein Blut?
    Ich hatte
großen Durst.
    Eine
Krankenschwester watschelte herein, nahm meinen Puls, maß meine Temperatur. Als
sie sah, dass ich wach war, lächelte sie, sagte aber kein Wort, bis sie ihre
Pflichten erledigt hatte.
    »Kann ich
Ihnen irgendetwas bringen?«, fragte sie leise.
    »Wasser«,
sagte ich sehnsüchtig.
    Sie hielt
einen Strohhalm an meine Lippen, und ich saugte ein, zweimal daran. Ich hatte
gar nicht gemerkt, wie trocken mein

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