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Harper Connelly 03 - Ein eiskaltes Grab-neu-ok-14.12.11

Harper Connelly 03 - Ein eiskaltes Grab-neu-ok-14.12.11

Titel: Harper Connelly 03 - Ein eiskaltes Grab-neu-ok-14.12.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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fragte mich,
was ihn wohl nach Doraville verschlagen hatte. Wahrscheinlich arbeitete er auf
derselben Station wie Dr. Thomason.
    Barney
Simpsons Assistentin, eine sehr junge Frau namens Heather Sutcliff,
kam, kurz nachdem der Arzt dagewesen war, herein.
    »Mr Simpson
wollte, dass ich schnell vorbeischaue und nach dem Rechten sehe. Viele
Journalisten möchten Sie sprechen, aber um die Ruhe und Intimsphäre der anderen
Patienten zu wahren, haben wir ihnen den Zutritt verwehrt. Und wir haben die
Anrufe, die an Ihr Zimmer gingen, abgefangen. Ihr Bruder hatte die Idee.«
    Kein Wunder,
dass ich mich in Ruhe hatte erholen können. »Danke«, sagte ich. »Das ist
wirklich eine große Hilfe.«
    »Gut. Es
wäre aber wirklich nicht fair den anderen Patienten gegenüber, hier lauter
Fremde durchtrampeln zu lassen.« Sie musterte mich ernst, wie um mir zu
beweisen, dass sie das Presseproblem als sehr gravierend empfand. Dann
schlüpfte sie wieder hinaus und zog die Tür sanft hinter sich zu.
    Das
Interessanteste, das nach ihrem Verschwinden geschah, war, dass ein Mann mein
leeres Tablett abräumte. Nach dieser Aufregung versuchte ich ein wenig
fernzusehen, aber das Gelächter aus der Konserve verursachte mir Kopfschmerzen.
Ich las etwa eine halbe Stunde. Mit der Zeit wurde ich so schläfrig, dass ich
das Buch auf meinen Bauch fallen ließ und es gerade noch schaffte, das Licht
auszumachen.
    Ich wurde
durch ein aufblitzendes Licht geweckt und durch Geräusche und Bewegungen ganz
in meiner Nähe. Ich schrie und fuchtelte mit meinem gesunden Arm herum, um den
Angreifer abzuwehren. Als ich zur Besinnung kam, drückte ich auf den
Lichtschalter und den Knopf, der die Schwester herbeiklingelte. Zu meinem
Erstaunen entdeckte ich zwei Männer in meinem Zimmer. Sie trugen dicke Mäntel
und schrieen mich an. Ich verstand kein Wort von dem, was sie sagten. Ich
klingelte wiederholt nach der Schwester und schrie immer lauter. Innerhalb von
einer Minute drängten sich mehr Leute in meinem Zimmer, als eigentlich
hineingingen.
    Die
Nachtschwester war eine kräftige Frau von beträchtlicher Breite. Sie war auch
groß und offenkundig Make-up- Verächterin, aber vor etwa einer Woche musste sie
mit einer Flasche roten Haarfärbemittels in Kontakt gekommen sein, das sie sehr
zu lieben schien. Ich brachte ihr von Sekunde zu Sekunde mehr Bewunderung
entgegen. Sie ging wie eine Furie auf diese Reporter los. Wenn sie eine Waffe
gehabt hätte, wären die beiden Männer zweifellos tot gewesen. Der
Krankenhauswachdienst war da (ein Mann, der älter war als mein Arzt, aber nicht
annähernd so fit), ein Krankenpfleger (ausreichend groß und muskulös) und noch
eine Schwester, die meiner toughen Schwester mit unter
die Arme griffen.
    Natürlich
war das ein lächerlicher Vorfall, mit dem ich eigentlich hätte allein fertig
werden müssen. Im Grunde hätte ich ihn sogar vorhersehen müssen. Aber im Moment
war ich dazu nicht in der Lage. Ich war zu Tode verängstigt gewesen, und mein
Herz schlug wie das eines Kaninchens. Mein Kopf schmerzte, als habe man mir
erneut eins übergebraten, und mein Arm tat an der Stelle weh, an der ich mich
gestoßen hatte, als ich mich in Panik gegen das Bettgestänge geworfen hatte.
    Als sich
schließlich alles aufklärte, hatte das Krankenhauspersonal die Reporter
gründlich fertiggemacht. Der Wachmann und der Pfleger eskortierten die
Eindringlinge hinaus, und die beiden Männer versuchten ein Grinsen zu
unterdrücken.
    Ich war
nichts als ein Häuflein Elend: total verängstigt, schmerzgeplagt und einsam.

6
     
    Tolliver war außer sich vor Wut, als er am nächsten Morgen ins
Zimmer kam. Die Schwestern redeten noch immer über die nächtliche Aufregung und
hatten es kaum erwarten können, ihm von dem Ereignis zu erzählen. Sie hatten
sich gierig auf ihn gestürzt. Mit dem Ergebnis, dass Tolliver kurz davor stand,
Feuer zu spucken, als er meine Tür aufriss.
    »Ich fass es
einfach nicht«, sagte er. »Diese Schweine! Sich nachts ins Krankenhaus zu
schleichen, direkt in dein Zimmer! Meine Güte, du musst ... hast du geschlafen?
Haben sie dich erschreckt?« Seine Wut verwandelte sich innerhalb kürzester Zeit
in Besorgnis.
    Ich war zu
müde, um ihm etwas vorzumachen. Ich war in der Nacht mindestens dreimal
hochgeschreckt, sicher, dass da noch jemand mit mir im Zimmer war!
    Tolliver
sagte: »Wie sind die überhaupt hier reingekommen? Der Eingang ist eigentlich
nach neun Uhr abends geschlossen. Dann muss man auf
einen großen Knopf vor

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