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Harper Connelly 03 - Ein eiskaltes Grab-neu-ok-14.12.11

Harper Connelly 03 - Ein eiskaltes Grab-neu-ok-14.12.11

Titel: Harper Connelly 03 - Ein eiskaltes Grab-neu-ok-14.12.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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wollen.
Aber dieser Mist über unsere Eltern - meinen Sie wirklich, wir hören das zum
ersten Mal? Meinen Sie, wir wissen nicht mehr, wie das war?«
    Er hatte nicht
erwartet, dass ich so direkt werden würde. Klavin hatte eindeutig selbst
Probleme.
    »Zischen Sie ab«,
sagte er, während Stuart ihn nicht aus den Augen ließ. »Fahren Sie zurück in
die Stadt. Machen Sie Ihre Zeugenaussage und hauen Sie ab. Dieser Fall ist auch
so schon chaotisch genug. Erst die Hellseherin. Dann Sie. Jetzt, wo Sie gesehen
haben, wie Tom Almand die Schaufel geschwungen hat, wissen Sie auch, wer Sie
angegriffen hat. Werden Sie Anzeige erstatten?«
    Komischerweise
hatte ich daran noch gar nicht gedacht. Seitdem man mich angegriffen hatte, war
so viel passiert, dass das fast unwichtig geworden war. Ich dachte kurz darüber
nach. Theoretisch war ich sehr dafür, dass Tom für seinen Angriff auf mich
bezahlen musste. Aber wenn man realistisch blieb - wie wollten wir beweisen,
dass es wirklich Tom gewesen war? Gegen ihn sprach nur, dass er beobachtet
worden war, wie er jemanden mit einer Schaufel angegriffen hatte. Und dass er
gute Gründe dafür gehabt hätte, da ich seine Opfer gefunden hatte. Und wenn das
kein Grund war... Ich hatte seinen Spielchen ein Ende bereitet. Das hatte ich
mir zumindest eingebildet, bis die Falltür aufgegangen war. Jedes Mal, wenn ich
an die Falltür dachte, sah ich die Gesichter der beiden Jungen wieder vor mir:
das eine leblos und voller Blut, das andere genauso blutig und völlig
verängstigt, mit dieser furchtbaren Gewissheit.
    Ich würde
wiederkommen und vor Gericht aussagen müssen, und es gab nicht mehr Beweise als
vorher.
    »Nein«, sagte ich.
»Ist Almand geständig?«
    »Er sagt kein
einziges Wort«, sagte Klavin. »Das mit seinem Sohn war vermutlich ein
ziemlicher Schock für ihn, aber er hat es mehr oder weniger verdrängt und
gesagt, der Junge sei schon immer ein Schwächling gewesen.«
    »Das sind nicht
seine Worte«, sagte ich. »Das hat ihm jemand anders eingeredet.«
    »Das sehe ich
genauso«, sagte Stuart. Er drehte uns den Rücken zu und sah über das Land, das
so eine schreckliche Ernte gebracht hatte. »Und er wird auch nicht reden, aus
lauter Angst, seinen Fickkumpel zu verraten.«
    Ich war etwas
überrascht über Stuarts Wortwahl. Aber wenn ich mir diese Leichen und das
Innere der Scheune so oft hätte ansehen müssen wie Stuart, wäre ich bestimmt
noch mehr runter mit den Nerven als ohnehin schon.
    Ich wusste selbst
nicht, was ich hier wollte. Hier gab es weder Geister noch Seelen, und von den
acht jungen Männern, die man hier verscharrt hatte, war auch nichts mehr übrig.
Hier gab es nichts als beißende Kälte, heulenden Wind und zwei wütende Männer,
die sich viel zu lange, aus viel zu großer Nähe hatten ansehen müssen, was
Menschen sich alles antun können.
    »Was passiert mit
dem Schuppen?«, fragte ich. Tolliver drehte sich dorthin um, genau wie Stuart.
    »Wir müssen ihn vollständig
zerlegen und abtransportieren«, sagte Klavin. »Ansonsten werden ihn die
Schaulustigen in Stücke reißen. Wie Sie sehen, hat die Spurensicherung die
Teile, die am meisten mit Blut befleckt waren, bereits ins Labor gebracht. Und
die Werkzeuge, die dort drin waren, wie Handschellen, Brandeisen, Klammern und
Sexspielzeuge sind ebenfalls im Labor. Wir haben jede Menge Leute hier hoch
geholt.«
    Tolliver verzog
angewidert den Mund. »Wie konnte er sich morgens nur im Spiegel ansehen?«,
fragte er. Es kommt nicht oft vor, dass Tolliver in einer beruflichen Situation
wie dieser etwas sagt. Aber Männer sind weniger mit der Vorstellung vertraut,
vergewaltigt zu werden, als Frauen. Deshalb sind sie über Vergewaltigungen
besonders entsetzt. Frauen ist das Grauen hiervor genauso angeboren wie ihre
Genitalien.
    »Weil er Freude
daran empfunden hat«, sagte ich. »Man kann sich leicht im Spiegel ansehen, wenn
das Leben Freude macht.«
    Stuart drehte sich
überrascht zu mir um. »Ja«, sagte er. »Er war wahrscheinlich ein glücklicher
Mensch. Tom Almand hat es geschafft, alle im Ort jahrelang zu täuschen. Er muss tagtäglich stolz
darauf gewesen sein. Der Einzige, den er doch nicht täuschen konnte, war sein
Sohn.«
    »Alle anderen hat
er getäuscht?«, fragte ich.
    Tolliver nahm
meine Hand, und ich drückte sie.
    »Seine Kollegen
vom Gesundheitszentrum meinten, sie seien bestens mit ihm ausgekommen. Er sei
stets pünktlich gewesen, habe alle seine Verabredungen eingehalten und auf
seinem Fachgebiet gute

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