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Harper Connelly 03 - Ein eiskaltes Grab-neu-ok-14.12.11

Harper Connelly 03 - Ein eiskaltes Grab-neu-ok-14.12.11

Titel: Harper Connelly 03 - Ein eiskaltes Grab-neu-ok-14.12.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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Entscheidungen getroffen. Und in den acht Jahren, in
denen er hier sei, hätten sich nur wenige Patienten über ihn beschwert.«
    Ich war
beeindruckt, dass sie in so kurzer Zeit schon so viele Informationen
zusammengetragen hatten. Ich fragte mich, ob man ihn von Anfang an verdächtigt
hatte, aufgrund seines Profils oder so.
    »Aber was ist mit
seinen Freunden?«, fragte ich.
    »Er scheint keine
wirklichen Freunde zu haben«, sagte Stuart. »Oh, er saß in den letzten sechs
Jahren im Krankenhausvorstand, zusammen mit Len Thomason und Barney Simpson,
aber das ist nicht weiter verwunderlich. Alle drei kennen sich im
Gesundheitswesen aus, wenn auch in unterschiedlichen Fachgebieten. Dieser
Pfarrer, der den Gedenkgottesdienst gehalten hat, wurde letztes Jahr ebenfalls
in den Vorstand gewählt. Sie haben versucht, staatliche und private Gelder zu
akquirieren. Wie Sie sicherlich bemerkt haben, braucht Knott
County dringend
ein neues Krankenhaus.«
    Alle Straßen
schienen zum Krankenhaus zu führen. Egal, wo ich losfuhr, ich landete vor dem
Eingang des Knott-County-Memorial-Krankenhauses.
    »Hat der Junge
mittlerweile schon irgendetwas gesagt?«, fragte ich, wohl wissend, dass Stuart
und Klavin mir schon bald keine Fragen mehr beantworten würden.
    »Noch nicht.«
    »Ich kann mir aber
sicher sein, dass er schwer und rund um die Uhr bewacht wird?«
    Klavin sagte: »Da
können Sie sich absolut sicher sein. Diesem Jungen wird nichts zustoßen.«
    »Seine Familie hat
sich gemeldet?«
    »O ja, sie hatte
ihn am Vorabend vermisst gemeldet. Und wir haben seinen Wagen ein, zwei
Kilometer vor dem Almand-Anwesen am Straßenrand gefunden. Er hatte einen
platten Reifen und keinen Ersatzreifen dabei.«
    »Das erklärt
einiges. Angesichts des Wetters hat er sich bestimmt über eine
Mitfahrgelegenheit gefreut.«
    »Kinder glauben
nie, dass ihnen etwas zustoßen könnte«, sagte Stuart grimmig.
    Er hatte das
Gegenteil erlebt und würde nie mehr derselbe sein.
    »Würden Sie bitte
auch Manfred Bernardo bewachen lassen?«,
fragte ich.
    »Er ist älter als
die anderen Jungen«, sagte Stuart.
    »Aber er ist in
den Fall verwickelt.«
    »Er ist erwachsen,
und er liegt im Krankenhaus, wo ihn viele Leute sehen können«, sagte Klavin
mürrisch. »Unser Budget ist bereits völlig erschöpft.«
    »Es war mir ein
Vergnügen, mit Ihnen zu sprechen«, sagte ich. »Danke.«
    »Wusstest du, dass
sie dort sind?«, fragte Tolliver, als wir zurück nach Doraville fuhren.
    »Nein, ich hatte
keine Ahnung. Ich wollte mir nur noch mal das Gelände ansehen, nachdem dort
aufgeräumt wurde.«
    »Aufgeräumt?«
    »Nachdem es dort
keine Leichen mehr gibt. Nur noch Schlamm und Bäume.«
    Wir fuhren eine
Weile schweigend weiter. Dann sagte ich: »Tolliver, wenn du wüsstest, dass du
in den nächsten drei, vier Tagen des Mordes angeklagt wirst - du weißt
vielleicht noch nicht, wann genau, aber du weißt, dass es unausweichlich ist -,
was würdest du tun?«
    »Ich würde
abhauen«, sagte Tolliver.
    »Und wenn du es
nicht sicher wüsstest?«
    »Wenn ich glauben
würde, dass ich vielleicht doch noch eine Chance hätte, nicht erwischt zu
werden, oder wie?«
    Ich nickte.
    »Wenn ich glauben
würde, dass ich mein Leben vielleicht doch ganz normal weiterführen könnte,
würde ich versuchen zu bleiben«, sagte Tolliver gedankenverloren. »Mit all den
Computern und den vielen Scheck- und Kreditkarten wird eine Flucht immer
schwieriger. Bar zahlen ist nicht mehr üblich, und an Leute, die bar zahlen,
erinnert man sich. Man muss wegen jeder
Kleinigkeit den Führerschein vorzeigen. Es ist nicht einfach, in den
Vereinigten Staaten unterzutauchen, und es ist nicht einfach, ohne Pass eine Grenze zu
überqueren. Wenn man kein Berufsverbrecher ist, ist das eine wie das andere
beinahe unmöglich.«
    »Ich glaube nicht,
dass wir es hier mit einem Berufsverbrecher zu tun haben, sondern mit einem
leidenschaftlichen Amateur.«
    Tolliver sagte:
»Lass uns von hier verschwinden.«
    Er hatte keinerlei
Lust mehr, meinen Launen nachzugeben.
    Wir hatten uns
früher auch schon gestritten, aber da war es nie so persönlich gewesen. Jetzt
waren wir mehr als nur Manager und Schützling, Bruder und Schwester, mehr als
Überlebende ein und derselben Hölle.
    Außerdem hatte er
recht. Wir waren nicht befugt, uns in die Arbeit der Polizei einzumischen, und
Polizei war weiß Gott genug vor Ort. Aber jedes Mal, wenn ich an Chuck Almand
dachte, der mit dreizehn gestorben war, weil er mir zeigen wollte,

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