Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Harper Connelly 03 - Ein eiskaltes Grab-neu-ok-14.12.11

Harper Connelly 03 - Ein eiskaltes Grab-neu-ok-14.12.11

Titel: Harper Connelly 03 - Ein eiskaltes Grab-neu-ok-14.12.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
Vom Netzwerk:
engelsgleich.
    »Ich bin
Tolliver Lang, der Begleiter dieser Dame hier, Harper
Connelly. Sie findet Leichen.«
    Doak Garland
starrte kurz auf seine Füße, als wolle er seine Reaktion auf diese
ungewöhnliche Vorstellung vor vins verheimlichen. Was war
nur in Tolliver gefahren?
    »Ja, Sir,
ich habe bereits von Ihnen gehört«, sagte der Geistliche. »Ich bin Twyla Cottons Pfarrer, und sie hat mich dringend gebeten,
vorbeizuschauen. Wir werden morgen Abend einen besonderen Gottesdienst
abhalten, und wenn Sie bis dahin aus dem Krankenhaus entlassen sind, würden wir
uns sehr freuen, wenn auch Sie daran teilnähmen. Ich spreche diese Einladung
wirklich von Herzen aus. Wir sind überaus erleichtert, endlich zu wissen, was
dem jungen Jeff zugestoßen ist. Irgendwann kommt man an einen Punkt, an dem die
Gewissheit, und sei sie auch noch so schrecklich, besser ist als jede
Hoffnung.«
    Darin konnte
ich ihm nur nickend zustimmen.
    »Da Jeff
ohne Sie beide nie gefunden worden wäre, hoffen wir sehr, dass Sie ebenfalls
kommen, vorausgesetzt, Sie fühlen sich schon in der Lage dazu. Ich will Ihnen
nichts vormachen und gebe gern zu, dass uns Ihre besondere Gabe vor ein Rätsel
stellt. Sie geht einfach über unser Fassungsvermögen hinaus, aber Sie haben sie
zum Ruhme Gottes eingesetzt, dazu, unsere Schwester Twyla sowie Parker,
Bethalynn und den kleinen Carson zu trösten. Wir
möchten uns bei Ihnen bedanken.«
    Zum Ruhme
Gottes? Ich unterdrückte ein Grinsen, weil er so aufrichtig war und so
verletzlich wirkte. »Ich weiß sehr zu schätzen, dass Sie sich die Zeit genommen
haben, bei mir vorbeizuschauen und mich einzuladen«, sagte ich in dem Versuch,
Zeit zu schinden, bis mir etwas einfiel, wie ich seine Einladung höflich
ablehnen konnte.
    Tolliver
sagte : »Wenn der Arzt gestattet, dass Harper das
Krankenhaus morgen verlassen darf, können sie fest auf uns zählen.«
    Fremde
Mächte mussten von ihm Besitz ergriffen haben. Anders konnte ich mir sein
Verhalten nicht erklären.
    Doak Garland
wirkte ein wenig überrascht, sagte aber freundlich: »Genau das wollte ich
hören. Wir sehen uns also morgen Abend um sieben Uhr. Wenn Sie den Weg wissen
wollen, brauchen Sie mich nur anzurufen.« Er zückte mit einer überraschend
professionellen Geste seine Visitenkarte und überreichte sie Tolliver.
    »Danke«,
sagte dieser, und so blieb mir nichts anderes übrig, als dasselbe zu sagen.
    Als sich
mein Zimmer geleert hatte, war ich erneut erschöpft. Aber ich brauchte
Bewegung, also überredete ich Tolliver, mir aus dem Bett zu helfen und mich zu
stützen, während ich mit meinem Infusionsständer den Flur hinunterging. Zu
meiner großen Erleichterung beachtete uns niemand. Die Besucher und Patienten
hatten ihre eigenen Sorgen, und eine junge Frau mehr in hässlicher
Krankenhausmontur würde sie nicht von ihrem Tunnelblick befreien.
    »Ich weiß
gar nicht, was ich sagen soll«, meinte ich zu Tolliver, als wir das Ende des
Flurs erreicht hatten und kurz stehen blieben, um uns dann auf den Rückweg zu
machen. »Ist irgendwas? Du verhältst dich wirklich merkwürdig.«
    Ich warf ihm
einen unauffälligen Blick zu, um gleich darauf festzustellen, dass Tolliver selbst
nicht so recht zu wissen schien, was er sagen sollte.
    »Ich weiß
nur, dass wir hier wegmüssen«, sagte er.
    »Warum
nimmst du dann die Einladung des Pfarrers an?«
    »Weil ich
nicht glaube, dass uns die Polizei jetzt schon fortlässt. Außerdem möchte ich,
dass wir so oft wie möglich von anderen Leuten umgeben sind. Jemand hat bereits
versucht, dich umzubringen, und die Polizei ist so in ihre Mordermittlungen
vertieft, dass sie kein Interesse daran zu haben scheint herauszufinden, wer
dich angegriffen hat. Und wenn mich nicht alles täuscht, ist der Angreifer
derselbe Mann, der auch die Jungs umgebracht hat. Weshalb sonst diese Wut,
weshalb sollte er sonst so ein Risiko eingehen? Du hast ihm in die Suppe
gespuckt, und da ist er ausgeflippt und mal eben vorbeigekommen, um dich
fertigzumachen. Er hätte dich fast umgebracht. Ich weiß nicht, ob du begreifst,
welches Glück du hattest, mit einer Gehirnerschütterung und einem angebrochenen
Arm davonzukommen. «
    Das war für
Tollivers Verhältnisse eine ziemlich lange Rede, und er hielt sie mit leiser
und stockender Stimme, um nicht das Interesse anderer zu erregen. Als er mit
Reden fertig war, hatten wir mein Zimmer erreicht, aber ich deutete in die
andere Richtung, und wir trotteten weiter. Ich schwieg. Ich war wütend,

Weitere Kostenlose Bücher