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Harper Connelly 03 - Ein eiskaltes Grab-neu-ok-14.12.11

Harper Connelly 03 - Ein eiskaltes Grab-neu-ok-14.12.11

Titel: Harper Connelly 03 - Ein eiskaltes Grab-neu-ok-14.12.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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überraschte mich dort. Er wurde wütend auf mich
und hat mich geschlagen.«
    »Sie geschlagen?«
Aber sie klang nicht im Geringsten überrascht. Sie hatte das zweifellos längst
von Chucks Vater erfahren.
    »Ja, er hat mir
einen Magenschwinger versetzt.«
    »Ich kann mir
vorstellen, dass Sie das ziemlich wütend gemacht hat.«
    »Schön war es
nicht.«
    »Ich wette, Ihr
Bruder fand es auch nicht schön.«
    »Hier bin ich«,
sagte Tolliver. »Nein, ich fand es in der Tat nicht schön. Aber sein Vater kam
dazu, und der Junge wirkte so gestört, dass wir gegangen sind.«
    »Und Sie haben uns
nicht gerufen, um Anzeige zu erstatten?«
    »Nein. Wir waren
der Ansicht, Sie hätten Wichtigeres zu tun.« Sie wusste, dass wir nicht
angerufen hatten. Sie führte uns nur alle unsere Fehler vor Augen. Ich fühlte
mich immer elender. Es war meine Schuld gewesen, dass wir noch mal zu der
Scheune gefahren waren, allein meine Schuld, und wenn der Junge verschwunden
war, war auch das vielleicht meine Schuld.
    »Es weiß also
niemand, wo er steckt?«, fragte Tolliver. »Seit wann ist er verschwunden?«
    »Einer von den
anderen Psychologen des Gesundheitszentrums kam etwa eine Stunde nach dem
Vorfall zur Scheune. Ein guter Freund von Tom. Er wollte mit Chuck reden, ihm
helfen.« Sheriff Rockwell verzog
das Gesicht. Sie glaubte offenkundig nicht daran, dass ein Psychologe in Chucks Fall etwas
ausrichten konnte. »Tom suchte also nach dem Jungen, damit er mit dem Psychologen
redete, aber Chuck war nicht da. Der Psychologe bestand darauf, dass Tom die
Polizei rief. Das hat er auch getan, anschließend telefonierte er Chucks Freunde durch.
Keiner hatte den Jungen gesehen.« »Sie haben niemanden im ganzen Ort gefunden,
der den Jungen gesehen hat?«
    »Nein. Aber wir
dachten, er hätte vielleicht versucht, Sie zu finden, um eine offene Rechnung
zu begleichen. Oder um sich zu entschuldigen. Bei einem so gestörten Kind weiß
man nie, was es als Nächstes tut.«
    Hilfssheriff Rob Tidmarsh kam
herein und stampfte mit den Füßen auf wie vor ihm Sheriff Rockwell.
»Ich konnte nichts entdecken, Sheriff«, sagte er.
    Sie hatte uns also
abgelenkt, während ihr Lakai das Grundstück in Augenschein nahm. Nun, hier gab
es nichts zu finden, weshalb ich mich auch nicht darüber aufzuregen brauchte.
Sie hatte getan, was sie tun musste.
    »Vielleicht
sollten wir unseren Anwalt anrufen«, sagte ich.
    »Ich habe seine
Telefonnummer gespeichert«, sagte Tolliver.
    »Oder aber«, sagte
Rockwell und übertönte unsere Stimmen, »Sie haben Chuck gefunden und
beschlossen, es ihm heimzuzahlen.« Bei diesen Worten sah sie Tolliver an, als
würde ich ihn regelmäßig als Schläger losschicken.
    »Wir waren die
ganze Nacht hier«, sagte Tolliver. »Wir haben einen Anruf bekommen - wann hat
uns Manfred angerufen, Harper?«
    »Oh, so gegen
drei«, sagte ich.
    »Was beweist schon
ein Handyanruf?«, fragte Rockwell. »Und, hat Manfred mit Ihnen geredet?« Sie
sah Tolliver mit einem nicht sehr freundlichen Gesichtsausdruck an.
    »Er hat mit mir geredet, aber Tolliver war hier.«
    »Er wird also
nicht aussagen, dass er mit Tolliver gesprochen hat.«
    »Nun, vielleicht
hat er ihn im Hintergrund gehört. Aber direkt mit ihm gesprochen hat er nicht,
nein.« Vielleicht sollten wir doch lieber unseren Anwalt in Atlanta anrufen.
Art Barfield hatte in letzter Zeit viel an uns verdient und bestimmt nichts
dagegen, wenn noch etwas dazukäme.
    »Ich entführe
keine Jungen«, sagte Tolliver. »Aber irgendjemand hier in dieser Stadt schon.
Warum sehen Sie mich so an, statt dass Sie herauszufinden versuchen, wer die
ganzen Jungen entführt hat? Ist es nicht sehr viel wahrscheinlicher, dass sich
derjenige auch Chuck Almand geschnappt hat? Und wenn das so ist, läuft für den
Jungen dann nicht langsam die Zeit ab?«
    Sheriff
Rockwells Gesicht
wirkte unglaublich angespannt. Wahrscheinlich knirschte sie frustriert mit den
Zähnen.
    »Glauben Sie etwa,
dass wir nicht weiterfahnden?«, schleuderte sie uns
förmlich entgegen. »Jetzt, wo er sein altes Versteck nicht mehr hat - wo kann
er den Jungen dann hingebracht haben? Wir durchsuchen jeden Schuppen und jede
Scheune im ganzen Bezirk, aber wir dürfen die anderen Möglichkeiten auch nicht
außer Acht lassen. Sie waren eine davon, und keine ganz unwahrscheinliche.«
    Ich sah das
anders, aber wir hatten diese Begegnung mit Chuck und seinem Vater gehabt. Es
gab noch etwas, das ich der Polizei erzählen konnte.
    »Er hat mir
gesagt, dass es

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