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Harpyien-Träume

Titel: Harpyien-Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
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Glück weit und breit nichts zu s e hen.
    Gloha flog durch das Gebiet der Fliegen und Drachen und E l fen, bis sie den Koboldberg erspähte. Aber war er das wirklich? Sie war schon monatelang nicht mehr dort gewesen, und das, was sie nun unter sich erblickte, war höchst merkwürdig. »Seltsame K o bolde«, murmelte sie. Anstelle eines Baus, der wie ein riesiger A meisenhaufen voller Pocken aussah, sah Gloha ein hübsch ang e ordnetes Netzwerk von Blumengärten unter sich. Das konnte es unmöglich sein!
    Da fiel es ihr wieder ein: Die männlichen Kobolde regierten ja nicht mehr im Koboldberg. Dort hatte jetzt eine Frau das Sagen. Da schienen Blumengärten nicht abwegig zu sein.
    Beruhigt hielt sie darauf zu und ging tiefer. Als sie näher kam, konnte sie weitere Einzelheiten ausmachen. Die Blumen wuchsen nach Farben sortiert in Gruppen, und die Farben ergaben zusa m men das Wort F R I E D E N. Das war ganz eindeutig Gwennys Handschrift.
    Gloha landete vor einem hübsch gestutzten Tor. Dort stand ein Koboldwächter in adretter Uniform. Er salutierte zackig, als sie näher kam. »Höflichste Begrüßung, Dame Gloha«, sagte er höflich. »Wen wünschst du zu sehen?«
    Gloha stutzte. Was war denn mit diesem Kobold los? Norm a lerweise hätte er sie mit einer Beleidigung oder einer Drohung begrüßen müssen, zumindest aber mit einer abfälligen Bemerkung über ihr Geschlecht. So waren männliche Kobolde schließlich. Man erwartete es sogar von ihnen. Gloha traute dem Braten nicht.
    Da ließ der Kobold eine verstohlene Grimasse aufblitzen. »Schau nicht so verdutzt, Flügelrücken. Das war schließlich nicht meine Idee. Immerhin konnte ich dir kurz unter deinen appetitlichen kleinen Rock linsen, als du gelandet bist.«
    Gloha lächelte, während sie ihren Rock glattstrich. Das Ganze war also nur eine Fassade. In Wirklichkeit hatten die Kobolde sich doch nicht geändert.
    »Ich will mit Goldi sprechen«, sagte Gloha.
    »In Ordnung.« Er drehte sich zu seiner Sprechröhre um. »Gloha für Goldi, sofort.« Dann wandte er sich wieder Gloha zu. »Dann schwing mal die Hufe, Leckerchen.«
    Gloha nickte; sie wußte das Kompliment nach Koboldart zu würdigen. Sie betrat den Tunnel. Bald darauf hatte sie Tante Go l dis Zimmerflucht erreicht und klopfte ans Tor.
    Es öffnete sich. Vor ihr stand die Koboldfrau. Sie war sogar noch älter als Gloria, der sie immerhin um zehn Jahre voraus war. Doch sie sah besser aus als früher, wahrscheinlich, weil sie inzw i schen eine herausragende gesellschaftliche Stellung einnahm. »Wie schön, dich zu sehen, Liebes«, sagte sie und umarmte Gloha. »Komm doch rein.«
    Das Apartment war hübsch gestaltet. Überall standen Blumen und hingen schöne Bilder. Gloha setzte sich anmutig auf ein Ki s sen, um ihre Glieder zu entspannen, vor allem aber ihre Flügel. »Ich habe den Guten Magier aufgesucht, um einen Ehemann zu bekommen. Er hat mir gesagt, ich soll seinen zweiten Sohn aufs u chen. Aber ich weiß nicht, wer das ist. Mutter meinte, du könntest es vielleicht wissen.«
    Tante Goldi überlegte. »Ich erinnere mich, als ich mit dem Oger unterwegs war… sein Mädchen, Tandy… irgendwas war mit ihr. Ich habe es nie so recht herausbekommen. Aber möglicherweise der Oger. Vielleicht solltest du ihn mal fragen.«
    »Den Oger fragen? Du weißt doch, daß Oger und Kobolde nicht besonders gut miteinander auskommen.«
    »Dieser ist anders. Er ist halb menschlich. Ein ziemlich anständ i ger Bursche, und nicht halb so häßlich oder dumm, wie er eigen t lich sein müßte. Immerhin hat er herausbekommen, wie man den Zauberstab bedient, und darauf hat er ihn mir geschenkt, damit ich einen Koboldhäuptling für mich gewinne. Er hat seine eigene Art, was solche Dinge angeht. Sprich mal mit ihm. Vielleicht hilft er dir, diesen zweiten Sohn ausfindig zu machen.«
    Gloha schüttelte nachdenklich den Kopf.
    »Das klingt aber ziemlich abwegig. Bist du sicher, daß du nicht senil wirst?«
    »Da bin ich ganz und gar nicht sicher, Liebes«, erwiderte Goldi fröhlich. »Vielleicht solltest du doch lieber jemand anders fragen.« Doch sie wirkte merkwürdig überzeugt von sich selbst. Ganz b e stimmt wußte oder ahnte sie etwas, mochte es aber nicht ausspr e chen, um nicht allzu töricht zu erscheinen.
    Gloha beschloß, den Oger zu fragen. Anschließend könnte sie vielleicht Lacuna aufsuchen und sie ebenfalls fragen. Irgendwo mußte es schließlich irgend jemanden geben, der die Antwort wu ß te. »Wie heißt denn

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