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Harper Connelly 03 - Ein eiskaltes Grab-neu-ok-14.12.11

Harper Connelly 03 - Ein eiskaltes Grab-neu-ok-14.12.11

Titel: Harper Connelly 03 - Ein eiskaltes Grab-neu-ok-14.12.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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in
ihrer Garage und stieg so langsam aus, als sei sie auf der Fahrt um Jahre
gealtert. Sie schloss die Tür auf und ging schwerfällig in die Küche, wo wir
gemeinsam stehen blieben. Ein unangenehmes Schweigen entstand.
    »Ich
fürchte, sie will, dass wir hierbleiben«, sagte ich. »Es tut mir leid. Ich
wünschte, wir könnten zurück ins Motel und Sie hätten Ihre Ruhe. Sie brauchen
dringend etwas Zeit für sich.«
    »Ich geh nur
kurz nach oben«, erwiderte Twyla. »Zu trinken finden Sie im Kühlschrank, und
bitte rufen Sie mich, wenn Sie irgendetwas brauchen. Wenn sie Hunger bekommen:
Im zweiten Fach ist noch Schinken, und das Brot ist hier im Brotkasten.« Sie
zeigte mit dem Finger darauf, und wir nickten. Dann ging sie langsam die Treppe
hoch, den Blick starr auf die Stufen vor sich gerichtet. Die Trauer stand ihr
ins Gesicht geschrieben, es war voller ungeweinter Tränen. Kurz darauf hörten
wir ihre Stimme und begriffen, dass sie telefonierte.
    Wir setzten
uns an den Tisch, nicht wissend, was wir sonst machen sollten. Selbst wenn wir
Lust darauf gehabt hätten, hätten wir nicht gewagt, den Fernseher oder das
Radio anzumachen. Wir lasen Zeitung, und Tolliver holte jedem von uns eine Cola
aus dem Kühlschrank. Tolliver machte das Kreuzworträtsel, und ich entdeckte
eine Ausgabe von Reader's Digest, die ich lesen konnte.
    Die
Küchentür ging auf, und ein Mann und eine Frau stürmten herein. Bei unserem
Anblick blieben sie sofort stehen, aber weniger vor Schreck, sondern um uns
gründlich zu mustern. Er war sehr groß und hatte dunkelbraunes Haar, sie hatte
scharfe Kurven und war, wie es sich gehörte, blond.
    »Wo ist
meine Mutter?«, fragte der Mann, und ich antwortete: »Oben.«
    Das Paar
lief ohne ein weiteres Wort die Treppe hoch. Beide trugen die
Doraville-Winteruniform: dicke Jacke, Jeans, Flanellhemd und Stiefel.
    »Ihr Sohn
und seine Frau«, sagte Tolliver. Diese Annahme schien richtig. »Parker und
Bethalynn.« Er kann sich Namen wesentlich besser merken als ich.»
    Das Telefon
klingelte, und oben wurde abgenommen. Die Situation als unangenehm zu
bezeichnen, wäre noch stark untertrieben gewesen.
    »Wir sollten
gehen«, sagte Tolliver. »Es ist mir egal, was Sheriff Rockwell
gesagt hat. Man kann uns nicht zwingen, hierzubleiben. «
    »Wir könnten
uns wenigstens raus in unser Auto setzen. Das ist besser.«
    »Tun wir
das.«
    Wir spülten
die Kaffeebecher aus, die wir benutzt hatten, stellten sie in die Spülmaschine
und zogen unsere warmen Jacken an. So leise, als wären wir Einbrecher, gingen
wir von der Küche in die Garage und stiegen in unser Auto.
    Ein großer Pick-up parkte hinter Twylas Cadillac, und ich war
erleichtert, dass man uns nicht zugeparkt hatte. Tolliver ließ den Motor an,
aber selbst nach fünf Minuten war die Kälte immer noch kaum auszuhalten. Es
wurde nicht wärmer, je weiter der Tag voranschritt, und der Himmel wurde immer
grauer und grauer.
    Nachdem wir
zehn Minuten lang kein Wort gewechselt hatten, fuhr Tolliver rückwärts aus der
Auffahrt und dann ins Motel.
    In unserem
Zimmer war es herrlich warm. Ich machte uns heiße Schokolade. Wir wärmten uns
die Hände an den heißen Bechern und tranken das wässrige Instantzeug. Ich holte
mir das Buch, das ich gerade las, und legte mich aufs Bett, um mich darin zu
versenken, musste aber immer wieder an die toten Jungen denken.
    »Acht
Stück«, sagte Tolliver. Er saß in einem der Sessel und hatte die Füße aufs Bett
gelegt.
    »Ja«, sagte
ich. »Es war wirklich furchtbar.«
    »Willst du
darüber reden?«
    »Es ist so
schlimm, dass ich kaum darüber sprechen kann, Tolliver. Man hat sie mit Messern
und allem Möglichen gefoltert, sie geschlagen und vergewaltigt. Sie wurden ganz
langsam umgebracht, es hat eine Weile gedauert. Ich hatte das Gefühl, dass mehr
als nur eine Person beteiligt war.«
    Tolliver sah
ganz elend aus.
    »Es tut mir
leid für Twyla«, sagte er. »Das ist schlimmer, als wenn wir sein Skelett mit
einem gebrochenen Bein in einer tiefen Schlucht gefunden hätten.«
    »Und es wird
noch schlimmer werden.« Wir hatten schon viele verunglückte Tote gefunden - vor
allem in den Bergen. Die meisten Leute begriffen nicht, dass man in so einem
Gelände umkommen konnte, oder aber sie wurden nachlässig, weil sie glaubten,
sich auszukeimen. Vor allem Jäger sind so daran gewöhnt, Gewehre bei sich zu
tragen, dass sie nicht einmal die einfachsten Sicherheitsmaßnahmen beachten.
Sie gehen unachtsam mit ihrer Waffe um. Sie merken

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