Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Harper Connelly 04 - Grabeshauch

Harper Connelly 04 - Grabeshauch

Titel: Harper Connelly 04 - Grabeshauch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
Vom Netzwerk:
so oft darüber gesprochen.
    »Dein Dad war etwa von vier bis halb sieben bei Renaldo Simpkin. Meine Mom war bewusstlos wie immer.«
    Wir sahen uns an. Nach dem neuen Zeitplan war Matthews Alibi deutlich weniger überzeugend als gedacht.
    »Egal, was ich von ihm halte – ich will das einfach nicht glauben«, sagte ich.
    »Wir müssen nach Texarkana.«
    »Lass uns zuerst im Krankenhaus anrufen und hören, was die Schwester dazu sagt.«
    Die Schwester verbot uns die Fahrt und meinte, Tolliver müsse im Hotelzimmer bleiben. Wir könnten so vorsichtig sein, wie
     wir wollten: Sie verbot es uns. Sie freute sich, dass es ihm schon viel besser ginge, aber er würde im Laufe des Tages immer
     müder werden.
    Natürlich hätten wir uns einfach über ihre Anweisungen hinwegsetzen können, aber das wollte ich nicht. Wahrscheinlich hatte
     sie recht mit ihrem Verbot. Obwohl ich froh gewesen wäre, wenn Tolliver hätte reisen dürfen, wollte ich es nicht riskieren,
     im Notfall weit weg von seinem Krankenhaus zu sein. Natürlich gab es auch in Texarkana Ärzte. Es gab dort sogar Krankenhäuser.
     Aber mein gesunder Menschenverstand sagte mir, dass er in dem Krankenhaus, das ihn ursprünglich behandelt hatte, am besten
     aufgehoben wäre.
    Wir sahen uns an. Wir hatten kaum eine Wahl: Entweder wir verschoben die Fahrt nach Texarkana, bis es Tolliver besser ging.
     Oder wir fragten Manfred, ob er mich begleiten könnte. Ansonsten konnten wir noch Mark bitten, sich einen Tag frei zu nehmen
     und mit mir zu fahren. »Mir ist noch etwas eingefallen: Ich könnte auch allein fahren«, sagte ich. Tolliver schüttelte heftig
     den Kopf. »Ich weiß, und du würdest das bestimmt auch hinkriegen. Aber wenn es um Cameron geht, sollten wir beide fahren.
     Wir warten noch bis morgen, maximal bis übermorgen, wenn es sein muss. Aber dann fahren wir.«
    Ich war froh, einen Plan zu haben, und ganz besonders froh, dass Tolliver fit genug war, diesen Plan zu schmieden. Iona rief
     an und lud uns zum Abendessen ein, vorausgesetzt, Tolliver wäre dazu in der Lage. Er nickte, also sagte ich zu. Ich fragte
     nicht, ob wir etwas mitbringen sollten, denn mirwäre ohnehin nichts eingefallen. Außerdem hatte sie meine Angebote bisher stets abgelehnt, so als wären meine Mitbringsel
     per se suspekt. Der Tag zog sich hin wie Kaugummi.
    Endlich gingen wir zum Wagen, wobei sich Tolliver mit äußerster Vorsicht bewegte. Ich fuhr betont umsichtig zu Iona und Hank
     und versuchte niemandem reinzufahren, was in Dallas gar nicht so leicht ist. Ich war froh, dass wir in der Stadt bleiben konnten
     und nicht in den Abendverkehr auf der Interstate kamen.
    Die Gegend östlich von Dallas ist Peripherie pur. Dort gibt es sämtliche Läden, die man auch in allen anderen Vororten findet:
     Bed Bath & Beyond, Home Depot, Staples, Old Navy, Wal-Mart   … Kaum hat man eine solche Abfolge von Ladenketten hinter sich gelassen, beginnt die nächste. Einerseits bekommt man dort
     alles, was man will, vorausgesetzt man hat nicht allzu exotische Bedürfnisse. Andererseits   … sieht man überall in Amerika dieselben Läden. Wir sind viel unterwegs, aber wenn es keine größeren Klimaunterschiede gibt,
     lassen sich die jeweiligen Gegenden kaum auseinanderhalten, obwohl Tausende von Kilometern dazwischen liegen.
    Und was für die Ladenketten gilt, gilt auch für die Architektur: Wir haben Ionas und Hanks Haus schon überall gesehen – von
     Memphis bis Tallahassee, von St. Louis bis Seattle.
    Tolliver erwähnte das gerade wieder, während ich mich auf den Verkehr konzentrierte. Ich war erleichtert über seine vertrauten
     Beschwerden, weil ich dann nur in regelmäßigen Abständen ein »Stimmt« oder »Genau« einwerfen musste.
    Die Mädchen waren völlig aus dem Häuschen wegen Tollivers Verband. Sie bestürmten ihn mit Fragen und wollten ganz genau wissen,
     was ihm zugestoßen war. Iona hatte ihnen erzählt, dass jemand unvorsichtig gewesen war und ausVersehen auf ihn geschossen hätte. Auf diese Weise konnten sie und Hank ihnen noch einmal unter die Nase reiben, wie wichtig
     es war, sich an die Regeln zu halten. Hank besaß ebenfalls eine Waffe, wie er uns erzählte, hielt sie aber sicher unter Verschluss.
     Da sie versuchten, perfekte Eltern zu sein, hatten er und Iona den Mädchen von klein auf die Sicherheitsregeln im Umgang mit
     Waffen erklärt. Ich wusste das sehr zu schätzen, hätte es aber noch besser gefunden, den Waffenbesitz
generell
infrage zu stellen. Aber

Weitere Kostenlose Bücher