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Harpyien-Träume

Titel: Harpyien-Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
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Passierschein lieber schon vorher freiwillig auf, bevor wir ihn an dich verfüttern.«
    »Und du bist der einzige Kobold, der diesen Pfad bewacht?«
    »Richtig.« Der Kobold hielt inne. »Bis auf die hundert anderen, die gerade angerückt sind, als wir uns unterhielten.«
    Ein Winken, und plötzlich war der Weg vor ihnen voller Kobo l de mit Speeren und Keulen. »Du hast wohl geglaubt, du könntest mich einfach überrennen und abhauen, Fleischmann? Du bist ja noch blöder, als du aussiehst.«
    Gloha verspürte einen noch schlimmeren Schauer. Plötzlich ha t ten sie es mit schierer Bösartigkeit zu tun. Diese Kobolde waren vor der aufgeklärten Häuptlingsschaft ihrer Base zweiten Grades Gwenny entflohen, um hier in der Tiefe ihre böse Herrschaft wi e der zu errichten. Sie wußte, daß sie auf keinerlei Erbarmen hoffen konnten, denn sie war damit vertraut, wie Koboldmänner in ihrem natürlichen Zustand waren. Das war der sichere Tod.
    »Ich nehme an, du weißt nicht, wer ich bin«, sagte Trent, der immer noch die Ruhe selbst zu sein schien.
    »Nein, Menschendreck. Und ich bin stolz darauf, dir sagen zu können, daß ich nicht die leiseste Vorstellung habe, wer du bist. Und das ist mir auch egal. Du wirst so gut wie jeder andere schm e cken, wenn wir dich erst mal ordentlich gewürzt haben. Und jetzt zieht eure Klamotten aus, bevor wir sie euch vom Leib hacken.«
    »Ich bin der Magier Trent. Vielleicht hast du schon mal von mir gehört.«
    »Natürlich habe ich nie von dir gehört, du Schlammhirn! Und selbst wenn ich von dir gehört hätte, würde ich…« Er hielt inne. »Wer?«
    »Der Magier der Transformation.«
    Der Kobold wich ein Stück zur Seite. »Ist mir doch völlig egal! Wahrscheinlich flunkerst du sowieso nur.«
    Trent trat vor und machte eine Geste. Der Kobold verwandelte sich in eine große purpurne Schlange, von deren Fangzähnen das Gift troff. »So, und jetzt geh und begrüße deine Kameraden«, b e fahl Trent.
    Doch die Schlange floh nicht. Statt dessen glitt sie auf den M a gier zu. Gloha begriff, daß die Gestaltwandlung nichts an ihrer Feindseligkeit ändern würde: Trents Magie konnte die Persönlic h keit nicht verändern.
    Die Purpurschlange verwandelte sich in einen rosa Elefanten – eins jener Ungeheuer, von denen Betrunkene zu träumen pflegten. Doch der Gang war nicht groß genug für ihn, und so füllte er ihn vollkommen aus und versperrte den anderen Kobolden damit den Weg. Gleichzeitig aber verriegelte er auch den Fluchtweg zu der Höhle mit dem einzelnen Stalagmiten.
    »Wir brauchen einen anderen Ausgang«, sagte der Magier. »Gl o ha, kannst du durch Koboldtunnel finden?«
    »Ja. Aber es werden feindliche Kobolde darin sein. Sie werden uns aus dem Hinterhalt angreifen, bevor du sie verwandeln kannst, oder von weit außerhalb deiner Reichweite mit Steinen nach uns werfen. Ich glaube nicht, daß wir an denen vorbeikommen.«
    »Und wie steht es um irgendeinen Gang, den sie nicht benu t zen?«
    »Sie können überall hin, wo auch wir hin können, weil du nicht fliegen kannst.« Es war ihr zwar sehr unangenehm, diesen Mangel noch einmal zur Sprache bringen zu müssen, doch leider stimmte es.
    »Dann such uns einen Gang, den ihr beide benutzen könnt, die Kobolde aber nicht.« Trent erbot sich also, sich aufzuopfern, d a mit Gloha und Cynthia entkommen konnten. Gloha wußte, daß sie das nicht akzeptieren würde, und das galt vermutlich auch für Cynthia. Verzweifelt blickte sie die Gänge entlang, die von hier fortführten. Schon vernahm sie den Lärm von Kobolden, die sich näherten und auf den unterschiedlichsten, gewundenen Routen hierher kamen.
    Da erblickte sie ein Koboldschild. »Ich sehe einen verbotenen Tunnel!« rief sie. »Hier entlang!« Sie rannte darauf zu.
    »Warum ist er denn verboten?« fragte Cynthia, während sie Gl o ha hinterhertrabte.
    »Ich weiß es nicht. Aber das Schild bedeutet, daß die Kobolde ihn nicht benutzen, und genau so etwas suchen wir ja.«
    Sie betraten im selben Augenblick den Tunnel, als die Kobolde auch schon hinter ihnen erschienen. Der Gang war vom Pilz gut beleuchtet und breit genug, um nebeneinander darin stehen zu können, was Gloha verwundert registrierte, weil Mensch wie Ze n taur doppelt so groß waren wie jeder Kobold. Wenn die Kobolde sich vor diesem Gang fürchteten, warum hatten sie ihn dann nicht einfach zugesperrt?
    Der Gang führte ziemlich gerade in eine weitere große Höhle, deren Boden von Wasser bedeckt war. Aber das war auch

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