Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Harper Connelly 03 - Ein eiskaltes Grab-neu-ok-14.12.11

Harper Connelly 03 - Ein eiskaltes Grab-neu-ok-14.12.11

Titel: Harper Connelly 03 - Ein eiskaltes Grab-neu-ok-14.12.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
Vom Netzwerk:
und
wünschte mich ganz weit fort.
    »Er hat sich
umgebracht, damit du ihn findest«, sagte Tolliver. »Damit du herausfindest, was
sein Vater tut.«
    »Damit es eine
Leiche gibt, die ich finden kann«, sagte ich. »O Gott, dabei waren die Chancen
dafür äußerst gering. Was, wenn ich nicht wiedergekommen wäre?«
    »Was, wenn Manfred
nicht beschlossen hätte, sich noch mal in der Scheune umzusehen?«
    »Glaubst du, Tom
Almand hat gewusst, wo sein Sohn sich die ganze Zeit befand, seit er ihn
vermisst gemeldet hat?«
    »Nein, vermutlich
hatte er noch keine Gelegenheit, hier nachzusehen. Erst als dieser andere
Psychologe auftauchte, um Chuck zu besuchen, kam Tom auf die Idee, den Jungen
als vermisst zu melden.« Tolliver fröstelte. »Ich möchte so etwas nie wieder
sehen.«
    »Er hat sich
selbst geopfert«, sagte ich. Ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen.
»Und beinahe - beinahe - wäre es umsonst gewesen.«
    »Er hat nicht mehr
klar denken können«, sagte Tolliver, was noch stark untertrieben war. »Und er
war erst dreizehn.«
    Die Rollbahren
wurden an uns vorbeigeschoben, erst die von Manfred, dessen Gesicht
leichenblass war. Seine Augen waren leer und weit aufgerissen.
    »Manfred!«, rief
ich, nur um ihm zu zeigen, dass jemand, der ihn kannte, in der Nähe war, jemand
der wusste, was er getan hatte. Aber sein Gesicht bleib regungslos.
    Als Nächstes kam
Tom Almand heraus, seine Augen waren geschlossen und seine Lippen zu einem
merkwürdigen Lächeln verzerrt. Er war mit seinem gesunden Arm an die Rollbahre
gekettet, der Arm mit der Schusswunde trug einen Verband. Hoffentlich war er
ordentlich getroffen worden. Ob Sheriff Rockwell wirklich
auf seinen Arm gezielt hatte? Es war eine heikle Situation gewesen-
andererseits, werden Polizisten nicht genau dafür ausgebildet?
    Vielleicht war es
besser so, dass sie ihn am Arm erwischt hatte. Vielleicht konnten die
Angehörigen, der Überlebende irgendetwas aus seinem Prozess und seiner
Verurteilung ziehen. Man würde ihm doch hoffentlich den Prozess machen und ihn
verurteilen? Wir würden das in den überregionalen Nachrichten verfolgen können.
Die Medien lieben Serienmörderprozesse, egal, ob der Mörder schwul oder hetero,
schwarz oder weiß ist. Auf diesem Gebiet gibt es keine Diskriminierung.
    Ich merkte, dass
ich wirres Zeug dachte und auch, dass wir hier nichts mehr verloren hatten. Aber
die beiden SBI-Agenten kamen den Weg hinter der Scheune entlanggerannt, als
müssten sie ein Baby aus irgendwelchen Flammen retten. Sie hatten nicht vor,
uns gehen zu lassen. Stuart und Klavin waren gut trainiert und daher nicht
außer Atem, als sie sich direkt vor uns aufbauten. »Sie schon wieder«, sagte
Agent Stuart. Er trug saubere Handschuhe, eine dicke Jacke von L. L. Bean und glänzende
Stiefel, die bis zur Mitte der Wade reichten. Er sah aus wie ein kleiner
Bergsteiger! Klavin war einen deutlichen Tick schlechter gekleidet, er trug
eine schon reichlich mitgenommene, wasserabweisende Jacke, die schon mehrere
Jahre alt war, sowie eine Strickmütze mit Ohrklappen.
    »Er hat sich
selbst umgebracht«, sagte ich, denn genau das würden sie wissen wollen.
    »Wer?« Ich hatte
schon Angst, dass mich Stuart schütteln würde, er konnte es kaum erwarten,
alles zu erfahren.
    »Chuck Almand. Er
hat sich erschossen.«
    Klavin fragte:
»Wer war in dem Krankenwagen?«
    »Tom Almand und
Manfred Bernardo«, sagte Tolliver.
    Sie sahen sich verwirrt
an. »Der Vater des Jungen und der Enkel der Hellseherin«, sagte Tolliver.
    »Sie ist gestern
Nacht gestorben«, meinte Stuart.
    »Ja, das ist
richtig. Und ihr Enkel wäre heute beinahe ums Leben gekommen«, erwiderte ich.
    »Das letzte Opfer
lebt noch«, fügte ich hinzu, was sie so schnell zur Scheune laufen ließ, dass
es staubte.
    »Warum haben sie
ihn noch nicht rausgebracht?« Tolliver lehnte sich vor und warf einen Blick
hinein, gab es dann jedoch auf. Weder er noch ich wollten die Scheune noch mal
betreten.
    »Vielleicht können
sie ihn nicht losmachen«, sagte ich. Tolliver nickte. Das klang vernünftig.
    »Wer das wohl
ist?«, sagte Tolliver nach langem Schweigen. Das Wetter war zwar etwas besser
geworden, aber hier draußen war es immer noch kalt, vor allem wenn man nur
rumstand und nichts zu tun hatte.
    Ich drehte mich zu
Tolliver um und umarmte ihn. Seine Arme umfingen mich, und so blieben wir
stehen und klammerten uns an diesem sonnigen, eiskalten Tag aneinander. »Wir
werden es herausfinden«, sagte ich, meine Lippen an

Weitere Kostenlose Bücher