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Harper Connelly 03 - Ein eiskaltes Grab-neu-ok-14.12.11

Harper Connelly 03 - Ein eiskaltes Grab-neu-ok-14.12.11

Titel: Harper Connelly 03 - Ein eiskaltes Grab-neu-ok-14.12.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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etwas gründlich im Argen ist, Harper.«
    »In Doraville?
Oder im Krankenhaus?«
    »Das weiß ich
einfach nicht«, sagte er nach längerem Nachdenken. »Ich habe nicht die Gabe,
die meine Großmutter hatte.«
    »Ich glaube, da
täuschst du dich. Du brauchst einfach mehr Erfahrung. Ich glaube schon, dass du
sie besitzt.«
    »Wenn du wüsstest,
was mir das bedeutet«, sagte er. »Hör mal, ich muss jetzt los. Ich habe da so
eine Idee.«
    Das klang gar
nicht gut. Das klang so, als wolle er auf eigene Faust losziehen. Junge Männer,
die in Doraville auf eigene Faust losziehen, leben gefährlich. Ich versuchte
ihn gleich wieder anzurufen.
    Endlich ging er
dran. »Wo willst du hin?«, fragte ich. Inzwischen hatte Tolliver das Bad
endlich gewaschen und angezogen verlassen. Weil ich so ängstlich klang, blieb
er wie angewurzelt stehen, die schmutzigen Kleider noch in der Hand.
    »Ich werde nach
dem Jungen suchen«, sagte Manfred.
    »Nein, nicht ohne
dass dich jemand begleitet«, warnte ich ihn. »Sag uns, wo du hinwillst.«
    »Du könntest
wieder Ärger bekommen.«
    »He, wir haben Sheriff Rockwell
dabei, schon vergessen? Wo willst du hin?«
    »Ich fahre noch
mal zu dieser Scheune. Ich muss dort einfach hin.«
    »Nein, warte auf
uns, verstanden? Manfred?«
    »Wir treffen uns
dort.«
    Aber wir würden
viel länger brauchen, um dorthin zu kommen, weil wir vom See aus losfuhren.
    Ich erklärte Sheriff Rockwell,
was los war, woraufhin sie vollkommen ausflippte. »Wir haben die Scheune
bereits durchsucht«, sagte sie. »Und zwar mehrfach. In der Erde liegt nichts,
die Ställe sind leer, und einen Dachboden gibt es nicht. Das Ding ist aus Holz
und hat so dünne Wände, dass man niemanden darin verstecken kann. Ich bin mir
fast hundertprozentig sicher, dass es dort nicht mal weitere tote Tiere gibt.
Außerdem haben Sie mir selbst erzählt, dass dort keine Toten liegen.«
    »Keine Toten«,
sagte ich, und dann: »Keine Toten ... Zumindest nicht,... oh, Mist. Wir müssen
sofort dorthin.« Das ungute Gefühl in mir trieb die wildesten Blüten und ließ
mich verstummen.
    Wir stiegen in das
Polizeiauto und waren in fünf Minuten auf der Straße. Es gab nicht viel
Verkehr, und die Straßen waren schon wesentlich freier, trotzdem waren es bis
Doraville gute 25 Minuten, und dann noch mal zehn Minuten quer durch die Stadt
bis zu der Straße, an der die Almands lebten.
     
    Anstatt uns der
Scheune vom hinteren Grundstücksende aus zu nähern wie gestern, hielten wir in
der Auffahrt vor dem alten Holzhaus. Ich stieg so schnell aus, wie ich konnte.
Ich spürte meine Muskeln mehr als am Vortag, und ich hatte die Schmerzmittel
weggelassen, um so viel wahrzunehmen wie möglich.
    Tolliver legte den
Arm um meine Taille, um mich zu stützen, und wir stolperten über die Überreste
der Auffahrt, die hinter dem Haus zur Scheune führte. Ich erhaschte einen Blick
auf Manfreds Auto, das auf dem Weg hinter dem Haus stand.
    Und schon spürte
ich die Schwingungen, das Summen in meinem Kopf. Eine ausgesprochen frische
Leiche. »O nein«, sagte ich. »Nein, nein, nein.« Ich rannte los, und Tolliver
musste mich unter der Achsel stützen, damit ich nicht stürzte. Sheriff Rockwell
wurde immer aufgeregter, als sie meine Qualen sah. Sie und der Hilfssheriff
eilten uns leichtfüßig voraus. Sie zog ihre Waffe, wobei ich nicht einmal weiß,
ob sie es merkte.
    An der Scheune
angekommen, blieben wir stehen.
    Tom Almand stand
vor den Ställen am Ende des Gebäudes. Er hatte eine Schaufel in der Hand. Knapp
drei Meter vor ihm versuchte Manfred angestrengt, auf die Beine zu kommen. Er
blutete am Kopf. Manfred hatte ebenfalls eine Waffe, einen Spaten mit kurzem
Griff. Er glänzte so neu, dass Manfred ihn wahrscheinlich erst am Morgen
gekauft hatte, vermutlich auf dem Weg zur Scheune. Er hatte noch nicht damit
zuschlagen können.
    »Tom, werfen Sie
die Schaufel weg«, sagte Sheriff Rockwell.
    »Er soll seine
zuerst wegwerfen«, erwiderte Tom Almand. »Er kam her, um mich anzugreifen.«
    »Das ist gelogen«,
sagte Manfred.
    »Sehen Sie ihn
sich doch nur mal an, der Kerl ist doch übergeschnappt«, sagte Tom. Ein Grinsen
verzerrte sein schmales Gesicht. »Ich wohne hier.«
    »Tom, lassen Sie
die Schaufel fallen. Auf der Stelle.«
    »Hier liegt eine
Leiche«, sagte ich. »Hier liegt eine Leiche, und zwar hier und jetzt.« Ich
wollte nur, dass sie begriffen, ich wollte dass sie dieses Arschloch Tom Almand
aus dem Weg räumten.
    Manfred wich noch
zwei Schritte vor Tom zurück

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