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Harper Connelly 03 - Ein eiskaltes Grab-neu-ok-14.12.11

Harper Connelly 03 - Ein eiskaltes Grab-neu-ok-14.12.11

Titel: Harper Connelly 03 - Ein eiskaltes Grab-neu-ok-14.12.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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es, den Schlafanzug allein auszuziehen und
mich mehr oder weniger zu waschen, aber das Anziehen war eine echte
Herausforderung. Ich versuchte gleichzeitig meine Blöße zu bedecken und mir
meine Kleider überzuziehen, was nicht ganz leicht war. Das Anziehen meiner
Unterwäsche verursachte mir buchstäblich Schmerzen am Hintern, und ich musste
mich endlos verrenken, um meine Arme durch die BH-Träger und meine Brüste in
die Schalen zu bekommen, damit Tolliver nur die Häkchen zumachen musste.
    »Meine Güte,
bin ich froh, dass ich so was nicht anziehen muss«, knurrte er. »Warum kann man
die Dinger nicht vorne schließen? Das wäre wesentlich praktischer.«
    »Es gibt
Modelle, die man vorne zuhaken kann. Ich habe nur keine.«
    »Sag mir
deine BH-Größe, und ich schenk dir welche zum Geburtstag.«
    »Ich würde
zu gern sehen, wie du bei Victoria's Secret einkaufst.«
    Er grinste.
    Wir hatten
noch kurz Zeit, um bei McDonald's zu essen, was sie dort Pfannkuchen nannten.
Ich behaupte auch immer, McDonald's zu hassen, aber die Pfannkuchen waren in
Ordnung und der Kaffee auch. Außerdem war es dort herrlich warm. Die Fenster
waren von innen beschlagen. In der Filiale wimmelte es nur so von kräftigen
Männern in dicken Jacken, die meisten mit Tarnmuster. Alle trugen dicke Stiefel
und hatten frisch rasierte Gesichter. Manche würden zum Tatort hinaus müssen,
andere ihren normalen Dienst machen. Selbst die Gegenwart des Todes konnte
nicht verhindern, dass das Leben in Doraville gemächlich seinen Gang ging. Ein
tröstlicher Gedanke, einer, den ich schon millionenfach gehabt hatte. Bei
meinem Job wird man schnell ein Verfechter von »Das Leben geht weiter«.
    Ich verließ
die gemütliche Atmosphäre des McDonald's nur ungern, obwohl man eine
McDonald's-Filiale kaum als gemütlich bezeichnen kann. Aber angesichts der uns
bevorstehenden unangenehmen Befragung ... Aber wir wollten pünktlich sein und
hofften, hinterher abreisen zu dürfen. Tolliver hatte unsere Sachen jedoch in
der Hütte gelassen. Er meinte, so lange würde es auch nicht dauern,
zurückzufahren und unsere Koffer zu packen. Außerdem müssten wir die Hütte noch
ein wenig aufräumen und den Schlüssel zurückgeben.
    Wir würden
uns einen Spießrutenlauf mit der Presse liefern, da wir diesmal vor dem
Haupteingang parken mussten. Kein freundlicher Polizist stand am Tor und winkte
uns auf den hinteren Parkplatz, und wir hatten nicht daran gedacht, vorher
anzurufen. Die Ränge der Pressevertreter schienen sich allerdings gelichtet zu
haben, und ich fragte mich, ob die Gerichtsmediziner immer noch bei dem
Schuppen gruben. Ich bahnte mir einen Weg durch die verbliebenen Journalisten,
indem ich ein paarmal »kein Kommentar« sagte, und sie wagten es nicht, uns aufs
Revier zu folgen.
    Als wir im
Besprechungsraum um einen Tisch saßen und unsere Finger an den Kaffeebechern
wärmten, die wir mitgebracht hatten, ließ man uns ziemlich lange warten. Auf
dem Tisch lag ein großer Plan mit der Aufschrift »Don-Davey-Grundstück«. Er war
mit vielen Anmerkungen versehen. Von unserem Platz aus konnte Tolliver die
Schrift nur schwer entziffern, aber ich lächelte ihn spöttisch an und las ihm
vor.
    »Unter dem
ersten Grab steht ›Jeff McGraw‹ und unter den anderen der Name des jeweiligen
Jungen, der dort verscharrt war«, sagte ich. Ich merkte, dass ich betont leise
sprach, als könnte ich die Totenruhe stören. »Die beiden Gräber mit den beiden
Jungen, die nicht von hier sind, haben auch Namen. Der am nördlichsten Ende
lautet ›Chad Turner‹, der andere ›James Ray Pettijean‹.« Ich rückte mit meinem
Stuhl etwas näher an Tolliver heran. »Wahrscheinlich werden sie jetzt alle
obduziert«, sagte ich. Es spielt wirklich keine Rolle, was mit dem Körper
geschieht, wenn die Seele ihn erst einmal verlassen hat. Dann ist er nur noch
Müll. Aber da es so viele waren, packte mich aus irgendeinem Grund das kalte
Grausen.
    »Dort, wo du
die Leichen gefunden hast, ist nichts zurückgeblieben ?«, fragte
Tolliver, der vermutete, dass man uns belauschte.
    »Nein«,
sagte ich genauso vorsichtig. Weder Seelen noch Geister, und zwischen beiden
gibt es einen großen Unterschied. Manchmal sehe ich bei noch relativ frischen
Leichen Seelen verweilen. Aber einen Geist habe ich erst einmal gesehen.
    In diesem
Moment kamen Pell Klavin und Max Stuart herein. Die beiden SBI-Agenten sahen
sehr erschöpft aus. Ob wohl noch mehr Beamte zur Verstärkung angefordert worden
waren? Die beiden

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