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Harpyien-Träume

Titel: Harpyien-Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
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beiden Fällen nicht so sicher«, widersprach Trent. »Humfreys Antworten sind immer zutreffend, wenn man sie erst einmal richtig verstanden hat. Fetthufs ebenfalls. Möglicherweise sind euer beider Schicksale ja miteinander verknüpft, zusammen mit Glohas.«
    Inzwischen waren die Riesenschritte so nahe gekommen, daß der Boden erbebte, während die Flugschar der Harpyien am Horizont erschien. Warum beachtete Trent sie nicht?
    »Dieses Wort«, warf Trent ein. »War es vielleicht ›transplantiert‹?«
    »Ja, ich glaube, das war es!« stimmte Griesbogen überrascht zu. »Ich habe mich nicht mehr richtig daran erinnert. Aber das muß doch nur ein anderer Ausdruck dafür sein, daß ich an einen anderen Ort verbracht werden soll.«
    »Und nun zu dir, Mark«, fuhr Trent unbeirrt fort. »Hat Fetthuf dir noch irgend etwas gesagt – egal, wie unwichtig es dir erschienen sein mag?«
    Das Skelett klopfte sich an den Schädel. »Nur, daß es ein gerechter Tausch sein würde. Aber da ich nichts besitze, was ich gegen eine Seele eintauschen könnte, ergibt das für mich keinen Sinn.«
    Im Norden erschien das Koboldheer, im Westen die Skelett-Truppe. Alles schien zeitlich perfekt aufeinander abgestimmt zu sein – alle vier Gruppen würden in Kürze hier eintreffen.
    Trent wandte sich wieder an Griesbogen. »Wenn du eine Seelenhälfte gegen irgend etwas eintauschen würdest, was könnte das sein?«
    »Ich habe gar nicht vor, meine Seele einzutauschen«, widersprach Griesbogen. »Ich möchte sie nur jemandem geben, der ihrer würdig ist.«
    »Rein hypothetisch gesprochen: Was könnte ihrer denn würdig sein?«
    Griesbogen brachte ein mattes Lächeln zustande. »Mein Leben, natürlich. Aber…«
    »Was für eine Transplantation würde dir denn Leben verleihen?«
    »Frisches Blut. Aber da das nicht möglich ist…«
    »Wo kommt dein Blut her?«
    Griesbogen schüttelte den Kopf. »Das verstehe ich nicht.«
    »Ich schon«, warf Cheiron Zentaur ein. »Das Blut kommt aus den Knochen, zumindest teilweise. Er würde eine Knochentransplantation benötigen.«
    Die anderen lachten lauthals über diese phantastische Vorstellung. Alle, bis auf Trent. »Vielleicht auch eine Knochenmarktransplantation?«
    »Ja, natürlich«, stimmte Cheiron zu. »Den mittleren Teil des Knochens. Ich dachte, das wäre klar.«
    Dem Skelett klappte die Kieferlade herunter. »Du meinst, ich könnte etwas von meinem Knochenmark eintauschen, um ihm das Leben zu schenken? Das würde ich liebend gern tun, ganz unabhängig von der Seele.«
    »Aber Griesbogen ist doch ein Riese«, wandte Gloha ein. »Mark hat doch überhaupt nicht genug Mark in seinem Körper, als daß es für mehr als einen Finger reichen würde.«
    »Nicht, solange Griesbogen sich in seiner derzeitigen Gestalt befindet«, widersprach Trent.
    Die anderen starrten ihn an.
    »Stimmt!« rief Mark. »Im Augenblick ist er ja ganz klein.«
    »Ach, Griesbogen, jetzt kannst du doch noch gerettet werden!« rief Gloha. »Und wenn du erst einmal genesen bist, kannst du wieder so werden wie früher, nämlich ein unsichtbarer Riese.« Doch irgendwie wirkte ihre Freude darüber etwas getrübt.
    »Jetzt wissen wir möglicherweise, um welchen Tauschhandel es gehen könnte«, schloß Trent. »Knochenmark gegen eine Seelenhälfte, und beide haben ihr Ziel erreicht.«
    Nun trafen die Truppenkontingente aus den vier Himmelsrichtungen ein. Sie bauten sich auf, kamen zum Stillstand, bildeten vier vollkommene Karrees, die jeweils aus Kobolden, Riesen, Harpyien und Skeletten bestanden. Von den Riesen waren nur die Fußabdrücke zu sehen, diese aber um so deutlicher.
    »Auf diesen Handel lasse ich mich gern ein«, meinte Mark.
    »Ich auch«, bestätigte Griesbogen überrascht.
    »Es gibt da nur ein einziges Problem«, fuhr Trent fort. »Soweit ich mich erinnere, kann ein Knochenmarktausch nur mit Hilfe eines Blutwurz und einer Verpflanzungspflanze durchgeführt werden. Weiß irgend jemand, wo solche Pflanzen wachsen?«
    Alle blickten ihn ratlos an.
    »Ich glaube, da haben wir die nächste Suche vor uns«, meinte Trent. »Glücklicherweise verfügen wir ja nun über einen kompetenten Suchtrupp, der in der Lage ist, in der Luft, zu Boden und unterirdisch Ausschau danach zu halten. In einem dieser Bereiche müßte es die entsprechende Pflanze geben.« Er sah sich um. »Allerdings müssen wir sie ausfindig gemacht haben, bevor der Tag zu Ende ist, denn ich glaube nicht, daß Griesbogen noch bis morgen aushalten wird.«
    »Wie sieht

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