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Harper Connelly 03 - Ein eiskaltes Grab-neu-ok-14.12.11

Harper Connelly 03 - Ein eiskaltes Grab-neu-ok-14.12.11

Titel: Harper Connelly 03 - Ein eiskaltes Grab-neu-ok-14.12.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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welches
Leben er gelebt hatte als Sohn eines Mannes, der andere Jungen aus purem
Zeitvertreib folterte ... Doch dann sagte ich mir, Er hat es
geschafft. Er hat dich und die Polizei auf die richtige Spur gebracht, und
genau das hat er gewollt. Sollen die sich doch jetzt um den Fall kümmern.
    »Gut«, sagte ich.
»Lass uns fahren.«
    Tollivers
Schultern entspannten sich. Bis zu diesem Moment hatte ich gar nicht bemerkt,
wie angespannt er gewesen war.
    Er hatte recht.
    Wir mussten zum
Polizeirevier, um unsere Zeugenaussagen zu machen, und da noch ziemlich viele
Journalisten da waren, riefen wir mit dem Handy vorher an und fragten, ob wir
den Hintereingang benutzen dürften. Unsere Bitte wurde abgelehnt. »Da hinten
sind schon zu viele Leute«, bekamen wir zu hören. »Die Jungs von der
Bundespolizei haben ihre Autos dort abgestellt und ein paar Gerichtsmediziner.
Außerdem machen unsere Hilfs sheriffs Überstunden.
Parken Sie vor dem Revier, und wir stellen jemanden dort ab, der Sie
reinlotst.«
    Wegen der
Medienmeute mussten wir in der Straße hinterm Bahnhof parken. Wir bahnten uns
energisch einen Weg durch sie hindurch, ohne nach rechts oder links zu sehen.
Zum Glück schafften wir es beinahe bis zum Eingang, bis man uns erkannte. Als
Fragen laut wurden, die ich nicht beantworten würde, konzentrierte ich mich auf
die Tür. Hoffentlich war es das letzte Mal, dass wir dieses Gebäude betraten.
Hilfssheriff Rob Tidmarsh hielt uns schon die Tür auf. Er führte uns in einen
Verhörraum. Um genau zu sein, war es derselbe, in dem wir solch unwillkommene
Gäste gewesen waren. Jetzt stand dort ein Laptop, an dem ein junger Mann saß,
der unsere Aussagen zu Protokoll nehmen würde. Wir schilderten ihm, was in der
Scheune vorgefallen war, er druckte alles aus und wir unterschrieben. Das Ganze
dauerte etwa anderthalb Stunden, etwa doppelt so lange wie gedacht.
Währenddessen sahen wir Sandra Rockwell bestimmt sechs Mal draußen vorbeigehen,
aber sie hatte nicht das Bedürfnis, mit uns zu sprechen.
    Es gab jetzt viel
zu tun, dachte ich, während Tolliver mit dem jungen Mann redete, der etwa in
unserem Alter war. Bei einem Massenmord müssen Millionen Details
zusammengetragen und ausgewertet werden. Ich wollte nicht für so etwas
verantwortlich sein. Und dann noch Fremde vor die Nase gesetzt bekommen, die
mir vor meinen eigenen Mitarbeitern den Fall wegnehmen oder zumindest wichtige
Bereiche davon ... Kein Wunder, dass Rockwell keine Zeit hatte, sich mit uns zu
unterhalten. Für sie war es jetzt wichtiger, eine wasserdichte Anklage gegen
den Mann zusammenzubekommen, der acht Morde und einen Mordversuch begangen
hatte, statt das Ego einer Frau zu streicheln, die ihren Job erledigt hatte und
dafür bezahlt worden war.
    So sehr ich mich
auch in den Fall verstrickt fühlte - es war höchste Zeit für mich zu gehen. So
lange war ich noch nie geblieben, zumindest war es mir noch nie so lange
vorgekommen. Ich hatte auch noch nie so viele Leichen bei einem einzigen
Auftrag gefunden. Das hier war für uns alle ein erstes Mal.
    Am liebsten hätte
ich einigen Leuten mit Gewalt in die Köpfe geschaut, um den zweiten Mörder zu
enttarnen! Denn dass es einen gab, davon war ich nach wie vor fest überzeugt.
Aber leider ging das nicht, und Tolliver hatte recht. Das war nicht mein Job.
Enttäuscht wünschte ich mir zum ersten Mal, telepathische Fähigkeiten zu
besitzen. Dann bräuchte ich nur die Gedanken bestimmter Leute zu lesen und
wüsste, ob sie schuldig waren oder nicht.
    Aber das würde
nicht passieren, und telepathische Fähigkeiten wünsche ich nicht mal meinem
ärgsten Feind. Wenn ich Hellseherin wäre... Ich musste nur an das Chaos denken,
in das Xylda durch ihre eher mäßig ausgeprägte Gabe gestürzt worden war, daran,
wie einsam sich Manfred fühlte, um zu wissen, dass ich auf keinen Fall mit
ihnen tauschen wollte. Meine eigene Gabe war so speziell, dass sie nur sehr
begrenzt einsetzbar war. Und in dieser kleinen Stadt am Fuße der Berge war ich
wirklich an meine Grenzen gestoßen.
    Wir verließen das
Revier durch dieselbe Tür, durch die wir gekommen waren, aber in der
Zwischenzeit hatte die Medienmeute unseren Wagen entdeckt und ihn umzingelt.
Tolliver legte den Arm um mich, und wir bahnten uns einen Weg durch die Menge.
Obwohl mein Arm eingegipst war und ich einen Kopfverband trug, war es nicht
leicht, sie zum Ausweichen zu bewegen. Vielleicht waren wir auch ihnen zu sehr
ausgewichen, was ihren Wunsch, uns zu »schnappen«,

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