Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Harper Connelly 04 - Grabeshauch

Harper Connelly 04 - Grabeshauch

Titel: Harper Connelly 04 - Grabeshauch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
Vom Netzwerk:
sprachen über ihren Frauenarzt, über spezielle
     Untersuchungen, die sie als Risikoschwangere machen lassen musste, und über andere Schwangerschaftsthemen. Iona war glücklicher,
     als ich sie je erlebt hatte, und alles, was ihre »anderen Umstände« betraf, war ein ergiebiges Gesprächsthema. Ich versuchte,
     mich für sie zu freuen und die richtigen Fragen zu stellen, aber unterschwellig machte ich mir Sorgen über Matthews Auftauchen.
     Darüber, dass er die Mädchen fotografiert hatte. Er wollte die Fotos bestimmt nicht für sich, weil er so stolz auf seine beiden
     gesundenTöchter war. So etwas Normales, Offensichtliches passte einfach nicht zu Matthew.
    Der gehandicapte Tolliver nahm zuerst am Esstisch Platz, gefolgt von Hank. Die Mädchen wuschen sich die Hände und setzten
     sich ebenfalls, anschließend trug Iona das Essen auf. Iona hatte Chili und Maisbrot zubereitet, und ich rieb Käse, um ihn
     über die dampfenden Schüsseln zu streuen. Wir sprachen ein Dankgebet und ließen uns das Essen schmecken. Iona besitzt keine
     Eigenschaften, die ich mit guten Köchen verbinde – sie kocht weder mit Leidenschaft, noch liebt sie frische Zutaten wie all
     die Fernsehköche. Sie verreist selten und mag keine exotischen Gerichte. Aber ihr Chili war köstlich, und bei ihrem Maisbrot
     lief mir das Wasser im Munde zusammen.
    Tolliver und ich verlangten mehrmals Nachschlag, und Iona freute sich über unser Lob. Mariella und Gracie erzählten ausführlich
     von der Schule und von ihren Freunden, und ich freute mich, dass sie sich so gut mit den anderen Kindern zu verstehen schienen.
     Gracie trug ein grünes Oberteil, das zu ihrer Augenfarbe passte. Sie wirkte wie eine kleine Elfe, obwohl ihr freches Stupsnäschen
     ahnen ließ, dass sie alles andere als harmlos war. Sie war ein drolliges kleines Ding. An diesem Abend kam sie regelrecht
     in Fahrt: Sie erzählte Witze, die sie in der Schule gehört hatte, und bat Iona, am nächsten Tag Chili Dogs zu machen, falls
     noch etwas Chili übrig blieb. Mariella erwähnte Matthews Besuch mehrmals, er schien sie zu beunruhigen. Jedes Mal reagierten
     Iona und Hank gelassen, und ich konnte zusehen, wie Mariellas Angst nachließ.
    Tolliver und ich gingen bald nach dem Essen, um das Gutenachtritual der Mädchen nicht zu stören. Unsere Schwestern waren dermaßen
     damit beschäftigt, sich einen Namen für das Baby auszudenken, dass sie Tollivers undmeine Hochzeit anscheinend ganz vergessen hatten. Ich war sehr erleichtert darüber.
    Ich fuhr zurück zum Hotel, und Tolliver saß schweigend neben mir. Jetzt, wo es dunkel war, musste ich mich mehr auf die Strecke
     konzentrieren, und ich bog einmal falsch ab. Der Fehler ließ sich leicht korrigieren, und bald darauf half ich Tolliver aus
     dem Wagen. Ich sah, dass er müde war, aber er war schon ein wenig beweglicher.
    Wir durchquerten gerade die Lobby, als er sagte: »Hank hat erzählt, dass Dad Fotos von den Mädchen gemacht hat.«
    »Dasselbe hat mir Iona auch gesagt. Ich finde es vernünftig, dass sie Matthew und die Kinder in ihrem Beisein zusammengebracht
     haben. So hatten sie ihn wenigstens unter Kontrolle.«
    »Ja, das war ein kluger Schachzug«, sagte Tolliver, schien das Thema aber nicht weiter vertiefen zu wollen. »Aber warum wollte
     er sie wirklich fotografieren?«
    »Ich glaube nicht, dass dein Dad der Typ ist, der Fotos von seinen Kindern auf Facebook hochlädt. Ich habe nicht den leisesten
     Schimmer.«
    »Nein, auf die Idee würde er bestimmt nicht kommen«, sagte Tolliver nüchtern. »Hör mal, du hast dich doch um die Mädchen gekümmert,
     als sie noch klein waren   …«
    »Ja, aber das weißt du doch. Cameron und ich haben uns beide um sie gekümmert. Vor allem um Gracie, sie war so anfällig.«
     Die automatischen Schiebetüren gingen auf, und wir betraten die Lobby. Die Frau an der Rezeption aß ein Plätzchen. Sie sah
     flüchtig auf, als wir hereinkamen, und vertiefte sich dann wieder in ihr Buch.
    »Kannst du dich noch an damals erinnern, als Gracie ins Krankenhaus musste?«, fragte Tolliver.
    »Na klar! Ich habe mich zu Tode geängstigt. Sie war vielleicht drei Monate alt und wirklich noch klein. Sie hatte einganz niedriges Geburtsgewicht, weißt du noch? Sie war so krank und hatte vier Tage lang wahnsinnig hohes Fieber. Wir haben
     auf deinen Dad eingeredet, dass er sie in die Notaufnahme bringen soll. Mom war so daneben, dass sie es nicht selbst tun konnte.
     Kein Arzt hätte sie das Baby wieder

Weitere Kostenlose Bücher